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Pointe du Toulinguet - Grand Gouin - Manoir de Saint-Pol-Roux


Die Pointe du Toulinguet, das Manoir de Coecilian des Dichters Saint-Pol-Roux und die Pointe du Grand Gouin befinden sich in Camaret-sur-Mer auf der Halbinsel Presqu'île de Crozon. Die beiden Landzungen sind Teil des regionalen Naturparks Armorique im Département Finistère in der Bretagne.

Auf der mehr als 60 m hohen Steilküste der Pointe du Toulinguet befindet sich im Militärgebiet eine Festung (Fort), ein Sémaphore und ein Leuchtturm (Phare). Das Militärgebiet ist eingezäunt und darf nicht betreten werden. Von der Pointe du Toulinguet sieht man die Landzungen Pointe de Pen Hir und Pointe Saint-Mathieu sowie die Küste vor Camaret-sur-Mer.

Pointe du Toulinguet
Pointe du Toulinguet

Die Pointe du Toulinguet wird von mehreren mehr oder weniger tiefen Höhlen durchbohrt, die bei Hochwasser sichtbar sind. Die größte Höhle Grotte de Marie Lévêque ist nur an ruhigen Tagen mit großen Gezeiten (grande Marée) zugänglich.

Das Fort du Toulinguet wurde im 17. Jahrhundert von Vauban erbaut, um die Bucht Anse de Pen Hat zu schützen. Zur Verstärkung baute man 1812 den zusätzlichen Turm und besetzte ihn mit Soldaten. Die Soldaten sollten verhindern, dass zwischen Camaret-sur-Mer und dem Fort de Bertheaume Schiffe anlegten. Um Angriffen von der Landseite vorzubeugen, wurde dem Fort du Toulinguet 1893 eine Festungsmauer hinzugefügt.

Modell Fort de Pointe du Toulinguet
Eingang Militärgebiet Pointe du Toulinguet

Die Türme (Tour-modèle 1811) wurden während des napoleonischen Kriegs erbaut. Von zehn vorhandenen Türme dieser Bauart befinden sich jeweils einer auf der Pointe du Toulinguet und der Pointe des Espagnols. Ein weiterer Turm steht in der historischen Provinz Cornouaille. Das Modell an der Pointe du Toulinguet ist mit 9 mal 9 m Umfang der kleinste Turm. Der Turm beherbergte 18 Soldaten.

Ein Tour-modèle 1811 auch Tour de l'Empire oder Tour Napoléon genannt, ist ein standardisierter Bau eines Modellturms, der 1811 geschaffen wurde.

Tour-modèle Pointe du Toulinguet
Festungsmauer Pointe du Toulinguet

Der Sémaphore der Marine auf der Pointe du Toulinguet stammt aus dem Jahr 1952. Er dient zur Überwachung des Schiffsverkehrs. Der Leuchtturm Phare du Toulinguet wurde 1848 als Leuchtturmhaus erbaut. Unterhalb der Pointe du Toulinguet befindet sich der Strand Plage de Pen Hat, an dem wegen gefährlicher Strömung das Baden verboten ist.

Sémaphore. Phare du Toulinguet, Plage de Pen Hat
Festungsmauer Pointe du Toulinguet

Der Küstenwanderweg GR 34 führt von der Pointe du Toulinguet über die Pointe du Grand Gouin nach Camaret-sur-Mer. Für diese abwechslungsreiche Wanderung benötigt man etwa eine Stunde Wanderzeit.

Blick vom Küstenwanderweg Pointe du Toulinguet
 Felsen im Meer Küstenwanderweg Pointe du Toulinguet

In der Gegend der Pointe du Grand Gouin existieren noch Reste von Verteidigungsanlagen, die zur wichtigsten Küstenverteidigung der Halbinsel Crozon beitrugen.

Blick vom Küstenwanderweg auf die Pointe du Toulinguet
Reste einer Geschützstellung am Küstenwanderweg Pointe du Toulinguet

Zu den Verteidigungsanlagen gehörten vier 220 mm Schneider-Geschützstellungen (Batteries) in Einbuchtungen, die jeweils von vier Bunkern, einem Feuerleitposten und mehreren Flugabwehrkanonen begleitet wurden. Zwei der Geschützstellungen sind noch sichtbar.

Pointe du Grand Gouin
Fort Réduit Modell 1846 Pointe du Grand Gouin

Die Landzunge Pointe du Grand Gouin ist ein Felsvorsprung mit senkrechten Klippen westlich der Bucht von Camaret-sur-Mer. Die Landzunge ist unterteilt in den Grand Gouin (die Spitze der Klippe) und den Petit Gouin (die mittlere Klippe).

Das Fort du Grand Gouin (Réduit Modell 1846) an der Pointe du Grand Gouin stammt aus dem Jahr 1859. Im Jahr 1941 bauten die Deutschen etwas unterhalb einen Bunker, um die Truppen zu beherbergen. Außerdem wurden zwei bewaffnete Bunker mit 105 mm Kanonen erbaut. Das Fort du Grand Gouin wurde renoviert.

Innenräume Fort du Grand Gouin
Pointe du Grand Gouin - Blick auf Camaret-sur-Mer

Die Außenmauer des Forts wurde verputzt, die
Innenräume instand gesetzt und mit einer Treppe zur
Plattform versehen.

Man kann zur PLattform aufsteigen. Ein Blick ist nur
durch die Schießscharten möglich.

Die Forts an der Pointe du Grand Gouin und an der Pointe du Toulinguet gehören zu den Bauwerken der Route des Fortifications der Halbinsel Presqu'île de Crozon. Relikte der Verteidigungsanlage Fort du Petit Minou sind auf der Pointe du Petit Minou und die Forts de la Fraternité und Capucins sind auf der Presqu'île de Roscanvel zu besichtigen.

1903 kaufte der Dichter Saint-Pol-Roux (1861 - 1940) ein Fischerhaus mit Blick auf den Strand Plage de Pen Hat und baute es unter dem Namen "Manoir de Boultous" in ein bombastisches Herrenhaus mit acht Türmen um. Nach dem Tod seines Sohnes Coecilian erhielt das Herrenhaus den Namen "Manoir de Coecilian".

Manoir de Saint-Pol-Roux
ehemaliges Manoir de Saint-Pol-Roux

So soll das ehemalige Manoir de Coecilian ausgesehen
haben.
Das Foto stammt von der Denkmalbeschreibung. Ein
Copyright war nicht ersichtlich.

Im Juni 1940 wurde das Manoir de Coecilian von einem deutschen Soldaten überfallen. Der Soldat tötete die Haushälterin und verwundete Saint-Pol-Roux sowie seine Tochter und flieht danach. Das Manoir de Coecilian wurde 1944 von den Alliierten mehrfach bombardiert und vollständig durch einen Brand zerstört.

Die Ruinen des Herrenhaus Manoir de Coecilian stehen oberhalb des Strands Plage de Pen Hat am Wanderweg, der von der Pointe de Pen Hir zur Pointe du Toulinguet führt.