Basilika Saint-Sauveur - Dinan
Die sehenswerte romanische Kirche Saint-Sauveur wurde 1112 in der Altstadt von Dinan erbaut und 1954 zur Basilika erhoben. Die sehenswerte Stadt Dinan liegt im Département Côtes-d'Armor in der Bretagne. Die heutige Basilika Saint-Sauveur de Dinan hat ein gotisches Kirchenschiff mit sechs Buchten, ein nördliches Seitenschiff, ein Querschiff und eine Apsis mit 5 Kapellen im Chorumgang. Im Kirchenschiff befinden sich weitere 9 Kapellen.
Am unteren Teil der Westfassade und an der Südwand des Kirchenschiffs erkennt man den romanisch byzantinischen Stil der Basilika des heiligen Erlösers Saint-Sauveur. Die untere Westfassade besitzt drei Arkaden mit Rundbögen und dreifachen Wölbungen.
Die linke und die rechte Arkade sind blind und in zwei kleinere Doppelbögen unterteilt. In den Doppelbögen befinden sich erodierte Statuen. Die Säulen und Statuen ruhen auf liegenden Löwen. Über den drei Bögen sieht man geflügelte Tiere mit einem Buch. Es handelt sich um einen Ochsen und einen Löwen: die Symbole der Evangelisten Markus und Lukas.
Die zentrale Arkade über der Eingangstür wird von einem mit Skulpturen verzierten Giebelfeld aus dem Jahr 1864 geschmückt.
Der obere Teil der Westfassade erhielt beim Wiederaufbau ein extravagantes Maßwerk das das Kirchenschiff beleuchtet. Die Südwand ist durch Strebepfeiler in sechs Buchten unterteilt und ist bis auf eine private gotische Kapelle vollständig romanisch.
Die 1509 errichtete gotische Nordwand hat fünf große mit Maßwerk beleuchtete Buchten. Der zwischen 1557 und 1668 gebaute dreistöckige Kirchturm wurde 1749 durch einen Blitz zerstört und im Jahr 1779 wieder aufgebaut. Die Basilika hat derzeit drei Glocken, die sich auf der unteren Ebene des Glockenturms befinden.
Das Kirchenschiff, die Kapelle der Südseite und der Chor haben gotischen Stil und stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Das mit einem Tonnengewölbe überdeckte Kirchenschiff besteht aus einer unteren romanischen Ebene mit Rundbögen und einer zweiten gotischen Ebene mit doppelten Rundbogenfenstern.
Das Querschiff wurde Mitte des 16. Jahrhunderts erbaut. An der Vierung bewundern wir massive Pfeiler, die den Kirchturm tragen. In einer Kapelle des Chorumgangs steht das aus Kastanienholz geschnitzte Chorgestühl (Stalles) aus dem 19. Jahrhundert.
Die 1480 gebauten gotischen Seitenkapellen befinden sich vor dem Querschiff. Es handelt sich um eine Taufkapelle und die Kapellen Chapelle Saint-Roch, Saint-Mathurin, Notre-Dame de Lourdes und Saint Clément.
Die Basilika hat viele Altaraufsätze, von denen elf unter Denkmalschutz stehen. Das Retable du Rosaire der in der Mitte des Querschiffs befindlichen Rosenkranzkapelle stammt aus dem Jahr 1811. Das Rosenkranz Retabel beinhaltet zahlreiche Statuen.
Der älteste Altaraufsatz ist das Retable du Martyre de Sainte Barbe aus dem 18. Jahrhundert. Es beherbergt zwischen zwei dunklen Marmorsäulen ein ausdrucksvolles Gemälde des Martyriums der heiligen Barbara. Neben dem Retabel steht eine schöne Statue von Saint Pierre.
Direkt gegenüber befindet sich das Retable de Saint Éloi. Das Gemälde zeigt den heiligen Éloi als Bischof. Die Altaraufsätze Retable de Saint Mathurin der Kapelle Saint-Mathurin, Retable des Saints Anges und Retable de Saint Jean Baptiste der Kapelle Johannes des Täufers werden dem Jahr 1817 zugeschrieben.
Das Retabel des südlichen Querschiffs stammt aus dem Jahr 1811. Die Altaraufsätze Retable du Sauveur der Erlöserkapelle, Retable de Saint François der Kapelle des heiligen Franziskus und Retable du Saint Esprit der Heiliggeist Kapelle stammen aus dem Jahr 1817.
Der Altaraufsatz Retable du Saint Esprit besteht aus einem großen Medaillon mit geschnitztem Dekor, das sich zwischen zwei Marmorsäulen befindet. Das Medaillon stellt zwei Engel dar. Auf dem Giebeldreieck des Retable de Saint Esprit sitzt die Taube des Heiligen Geistes. Auf dem Podest der rechten Säule befinden sich ein Feuertopf und eine Statue der Jungfrau.
Das Retabel der heiligen Familie umrahmt ein Gemälde, das der Heiligen Sainte Anne geweiht ist. Das Gemälde wird links von einer Statue der Jungfrau Maria mit dem Kind (Vierge à l'Enfant) und rechts von der Statue Josefs eingerahmt. Über dem Gemälde wacht die Statue der Heiligen Sainte Anne.
