Vom Gipfel des Mont Dol hat man einen herrlichen Blick auf die Bucht des Mont-Saint-Michel. Der Mont Dol liegt in der Nähe von Cancale und der Smaragdküste (Côte d'Émeraude) im Département Ille-et-Vilaine in der Bretagne. Der Mont Dol ist eher ein 65 m hoher Hügel, der hauptsächlich aus 525 Millionen Jahre altem Granitgestein besteht.
Das bretonische Dorf Mont-Dol ist von den Orten Le Vivier-sur-Mer und Dol-de-Bretagne umgeben. Die Gemeinde zeichnet sich durch ihren Berg aus, der ihr ihren Namen gab. Wir empfehlen, das Auto auf dem Parkplatz gegenüber der Kirche abzustellen und den Ort und den Mont Dol zu Fuß zu besichtigen. Auf dem Mont Dol kann man auch parken.
Moulin du Tertre - Chapelle de l'Espérance
Zu den Sehenswürdigkeiten des Gipfels Mont Dol zählen die Windmühle Moulin du Tertre, die Kapelle Chapelle de l'Espérance und der Turm Tour Notre-Dame-de-l'Espérance.
Die 1843 aus Granit erbaute Windmühle (Moulin à Vent) wurde mit einem Schindeldach erbaut.
Die Getreidemühle ist mit vier Heckflügeln, zwei Mühlsteinen, einem Schälwerk (Tarare), einem Mahlwerk (Bluterie) und einer Winde ausgestattet.
Das historische Getreidemahlwerk aus dem Jahr 1843 wurde bis 1954 genutzt und blieb erhalten. Ende des 19.Jahrhunderts erhielt das Gebäude eine zusätzliche Dampfmaschine, um die Mühle auch bei Windstille betreiben zu können. Die Dampfmaschine wurde 1929 erneuert. Die Moulin du Tertre kann von 14 Uhr bis 18 Uhr kostenlos besichtigt werden.
Neben der Windmühle Moulin du Tertre steht das Haus des Müllers, das das Museum Musée du Tertre de Mont-Dol beherbergt. Der Ausstellungsraum des Museums präsentiert Objekte der prähistorischen Stätte, die auf dem Mont Dol entdeckt wurden. Das Museum ist ebenso wie die Kunst-Galerie Tertre im Juli und August geöffnet.
Die Kapelle Chapelle de l'Espérance wurde 1857 auf den Ruinen einer ehemaligen Kapelle erbaut. Notre-Dame de l'Espérance ist die Schutzpatronin der Bauern und Seeleute.
Die Kapelle Chapelle de l'Espérance besitzt lediglich ein primitives gewölbtes Kirchenschiff mit einem 1921 gestalteten bunten Glasfenster, das Notre-Dame de l'Espérance zeigt. Im Kirchenschiff steht die mit Blumen geschmückte hölzerne Statue Notre-Dame de l'Espérance.
Turm Notre-Dame-de-l'Espérance - Kirche Saint-Pierre
Der 1857 aus Granit erbaute achteckige Turm Tour Notre-Dame-de-l'Espérance wird auf seiner oberen Plattform von der Statue Notre-Dame überragt. Über eine Wendeltreppe im Inneren erreicht man die aussichtsreiche Plattform des Turms Notre-Dame-de-l'Espérance.
Von der Plattform des Turms Notre-Dame-de-l'Espérance hat man ein herrliches Panorama auf die umliegende Landschaft und auf die zwanzig km entfernte Bucht des Mont-Saint-Michel. Der Mont-Saint-Michel ist heute nur schemenhaft zu erkennen.
Um den Mont Dol und den Mont-Saint-Michel ranken sich zahlreiche Legenden. Der große Felsen in der Nähe der Kapelle Notre-Dame de l’Espérance bezeugt die Legende "Le Siège et les Griffes du Diable".
Bei einem Kampf zwischen dem Heiligen Michael und dem Teufel, wurde der Satan so heftig gegen den Felsen geschleudert, dass er mit seinem Hinterteil eine Spur hinterließ. Auf demselben Felsen kann man außerdem Spuren seiner Teufelsklauen entdecken.
Eine andere Legende lautet: Der Teufel saß auf dem großen Felsen um seinen Feind, den Heiligen Saint Samson, zu beobachten, der in der Nähe eine große Kirche baute, die heutige Kathedrale von Dol-de-Bretagne. Von seinem Platz aus ergriff der Teufel, der über den Bau dieses Monuments zornig wurde, einen Felsen und schleuderte ihn auf das Gebäude, um es zu zerstören.
Er hatte jedoch die Flugbahn des Geschosses falsch berechnet und der Fels zerstörte nur die Spitze des Nordturms. Aus diesem Grund fehlt der obere Teil des Nordturms der Kathedrale Saint-Samson. Der Stein endete auf dem Feld Dolent und gab dem gleichnamigen Menhir seinen Namen.
Die Kirche (Église) Saint-Pierre
du Mont-Dol wurde Anfang des 12. Jahrhunderts im Dorf erbaut. Der Kirchturm aus dem 14. Jahrhundert wird von mächtigen Strebepfeilern flankiert. Die Glockenkammer des Kirchturms wurde 1905 hinzugefügt. Zwei neugotische Portalvorbauten beleben die Südfassade.
Die mit romanischen und gotischen Merkmalen ausgestattete Kirche Saint-Pierre besteht aus einem Hauptschiff und zwei Seitenschiffen. Das Kirchenschiff wurde zweigeschossig mit sechs großen Spitzbögen auf quadratischen gemauerten Pfeilern errichtet. Über den Spitzbögen befinden sich halbkreisförmige Fenster.
Der Altaraufsatz (Retable) des Hochaltars (Maître-Autel) wurde im 17. Jahrhundert aus Stein und Marmor geschaffen. Das Retabel besteht aus den Gemälden "Abendmahl" und "Darstellung des Herrn". In Nischen stehen die Holzstatuen der Heiligen Saint Michel, Saint Pierre (Patron der Kirche) und Saint Paul.
Die hölzernen bemalten und vergoldeten Retabel der Seitenschiffe aus dem 17. Jahrhundert beinhalten im Norden die Statuen Sainte Apolline und Saint Jean-Baptiste und im Süden das Gemälde des Rosenkranzes (Rosaire). Man geht davon aus, dass es sich bei dem Gemälde des Rosenkranzes um eine Kopie eines Werkes aus dem 17. Jahrhundert handelt.
Der Chor wurde im 15. Jahrhundert nach Entfernung des Triumphbogens komplett umgebaut und 1823 vergrößert. Die spitzbogigen Glasfenster des Chors aus dem Jahr 1904 zeigen die farbenfroh gestalteten Heiligen Saint Jean-Baptiste, Saint-Louis, Saint Pierre und Saint Francois.
Das künstlerische Juwel sind die teils noch erhaltenen Freskos aus dem 12., 14. und 15. Jahrhundert. Die Freskos aus dem 12. Jahrhundert zeigen Mauerwerk mit Friesen und Laub während die Freskos dem 14. und 15. Jahrhundert Szenen aus der Passion und ein erschreckendes Bild der Hölle darstellen. Die überdeckten Freskos wurden 1864 entdeckt und 1971 wieder sichtbar gemacht.
Das berühmteste Fresko der Hölle (Enfer) befindet sich an der Südwand der ersten Bucht des Kirchenschiffs. Es zeigt die verschiedenen Qualen der Hölle, die den Verdammten zugefügt wurden.
Die 3 km von Mont Dol entfernte Stadt Dol-de-Bretagne ist auch einen Besuch wert.