Pointe du Van - Kapelle Saint-They - Baie des Trépassés
Die Pointe du Van ist eine Ausbuchtung des Cap Sizun, die im Süden von der Pointe du Raz und im Norden von der Bucht Baie des Trépassés begrenzt wird. Die Pointe du Van der Gemeinde Cléden-Cap-Sizun liegt in der historischen Provinz Cornouaille des Départements Finistère in der Bretagne.
Die Pointe du Van ist im Westen und Norden von einer stark zerklüfteten Küste umgeben, an der sich Landspitzen und steile Klippen abwechseln. In der Umgebung befinden sich die sehenswerten Landzungen Pointe du Raz, Pointe du Castel Meur, Pointe de Brézellec des Cap Sizun und die Pointe du Millier. Zu den Buchten mit Stränden zählen die Baie des Trépassés und der Strand von Théolen.
Die Pointe du Van gehört wie die Pointe du Raz zu Frankreichs geschützten Landschaften (Grands Sites de France). Das Gestein der Pointe du Van ist brüchiger als das der Pointe du Raz und macht es anfälliger für die Angriffe des Mer d'Iroise. Die weitläufige Pointe du Van ist von zahlreichen Felsvorsprüngen gezeichnet. Der niedrig wachsende Stechginster (Ajonc) blüht an der Pointe du Van im Juni.
Seit einigen Jahren wird die Van Landzunge renaturiert. Die Wege wurden durch an Holzpfosten befestige Stahlseile begrenzt. Dadurch sind viele Aussichtspunkte nicht mehr erreichbar, aber die schützenswerte Natur entwickelt sich wieder.
Vor der wild zerklüfteten Pointe du Van steht im Mer d'Iroise der 1875 gebaute Leuchtturm Phare de Tévennec auf der kleinen Insel Tévennec. Der Leuchtturm Tévennec wurde aufgrund seines schwierigen Zugangs bereits 1910 automatisiert. Gemeinsam mit dem Leuchtturm Phare de la Vieille sichert er die Durchfahrt der Passage der Raz de Sein, die heftigen Strömungen unterliegt.
Zwischen der Pointe du Van und der Baie des Trépassés steht die im 17. Jahrhundert gebaute Kapelle Chapelle Saint-They, die aufgrund der Erosionen immer näher an das Meer rückt. Die Kapelle Saint-They besitzt eine Umfriedung, ein monumentales Kreuz und zwei Statuen des Heiligen Saint Jacques aus dem Jahr 1772. Der Hochaltar wurde aus Holz geschnitzt.
Im Glockenturm befinden sich mehrere Glocken. Im Jahr 2013 schlug ein Blitz in die Kapelle Saint-They ein. Drei der fünf Türmchen über dem Kirchendach wurden getroffen und fielen zu Boden. Das Dach wurde ebenfalls beschädigt.
Nahe bei der Kapelle steht der Brunnen Fontaine Saint-They aus dem 17. Jahrhundert. Der Brunnen wird durch eine Quelle (Source) gespeist. Das den Brunnen überragende Kreuz und die Statue des Heiligen wurden gestohlen. Das Kreuz auf dem Brunnen wurde erneuert.
Von der Pointe du Van sind in weiter Ferne das Cap de la Chèvre, die Pointe de Pen Hir und die Pointe Saint-Mathieu zu sehen. Gut sichtbar sind die Insel Île de Sein, die Pointe du Raz und der Leuchtturm Phare de la Vieille.
Mehrere aus der Erosion entstandene monumentale Felsen erheben sich an der Spitze der Pointe du Van. Der berühmte Felsen "Rocher Morgane" befindet sich westlich von der Kapelle Saint-They.
Die malerische Bucht Baie des Trépassés der Gemeinde Plogoff liegt zwischen den Landzungen Pointe du Van und Raz. Der Name Baie des Trépassés (Bucht der Verschiedenen) stammt der Sage nach von Kelten, die von dieser Bucht aus ihre Toten zur Insel Île de Sein verschifften.
Eine andere Deutung beruht auf der Legende, dass in dieser Bucht die Seelen der Verstorbenen auf das Totenschiff warteten, um ins Jenseits (hinter dem Horizont) gebracht zu werden. Aufgrund des breiten Sandstrands (Plage) und der starken Brandung ist die Baie des Trépassés bei Surfern sehr beliebt. Mit etwas Glück kann man Strandmalereien sehen, bevor die Flut das Gemälde vernichtet.
Der aussichtsreiche Wanderweg (Sentier Côtier, GR 34) führt von der Pointe du Van zur Pointe du Raz. Die in der Nähe stehenden Kirchen Notre-Dame de Roscudon in Pont-Croix und Notre-Dame de Confort in Confort-Meilars sind weitere Sehenswürdigkeiten der Cornouaille.