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Loctudy - Cornouaille - Finistère


Loctudy liegt mit seiner gegenüber liegenden Insel Île-Tudy an der Flussmündung des Pont-l'Abbé malerisch an der Atlantikküste. Durch den Bau des Damms Kermor wurde die Insel Île Tudy mit Loctudy verbunden und ist seitdem eine Halbinsel (Presqu'île). Das für Fischfang bekannte Loctudy befindet sich im historischen Land Cornouaille des Départements Finistère in der Bretagne.

Die fast 8 km lange Küste besteht hauptsächlich aus Sandstränden, die von niedrigen Dünen sowie einigen Klippen und eine felsige Ebene begrenzt werden. Die Sandstrände Plage de Langoz, Plage de Lodonnec, Plage de Kervilzic, Plage de Pich Poud, Plage de Polluen und Plage des Sables Blancs sind ideal zum Entspannen und Sonne genießen.

Loctudy
Loctudy

Die sehr schmale Halbinsel Île-Tudy wird durch den Fluss Pont-l'Abbé und die Bucht Anse du Pouldon vom Festland getrennt. Das Ufer liegt bei Ebbe weitgehend frei. Das ist die Zeit der Muschelsammler, die zu Fuß Herzmuscheln, Venusmuscheln, Schwertmuscheln und Strandschnecken einsammeln.

Loctudy verfügt über einen großen Fischereihafen (Port de Pêche) mit einer Fischauktionshalle (Criée) und einen Yachthafen (Port de Plaisance). Der Fischereihafen liegt geschützt vor den vorherrschenden Westwinden gegenüber der Île Tudy.

Halbinsel Île Tudy - Loctudy
Yachthafen - Loctudy

Im Hafenbereich können Sie Fischer auf ihren Hochseetrawlern, Küstentrawlern und anderen Fischerbooten beobachten. Im Fischereihafen wird der Fisch angelandet und in die Geschäfte oder in die Fischauktionshalle (Criée) transportiert. In Loctudy wird unter anderem Kaisergranat (Langoustine) gefangen. Mühsam reparieren die Fischer nach dem Fang defekte Netze an der Hafenmole.

Fischereihafen - Loctudy
Transport frischer Fisch - Loctudy

Zu den historischen Sehenswürdigkeiten gehören die Leuchttürme Phare des Perdrix, Phare de Langoz und das Manoir de Kerazan. Der Phare des Perdrix, ein ehemaliger Leuchtturm, steht am Eingang zu den Häfen von Loctudy und der Île-Tudy.

Der in einem schwarz-weißen Schachbrettmuster gestrichene Leuchtturm Perdrix war von 1915 bis 2000 in Betrieb und dient jetzt als Seezeichen Tourelle des Perdrix.

Der Leuchtturm Phare de Langoz steht am Strand Plage de Langoz und markiert die Einfahrt in den Hafen von Loctudy. Der weiße Phare de Langoz trägt eine rote Laterne. Er ist seit 1863 immer noch in Betrieb.

Reparatur der Fischernetze - Loctudy
Phare des Perdrix - Loctudy

Das aus dem Ende des 16. Jahrhunderts stammende Manoir de Kerazan steht einige km nördlich von Loctudy und ist einer der ältesten burgartigen Herrensitze des Bigoudenlandes (Pays Bigouden).

Das Museum Musée Alexis Le Gall befindet sich in einer ehemaligen Fischkonservenfabrik, die 1901 und 1954 erbaut wurde. Sie ist die einzige im Originalzustand befindliche Fischkonservenfabrik in Frankreich und kann entgeltlich besichtigt werden.

Kirche Église Saint-Tudy


Die größte Sehenswürdigkeit von Loctudy ist die von 1070 bis 1099 gebaute Kirche Saint-Tudy, die zu einem umfriedeten Pfarrbezirk gehören könnte.

Der umfriedete Pfarrbezirk (Enclos paroissial) würde die Kirche Saint-Tudy mit vorgelagerter Eingangshalle, die Umfassungsmauer (Mur d'enceinte), das Beinhaus (Ossuaire), das aus Stelzen bestehende Triumphtor (Porte triomphale), den verlegten Kalvarienberg (Calvaire) und den Friedhof umfassen.