Die Kirche enthält die Flachreliefs Relief de Saint Eustache und Relief de Notre-Dame des Vertus. Das Werk Notre-Dame des Vertus aus dem 14. Jahrhundert stammt aus dem Kloster Couvent des Cordeliers der Stadt. Ein vergoldeter Holzschnitt stellt die Himmelfahrt der Jungfrau (Assomption de la Vierge) umgeben von Engeln dar.
Das romanische Weihwasserbecken (Bénitier) aus dem 12. Jahrhundert wurde in Stein gemeißelt. Das Weihwasserbecken ist ein rundes von vier Figuren umranktes Becken, das auf einem rechteckigen Sockel steht. Das romanische Weihwasserbecken steht in der ersten Taufkapelle (Chapelle des Fonts baptismaux).
Erwähnenswert sind zwei historische Ölgemälde. Das älteste Gemälde zeigt Saint Michel der den Drachen ertränkt. Das 1847 im Auftrag der Beaux-Arts geschaffene Gemälde "Saint Michel terrassant le Démon" ist eine Kopie des Werks von Raphaël, das im Louvre aufbewahrt wird. Das zweite Gemälde aus dem 19.Jahrhundert zeigt Bertrand du Guesclin auf dem Sterbebett.
Zu den historischen Statuen gehört die aus Holz geschnitzte Statue Saint Nicolas aus dem 17. Jahrhundert, die in der Kapelle Johannes des Täufers (Chapelle de Saint Jean Baptiste) steht. Die schöne Alabasterstatue der Madonna mit Kind (Vierge à l'Enfant) aus dem 16. Jahrhundert steht auf dem Altaraufsatz der ersten Nordkapelle des Chorumgangs.
Der zwischen 1712 und 1744 geschaffene Hochaltar zählt zu den schönsten Altären der Bretagne. Der Hochalter (Maître-Autel) ist wie der Altaraufsatz (Retable, 1712) mit vergoldeten Ornamenten geschmückt und wird von einem weißen Holzkreuz mit dem gekreuzigten Christus überragt.
Der Hochaltar wird von einem vergoldeten Baldachin (1744) mit Engeln gekrönt. Der imposante Baldachin des Hochaltars wird von sechs Marmorsäulen getragen. Das mit einem Adler verzierte Chorpult wurde im Jahr 1715 hergestellt.
Ein Kenotaph mit dem Herzen des 1380 verstorbenen Bertrand du Guesclin wurde im 18. Jahrhundert aus dem zerstörten Kloster der Dominikaner in die Basilika verlegt und mit der gravierten Grabplatte (Tombeau) aus dem 14. Jahrhundert geschmückt.
Die liegenden Grabfiguren von Rolland de Dinan († 1186), Abbé Guillaume de Lesquen und Berthelot d'Angoulevent in der Basilika Saint-Sauveur stammen aus dem Turm Tour Coëtquen des Château de Dinan.
Die 1839 hergestellte Orgel (Orgue) befindet sich auf einer klassischen Tribüne (1837 bis 1838), die von 4 Säulen mit korinthischen Kapitellen getragen wird. Die Orgel wurde 1903 und 1966 verändert. Heute wird die große Orgel von Saint-Sauveur de Dinan elektrisch übertragen.
Die bunten Kirchenfenster stammen zum größten Teil aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In mehreren Buchten befinden sich jedoch alte Buntglasfenster, die entweder von Anfang an zur Basilika gehörten oder für ein anderes Gebäude entworfen und in jüngerer Zeit in der Kirche installiert wurden.
Das alte Hauptfenster befindet sich im Nordschiff. Es besteht aus vier dreilappigen Lanzetten, die von einem Tympanon mit 22 Öffnungen überragt werden. Es zeigt im unteren Teil vier bretonische Heilige, Mathurin, Armel, Yves und Brieuc. Im oberen alten Teil sind die vier Evangelisten Johannes der Täufer, Lukas, Markus und Matthäus (Jean-Baptiste, Luc, Marc und Matthieu) abgebildet.
Zwei Fenster in der romanischen Mauer beherbergen Elemente alter Buntglasfenster des 12. Jahrhunderts, die in neueren Buntglasfenstern wiederverwendet wurden. Die alten Buntglasfenster zeichnen sich durch Ränder mit dekorativen Motiven und kastilischen Schlössern aus. fr.wikipedia.org/wiki/Basilique_Saint-Sauveur_de_Dinan
Bemerkenswert sind die hölzernen Statuen Saint Fiacre (19. Jh.) und Saint Gilles (18. Jh.) und eine vom Goldschmied zwischen 1838 und 1847 geschaffene Silberstatue der Jungfrau mit dem Kind.
Sehenswert ist außerdem die spätgotische Kirche Saint-Malo in Dinan.
Quellen:
fr.wikipedia.org/wiki/Liste_des_monuments_historiques_de_Dinan