Der Pont du Gard ist eine dreistöckige Brücke, über die ein römischer Aquädukt verläuft und die den Fluss Gardon überspannt. Er ist einer der am besten erhaltenen Wasserkanäle aus der Römerzeit in Frankreich und befindet sich in Vers-Pont-du-Gard zwischen Uzès und Remoulins im Département Gard.
Der Pont du Gard wurde im 1. Jahrhundert als römischer Aquädukt erbaut. Er ist eines der am besten erhaltenen Bauwerke aus dieser Zeit und zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das viel besuchte touristische Reiseziel ist aus der Provence leicht erreichbar und zählt zu den Grands Sites de France.
Mit einer Höhe von 49 Metern ist der Pont du Gard, der sich mit majestätischen Bögen über drei Ebenen erhebt, die höchste römische Aquäduktbrücke der Welt!
Rive droite (rechtes Ufer) - Rive gauche (linkes Ufer) - Parkplätze
Die Anreise zum sehenswerten Aquädukt Pont du Gard ist über die Orte Vers-Pont-du-Gard und Remoulins möglich. Die ausgeschilderten Zufahrten zum linken Ufer (Rive gauche) führen über Vers-Pont-du-Gard, die Zufahrten zum rechten Ufer (Rive droite) über Remoulins.
Auf beiden Seiten des Pont du Gard befinden sich große, gebührenpflichtige Parkplätze. Die Gebühr wird pro Fahrzeug erhoben und beinhaltet die Besichtigung des Pont du Gard, die Informationstafeln und Ausstellungen, den Park mit Ruhebänken, den Zugang zu sieben Kilometern markierten Wanderwegen sowie die bewachten Parkplätze.
Das linke Ufer wird auch von Reisebussen angefahren und ist daher stärker frequentiert als das rechte Ufer. Vom Parkplatz am linken Ufer aus gelangt man zu einem Besucherzentrum. Dieses bietet Informationsräume, Ausstellungen, ein Bistro, eine Boutique mit Souvenirs sowie Toiletten.
Hier befindet sich auch ein Museum, das über den Bau des Aquädukts und das Leben zur Römerzeit informiert und somit einen Einblick in die römische Geschichte und Kultur bietet. Sie müssen nur die Brücke überqueren, um zum anderen Ufer zu gelangen.
Vom Parkplatz am rechten Ufer aus gelangt man zu einem Empfangsbereich mit Kartenverkauf, einer Boutique, einem Bistro, Toiletten und einem Automaten für Parktickets. Das Restaurant „Les Terrasse” versorgt die Touristen mit Speisen und Getränken. Der Radweg entlang des linken Ufers bietet einen kostenlosen Zugang zum Pont du Gard.
Wasserleitung - Transportweg Pitot Brücke
Die Pont du Gard besteht aus drei Ebenen und war Teil einer 50 Kilometer langen Wasserleitung, die Wasser von Uzès nach Nîmes transportierte. Die Wasserleitung verlief zu 90 Prozent unterirdisch und wurde auf ihrem Weg durch Brücken, Unterführungen, Tunnel und eine Reihe von Bögen verstärkt.
Der Kanal der Wasserleitung befindet sich auf der dritten Ebene der Brücke Pont du Gard. Dank eines durchschnittlichen Gefälles von 25 cm pro Kilometer floss das Wasser durch die Schwerkraft von der Quelle in Uzès in diesen Kanal und weiter nach Nîmes.
Der Bau des Aquädukts war nicht lebenswichtig, sondern diente eher dem Prestige. Er sollte die Thermalbäder, Gärten und Brunnen von Nîmes mit Wasser versorgen.
Der römische Aquädukt wurde bis ins 9. Jahrhundert als Wasserkanal genutzt. In den Jahren 1743 bis 1747 befestigte der Ingenieur Henri Pitot eine solide Straßenbrücke als Transportweg an den Bögen des unteren Stockwerks. Die dabei entstandenen Vertiefungen wurden dauerhaft abgedichtet.
An einem Pfeiler im zweiten Stock der Pitot-Brücke wurde zu diesem Anlass eine Marmortafel mit folgender Inschrift angebracht: "Aquæductum Struxerant Romani Pontem addidit Occitania Anno MDCCXLV. Cura d. Henr. PITOT e. regia scientiarum academia".