Kirche Saint-Tudy - Loctudy
Kirche Saint-Tudy - Loctudy

Saint-Tudy ist eine der am besten erhaltenen romanischen Kirchen mit Chorumgang und Kapellenkranz in der Bretagne. Im 15. Jahrhundert wurde das Gebäude an der Südseite um eine vorgelagerte Eingangshalle mit einem gotischen Spitzbogen erweitert. Der Haupteingang war nur für wichtige Zeremonien geöffnet.

Die größten Veränderungen fanden 1760 statt: Das Kirchengebäude wurde um eine Sakristei erweitert und die zerstörte romanische Fassade durch die heute noch sichtbare gotische Fassade ersetzt. Außerdem erhielt die Kirche Saint-Tudy einen Glockenturm, der den alten hölzernen Glockenturm über dem Chor austauschte.

Glockenturm Kirche Saint-Tudy - Loctudy
Eingangshalle Kirche Saint-Tudy - Loctudy

Der Glockenturm ist gotisch inspiriert und besteht aus einem kleinen quadratischen Turm mit Balustrade, der von einer achteckigen Turmspitze mit Kreuz überragt wird. Im Glockenturm befinden sich drei Kirchenglocken. Von 1886 bis 1890 wurden die Gewölbe des Chores und der Apsis rekonstruiert und die Buchten der Seitenschiffe vergrößert.

Die romanische 33 m lange Kirche ist dem Heiligen Saint Tudy gewidmet. Sie wurde im 11. bis 12. Jahrhundert mit einem majestätischen vierjochigen Kirchenschiff und zwei Seitenschiffen erbaut. Mittelschiff und Seitenschiffe sind durch hohe rundbogige Arkaden getrennt. Die Kirche verfügt über mehr als 70 Säulen mit verzierten Kapitellen sowie verzierte Säulensockel.

Kirchenschiff und Seitenschiff Saint-Tudy - Loctudy
Kapitell Kirche Saint-Tudy - Loctudy

Die Kirchenschiffe sind mit Rundtonnengewölben aus Holzpaneelen, die von steinernen Rundbögen gestützt werden, gedeckt. Der Chor und die strahlenförmigen Kapellen sind mit einem Kreuzgewölbe versehen.

Der fünfjochige Chorumgang wird von einem Triforium überragt, das sich nicht im Kirchenschiff fortsetzt. Der hintere Teil des Chors wird von vier schlanken zylindrischen Säulen in einem Halbkreis umschlossen, die den Zugang zu den drei Kapellen erlauben.

Den Hochaltar (Maître-Autel) schmückt ein Wandteppich von Alfred Massier (1975). Das historische Ziborium stammt aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Buntglasfenster im Kirchenschiff stammen wahrscheinlich aus den 1920er Jahren. Die 1972 hergestellte neue Orgel (Orgue) wurde in das restaurierte Orgelbuffet aus dem Jahr 1760 eingebaut.

Hochaltar Kirche Saint-Tudy - Loctudy
Orgel Kirche Saint-Tudy - Loctudy

Alle Seitenkapellen besitzen einen steinernen Altartisch, der von runden Säulen mit Kapitellen gestützt wird. Die Rückfront unter den Altartischen wird durch eine Steinplatte mit Wappen gebildet.

Auf dem Altar der zentralen Seitenkapelle befindet sich mittig ein goldenes Kreuz, das zu beiden Seiten von goldenen Kerzenleuchtern mit weißen Kerzen begleitet wird (Foto des Hochaltars im Hintergrund). Auf den Altären der anderen Seitenkapellen stehen Statuen von Notre-Dame de Lourdes und vermutlich von Saint Joseph.

Altar Notre-Dame de Lourdes Kirche Saint-Tudy - Loctudy
Altar Saint-Joseph Kirche Saint-Tudy - Loctudy

Das steinerne schlichte Taufbecken (Fonts baptismaux) befindet sich in einer Ecke des Kirchenschiff. Das große Holzkreuz mit dem gekreuzigten Christus stammt aus dem 16. Jahrhundert.

