Die Kathedrale Saint-Corentin wurde auf dem Fundament einer romanischen Kirche in Quimper, der Hauptstadt der Cornouaille in der Bretagne erbaut. Sie ist eine der drei ältesten gotischen Kathedralen der Bretagne zusammen mit den Kathedralen von Saint-Pol-de-Léon und Tréguier. Die Kathedrale Saint-Corentin in Quimper ist ein historisches Bauwerk (Monument historique).
Als Ersatz für die Bauten des neunten und elften Jahrhunderts wurde 1240 mit dem Bau der Kathedrale Saint-Corentin begonnen, der jedoch erst 1856 mit dem Errichten der Kirchturmspitzen vollständig abgeschlossen wurde. Die Kathedrale wurde 1870 in den Stand einer Basilika erhoben. Die 76 m hohen Kirchtürme der gotischen Kathedrale Saint-Corentin überragen deutlich die Silhouette von Quimper.
Die Wallfahrt Tro Breiz führt durch sieben Bistümer der historischen Bretagne. Mit der Pilgerreise Tro Breiz werden sieben Gründungsheilige aus dem 6. Jahrhundert geehrt: Saint Paul-Aurélien in Saint-Pol-de-Léon, Saint Tugdual in Tréguier, Saint Brieuc in Saint-Brieuc, Saint Malo in Saint-Malo, Saint Samson in Dol-de-Bretagne, Saint Patern in Vannes und Saint Corentin in Quimper.
Die Kathedrale besitzt an der Westseite ein eindrucksvolles Hauptportal mit von drei Bögen umrahmten Türöffnungen. Die mit Engeln besetzten Bögen werden von einer dreieckigen Giebelwand mit Kreuz überragt. Der Türpfeiler trägt eine Christus Statue. Die Südfassade besitzt kleinere aufwändig gestaltete Nebeneingangstüren, während die Nebeneingangstüren der Nordfassade schlichter gehalten sind.
Die 92 m lange und 34 m breite Kathedrale Saint-Corentin wurde in Form eines lateinischen Kreuzes erbaut. Bemerkenswert ist ein nicht zu erklärender Knick in der Hauptachse der gotischen Kirche. Die Kathedrale besitzt drei Etagen: eine mit Arkaden, eine mit einer doppelten Galerie und eine mit bunten Kirchenfenstern aus dem 16. Jahrhundert.
Ein Kreuzrippengewölbe überspannt das Kirchenschiff. Das Kirchenschiff aus dem Jahr 1424 wird von zwei Seitenschiffen flankiert, die vom 1485 gebauten Querschiff aufgenommen werden. Das Kirchenschiff der Kathedrale Saint-Corentin wurde zuletzt 1999 restauriert und besitzt wieder die Farben des 15. Jahrhunderts.
Der antike Hochaltar (Maître-Autel) mit dem Seraphim Baldachin stammt aus dem Jahr 1867. Der Hochaltar befindet sich in der Mitte der Kathedrale. Der hinter dem Hochaltar liegende Chor wurde von 1240 bis 1336 erbaut. Im Chor befinden sich der frühere Altarraum, der Chorumgang und die Kapelle Chapelle Notre-Dame des Victoires.
Das Chorgestühl (Stalles) und die mehrfarbige aus vergoldetem Holz gefertigte Kanzel (Chaire) stammen aus der Zeit des Barock.
Zahlreiche Kapellen aus verschiedenen Epochen des 13. bis 16. Jahrhunderts sind um den Chor angesiedelt. Die hohen Glasfenster des Chores wurden 1420 eingebaut und 1867 bis 1868 restauriert. Die Altaraufsätze (Retables) des Querschiffes stammen aus den Jahren 1827-1828. Ein Retable in Alabaster (Albâtre) aus dem 16. Jahrhundert stellt den Christ zwischen den göttlichen Tugenden dar.
Orgel - Kapelle Trois Gouttes de Sang
Über dem mit Bögen und Rosetten verzierten Hauptportal erhebt sich die Orgel auf einer Tribüne der Kathedrale Saint-Corentin. Die erste Orgel (Orgue) wurde 1524 eingebaut und 1642 infolge der religiösen Verfolgung außer Landes geschafft. 1643 und 1661 produziert Robert Dallam allein oder unter Mitwirkung seiner Söhne die Orgel von Quimper. Erste Restaurierungen erfolgten in den Jahren von 1745 bis 1747 und 1846.
1901 wird eine unabhängige Konsole in die Orgel eingebaut. 1956 wurde mit der Elektrifizierung der Orgel begonnen. Das Instrument wird auf 70 Spiele gebracht, doch die Erwartungen an die Orgel erfüllen sich nicht. 1990 wurden die ganze Mechanik und das System erneuert. Endlich gelingt es Jacques Nonnet, die Eleganz verschiedener Epochen in dieser Orgel zu verschmelzen.
Als er nach mehreren Jahren zurückkehrt, bestritt sein Freund etwas von ihm erhalten zu haben. Der Einwohner aus Quimper konnte ihm den Erhalt seines Vermögens nicht beweisen und brachte den Streit zum Bischofsgericht.
In dem Augenblick, als der untreue Verwahrer einen Meineid vor dem Kreuz des Altars ablegte, fielen drei Tropfen Blut vom Fuß des Kreuzes auf die Tischdecke. Das Kreuz, die Tischdecke, das auf dem Tischtuch gesammelte Blut und der romanische Christuskopf werden in einem Reliquiar aufbewahrt.
Auf dem Buntglaskirchenfenster der Kapelle Chapelle des Trois Gouttes de Sang sind der Meineid schwörende Kreuzritter, seine Frau, der Bischof und zwei Laienrichter abgebildet.
Kapelle der Passion - Grablegung von Bourges
In der Kapelle de la Passion befindet sich seit 1868 ein Nachbau der Grablegung von Bourges (Réplique de la Mise au Tombeau). Die Grablegung besteht aus acht Personen (eine ist auf dem Foto verdeckt). Die Grablegung ist in Form des Grabmals aus dem 16. Jahrhundert errichtet, die die Krypta der Kathedrale von Bourges ziert.
Kapelle Saint-Corentin - Dévotion à Notre-Dame de Lourdes
Bunte Kirchenglasfenster und Wandmalereien berichten von der Legende des Schutzpatrons Saint-Corentin, der Verbindung zu König Gradlon, Guénolé und Tudy. Die Episode seiner Fische symbolisiert sowohl die Vermehrung von Brot und Fisch des Evangeliums als auch das eucharistische Ichthus (Anagramm Christi). Auf dem Altar steht ein Reliquiar von Saint Corentin. In einer Fensternische befindet sich das Grabmal Tombeau Saint Corentin.
Das Kirchenfenster der Kapelle (Chapelle) Saint-Corentin stammt aus dem 19. Jahrhundert. Es zeigt auf dem vierzehnten Medaillon den Heiligen Saint Corentin, der Saint Guénolé und Tudy den Segen gibt.
Der Altaraufsatz (Retable) der Kapelle (Chapelle) Dévotion à Notre-Dame de Lourdes zeigt Bernadette in der Grotte von Massabielle und die Erscheinung von Notre-Dame de Lourdes.