Saint-Jacut-de-la-Mer - Château du Guildo - Smaragdküste
Das Seebad Saint-Jacut-de-la-Mer liegt auf einer Halbinsel (Presqu'île) zwischen Saint-Cast-le-Guildo und Lancieux im Département Côtes-d'Armor in der Bretagne. Saint-Jacut-de-la-Mer liegt ca. 25 km von Saint-Malo und dem Cap Fréhel entfernt an der Smaragdküste (Côte d'Émeraude).
Zu den Sehenswürdigkeiten von Saint-Jacut-de-la-Mer gehören die Pointe du Chevet, die Kirche Église Notre-Dame de Landouar, der Turm Tour Ébihens (auch Hébihens), die Abtei Abbaye de Saint-Jacut und der Marine Friedhof der Abtei.
Im Hafen Port de la Houle Causseul werden Boote über die 74 m lange und 3 m breite Mole Cale du Chatelet ins Wasser gelassen. Das Mauerwerk des Kais wird von einem kreisförmigen Kopf abgeschlossen, der mit einer Innentreppe ausgestattet ist.
Saint-Jacut-de-la-Mer verfügt über elf Badestrände. Der Strand Plage du Rougeret ist ideal für die Ausübung von Wassersportarten wie Sandsegeln, Katamaran, Jolle, Windsurfen und Kanu fahren. Vom Strand Rougeret können Sie bei Ebbe die Insel Île des Ébihens (auch Hébihens, bretonisch "ens-bihien" = "kleine Insel") zu Fuß erreichen.
Auf der Insel Île des Ébihens (Hebihens) steht der 1697 durch den Baumeister Vauban gebaute Turm Tour Ébihens. Der Tour Ébihens diente als Beobachtungs- und Artillerieturm. Verteidigung. Das Pulvermagazin enthielt nur 200 Pfund Pulver.
1758 hatte die Batterie der Insel Ébihens zwei Artilleriegeschütze, das erste mit 18 Pfund Kugeln und das zweite mit 12 Pfund Kugeln. Der Turm besaß zwei Artilleriegeschütze mit 4 Pfund Kugeln und zwei Kanonen für 3 Pfund Kugeln.
Der große Strand Plage du Rougeret befindet sich zwischen den Landzungen Pointe du Chevet und Pointe de Sainte-Awawa. Der Menhir an der Pointe du Chevet stammt aus der Jungsteinzeit.
Im Haus "La vigie" am Anfang der Rue de la Manchette befand sich das alte Rathaus (Mairie). In der Mitte der Grande Rue liegt die Rue des Sciaux, die zusammen mit der Rue de l'Arguenon die Buchten Baie de l'Arguenon (Strand la banche) mit der Baie de Lancieux (Strand Plage de la Pissotte) verbindet.
Das Ecomuseum La Maison du Pêcheur ist ein Projekt zur Verbesserung des maritimen Kulturerbes. Das Projekt besteht aus zwei Komponenten, dem Fischerhaus (Maison du Pêcheur) und dem Interpretationspfad, der auf dem Zöllnerweg (Sentier des Douaniers, GR 34) eingerichtet wurde.
Ein bretonischer Markt (Marché breton) findet jeden Freitag von 8 Uhr bis 13 Uhr auf dem Platz Place Landouar und der Grand Rue in Saint-Jacut-de-la-Mer statt. Im Sommer bieten bis zu 100 Händler ihre Waren an. Markttage der Bretagne
Die 1932 gebaute Kirche Notre-Dame de Landouar steht nicht in der Dorfmitte, sondern am Boulevard du Rougeret. Die Kirche Notre-Dame de Landouar wurde mit einer Vorhalle erbaut. In einer Nische der Vorhalle steht eine neuere Statue der Jungfrau mit Kind (Vierge à l'enfant). Die Kirchentür und die Kirchenfenster haben spitzbogige Einfassungen.
Die Kirche besitzt einen quadratischen Glockenturm der von einem polygonalen Kirchturm gekrönt wird. Der Kirchturm wird von einem halbkreisförmigen runden Turm flankiert, der eine gemauerte Wendeltreppe umschließt.
Das in Form eines lateinischen Kreuzes gebaute Kirchenschiff besitzt zwei Seitenschiffe, ein Querschiff und einen durch Säulen abgetrennten Chor. Der aus einer Steinplatte bestehende Hochaltar (Maître-Autel) wird von vier rötlichen Granitsäulen mit Stützelementen getragen.
Beeindruckend sind die spitzbogigen Buntglasfenster der Kirche. Das Kirchenfenster des nördlichen Querschiffs stellt den Heiligen Saint Guénolé (1932) dar. Das bunte Kirchenfenster einer Seitenkapelle zeigt die Ankunft von Saint Guénolé und Saint Jacut mit seiner Familie.
Außer den Seitenkapellen Notre-Dame des Miracles und Saint Jacut existieren zwei weitere Seitenkapellen. In der Kapelle Notre-Dame des Miracles befinden sich die bei Prozessionen getragene Statue Notre-Dame des Miracles sowie Statuen des Heiligen Christopherus (Saint Christoph) und eines Pfarrers mit zwei Kindern. Im Chor und in den Seitenkapellen stehen zahlreiche bunte Prozessionsfahnen (Bannières).
Beeindruckend sind die vielen Votivgaben in der Kirche Notre Dame de Landouar. Herausragende Votivgaben sind das Modell eines Dreimastschiffs im Chor sowie das Gemälde, das dem Heiligen Christopherus (Saint Christophe) gewidmet ist.