Die deutsche Übersetzung lautet: "Die Römer hatten ein Aquädukt gebaut und Okzitanien fügte im Jahr 1745 eine Brücke hinzu. Kuratiert von d. Henri Pitot und der Royal Academy of Sciences". Die Tafel wurde 1793 von den Revolutionären zerstört und später erneuert.
Zahlreiche historische Graffiti und Besucherinschriften aus dem 18. und 19. Jahrhundert blieben auf dem Mauerwerk erhalten. Im 19. Jahrhundert wurde die Brücke Pont du Gard umfassend restauriert. Zur gleichen Zeit wurde im letzten Pfeiler des obersten Stockwerks eine Treppe installiert, die den Zugang zum Kanal ermöglichte.
in römischer Quaderbauweise
Der Pont du Gard wurde in römischer Quaderbauweise errichtet. Dafür wurden grobe, gelbe Muschelkalksteine aus dem ehemaligen Steinbruch von Estel verwendet. Diese wurden jedoch nicht mit Mörtel verbunden.
Die Steine des Pont du Gard wurden durch den vorhandenen Druck und Reibkräfte gegeneinander zusammengehalten. Nur die oberste Ebene mit dem Kanal besteht aus mit Mörtel gebundenen Schuttsteinen. Der mit Platten verdeckte Kanal ist etwa 1,80 Meter hoch und 1,20 Meter breit.
Die untere Ebene mit sechs Bögen ist 142,35 Meter lang, 6,36 Meter breit und 21,87 Meter hoch. Die mittlere Ebene besitzt elf kleinere Bögen, ist 242,55 Meter lang, 4,56 Meter breit und 19,50 Meter hoch. Die obere Ebene hat 35 kleine Bögen, ist 275 Meter lang, 3,06 Meter breit und 7,40 Meter hoch. Die Gesamtlänge des Bauwerks beträgt somit ebenfalls 275 Meter.
Nach seiner Fertigstellung flossen täglich etwa 35.000 Kubikmeter Wasser in die Stadt Nîmes, die in römischer Zeit Nemausus hieß. Von dort aus wurde das Wasser in den Wasserturm (Castellum) von Nîmes geleitet.
Aus dem Mauerwerk ragen noch heute unregelmäßige Steine hervor, an denen bei der Konstruktion die Baugerüste verankert waren. Zum Bewegen der Steinblöcke wurden Tretmühlen verwendet, die im Inneren von Sklaven bewegt wurden und wie Flaschenzüge funktionierten.
Folgt man dem Verlauf des Pont du Gard, so lassen sich am linken Ufer einige Überreste des römischen Bauwerks entdecken. Auf der rechten Seite sind unter dem Namen "Pont Roupt" ebenfalls Überreste zu sehen. Es handelt sich hierbei um einen gebrochenen Bogen (Nr. 6,7,8 auf dem Plan Pont du Gard).
In der Verlängerung der dritten Ebene des Pont du Gard befindet sich der Tunnel du Pouzin. Das Bauwerk aus dem Jahr 1865 war Teil eines zweiten Kanalsystems, das nie vollendet wurde. Dieses sollte Wasser der Rhône nach Nîmes bringen.
Zur Aufklärung wurde eine Tafel mit der Aufschrift „1865 la combe romaine est à gauche” angebracht. Dies bedeutet, dass die römische Wasserleitung Pont du Gard weiter links verlaufen muss und der Tunnel du Pouzin nicht zu dem Bauwerk Pont du Gard zählt.
Gardon-Schlucht mit dem Kanu oder Kajak
Die Gorges du Gardon, auch Gardon-Schlucht genannt, kann mit dem Kanu oder Kajak befahren werden. Im Ort Collias gibt es mehrere Bootsverleihe.
Die acht Kilometer lange Fahrt mit dem Kanu oder Kajak durch die Gardon-Schlucht bis zum berühmten Pont du Gard ist ein außergewöhnliches Erlebnis.
Vom Wasser aus betrachtet man das gewaltige Bauwerk, die berühmte römische Brücke Pont du Gard, unter der man hindurchfahren kann.
Einige Kilometer westlich von Aix-en-Provence, in Ventabren, befindet sich der Aquädukt von Roquefavour.
Der Pont du Gard ist der bekannteste Aquädukt, der Aquädukt von Roquefavour ist jedoch der größte der Welt. Beim Bau des Aquädukts von Roquefavour ließen sich die Konstrukteure von der Konstruktion des Pont du Gard inspirieren.