Ein Taufbecken (Baptistère) mit goldenen Deckel und Kreuz steht vor dem reich geschnitzten Chorgestühl (Stalles). Ein weiteres Taufbecken befindet sich am Eingang der Kirche. Auf der Empore fehlt eine Orgel.
Das Kalvarienkreuz (Croix du Calvaire) auf dem Vorplatz der Kirche Notre-Dame de Landouar stammt aus dem Jahr 1840. Auf dem Sockel des Kalvarienkreuzes stehen die lateinischen Worte: O CRUX AVE SPES UNICA - MON JESUS MISÉRICORDE (deutsch: Sei gegrüßt, o Kreuz, du einzige Hoffnung - Mein Jesus, Barmherzigkeit).
Die Abtei der Benediktiner (Abbaye de Saint-Jacut) wurde im 5. Jahrhundert von den Heiligen Saint Jacut und Saint Guetennoc gegründet.
Seit 1875 ist die Abtei Saint-Jacut Eigentum der Kongregation der unbefleckten Empfängnis (communauté des sœurs de l'Immaculée Conception de Saint-Méen). Das heutige Gebäude stammt zu Teilen aus dem 17. Jahrhundert, der 1. Hälfte und dem 4. Viertel des 19. Jahrhunderts.
Das Kloster wird als Empfangshaus (Maison d'accueil) mit einem ehrgeizigen kulturellem und spirituellem Programm geführt.
Auf dem Marine Friedhof (Cimetière marin) der Abtei Saint-Jacut beeindrucken die Stele Marin und die Stele des benediktinischen Historikers Dom Lobineau (1886).
Die Stele Marin wurde für die Fischer des 1881 zerstörten Bootes la Joséphine errichtet. Dom Lobineau ist Autor der Geschichte der Bretagne und des Lebens der Heiligen in der Bretagne.
Die Ruinen der BurgChâteau du Guildo
stehen in der Gemeinde Créhen an der Grenze zu Saint-Jacut-de-la-Mer. Die mittelalterliche Burg Château du Guildo aus dem 13. und 15. Jahrhundert steht auf einem Felsvorsprung und überragt die Mündung des Arguenon um 20 m.
Ein erstes befestigtes Gebäude aus dem 11. bis 12. Jahrhundert wurde im 13. Jahrhundert durch eine gemauerte viereckige Burg mit Ecktürmen ersetzt. Die große architektonische Qualität des Schlosses zeugt vom Wunsch, die Vorherrschaft der herzoglichen Dynastie über die Region zu behaupten.
Die Burg wurde Ende des 14. Jahrhunderts umgebaut. An der Nordfront entstanden auf den Überresten früherer Bauten Wohnungen auf einem Kellergeschoss. Eine Wohnung bestand aus einem großen niedrigen Raum und andere Wohnungen wurden über drei Ebenen erbaut. Eine Küche vervollständigte die Wohnung auf der Westseite.
Ein neues Wohnhaus für die Gemeinschaftsbereiche wurde am westlichen Wehrgang errichtet. Gegenüber den Nebengebäuden bildete ein großes Gebäude eine Zuflucht zu der an die östliche Ringmauer gebauten Wohnung. Dieses Gebäude war mit einer hölzernen Galerie geschmückt. In der Mitte des Hofes wurde ein Brunnen gegraben.
Im 15. Jahrhundert wurde die Burg grundlegend umgestaltet. Es entstanden Pferdeställe und Nebengebäude für die Versorgung der Pferde. Die Schmiede wurde als Hufschmiede umgestaltet. Der große Saal (grande Salle du Château)) symbolisierte die Macht und Herrschaft des Gutsherrn (Seigneur) über das Land und seiner Gebäude.
Das abgebildete Foto ist öffentlich am Château du Guildo ausgestellt und zeigt das Aussehen der Burg Ende des 15. Jahrhunderts nach einem Arbeitsmodell der Inrap Forschung ©Polymago.
Mitte des 15. Jahrhunderts gehörte die Burg Château du Guildo Françoise de Dinan, Dame du Guildo, erste Frau von Gilles de Bretagne, Bruder des Herzogs, dann zweite Frau des Grafen Guy XIV. von Laval. Die Burg Château du Guildo wurde während der französisch-bretonischen Kriege Ende des 15. Jahrhunderts zerstört.
Das Burgtor (Châtelet) wurde bis auf den Boden des Hofes abgerissen, was zur Zerstörung der Schmiede führte. Der polygonale Turm brannte ab, ebenso wie die Wohnung. Die Wohngebäude und der Stall wurden ruiniert.
Im 16. Jahrhundert wurden weder die Nebengebäude noch der Nordflügel des Wohngebäudes wieder aufgebaut. Die neue Residenz konzentrierte sich zu dieser Zeit auf den Ostflügel.
Während der Ligakriege im 17. Jahrhundert wurde die Burg Guildo mehrmals belagert und erlitt erheblichen Schaden. Die Burg wurde aufgegeben und verfiel. Erst 1981 wurde die Burg zum Gegenstand von Studien gemacht.
Aufgrund von umfangreichen archäologischen Ausgrabungen konnte man die aufeinander folgenden Bauphasen der Burg Guildo sowie die Lebensstile und Aktivitäten innerhalb des Schlosses nachvollziehen.
Auf der gegenüber liegenden Flussseite befindet sich am Flussufer eine Besonderheit: die so genannten klingenden Steine (Pierres sonnantes) von Le Guildo.
Die großen und schweren aus metallischem Gestein bestehenden Steine klingen beim Anschlagen durch einen kleineren Stein wie eine Glocke.