Die polychrome Statue Notre-Dame de Pors Bihan wurde im 16. Jahrhundert geschaffen. Die mehrfarbige Holzstatue Saint-Tudy entstand im 18. Jahrhundert. Im Chor steht eine Statue der Jungfrau mit Kind (Vierge à l'Enfant) aus dem 16. Jahrhundert.

Taufbecken Kirche Saint-Tudy - Loctudy
Statue Notre-Dame de Pors Bihan Kirche Saint-Tudy - Loctudy
Holzstatue Saint-Tudy Kirche Saint-Tudy - Loctudy

Schön gestaltete Hochreliefs im Holzrahmen zeigen den Kreuzweg von Jesus Christus. Die Reliefs schmücken die Wände des Kirchenschiffs. Die abgebildeten Reliefs zeigen "Jesus beladen mit seinem Kreuz" und "Jesus zum Tode verurteilt".

Jesus beladen mit seinem Kreuz Kirche Saint-Tudy - Loctudy
Jesus zum Tode verurteilt Kirche Saint-Tudy - Loctudy

Die Kirche Saint-Tudy verfügt über prächtige Kirchenfahnen. Auf der linken Kirchenfahne steht "Saint Pierre priez pour nous". Die rechte Bannerfahne aus dem Jahr 1926 trägt den Spruch "Apres ma Mort je ferrai tomber une Pluie des Roses". Alle Kirchenfahnen sind farbig gestaltet und mit goldenen Fäden bestickt.

Kirchenfahne Saint Pierre Kirche Saint-Tudy - Loctudy
Kirchenfahne 1926 Kirche Saint-Tudy - Loctudy

Nordwestlich der Kirche Saint-Tudy steht das Kriegerdenkmal (Monument aux Morts) aus dem Jahr 1922 als Erinnerung an die für Frankreich gefallenen Soldaten des 1. und 2. Weltkriegs. Auf dem Friedhof steht eine historische kegelstumpfförmige Stele aus dem 1. Jahrtausend vor Christus.

Kriegerdenkmal Kirche Saint-Tudy - Loctudy
Grabstätte und Beinhaus Kirche Saint-Tudy - Loctudy

In der Nähe des Beinhauses (Ossuaire) befindet sich
das Mausoleumsgrab der Familie Astor, Besitzer des
Manoir de Kerazan.
Nach Sanierung der Pfarranlage verblieben nur die
Gräber von Priestern, Soldaten und Honoratioren auf
dem Friedhof.

Bei der innerhalb der Einfriedung stehenden stillgelegten Kapelle Pors Bihan (oder Porz Bihan) deutet nichts darauf hin, dass es sich um eine Reliquienkapelle handelte. Der Name Pors oder Porz Bihan für "kleiner Hafen" geht auf den Ursprung zurück, dass das Meer früher bis an die Grundmauern reichte. Die Kapelle ist der Muttergottes geweiht.

Der Kalvarienberg von Saint-Tudy ist eigentlich ein einfaches Missionskreuz, das in den 1970er Jahren auf den neuen Friedhof verlegt wurde. Die abgebildete Grabstätte der Familie Moussion wurde wie ein Tresor mit rosa Granitsäulen gesichert.

Kapelle Pors Bihan Kirche Saint-Tudy - Loctudy
Grabstätte Moussion Kirche Saint-Tudy - Loctudy

Von Loctudy erreichen Sie in einer guten Viertelstunde die sehenswerte Pointe de Penmarch sowie die Kirche Notre-Dame de Tronoën mit dem ältesten Kalvarienberg der Bretagne.

Markt (Marché breton)


Jeden Dienstag findet in der Stadt Loctudy von 9 Uhr bis 12.30 Uhr ein Markt (Marché breton) unter der Markthalle am Platz Place des Anciens Combattants vor dem Rathaus statt. Die Händler des Marktes bieten frisches Gemüse, Austern, Käse, Kunsthandwerk usw. an. Frischen Fisch kaufen Sie am Hafen in einem der Fischgeschäfte.
Markttage der Bretagne

Restaurant Tipp
Restaurant Tipp: Le Levier
Loctudy (2023)
keine Menüs, kleine Speisekarte
sehr gute Küche

Quellen:

fr.wikipedia.org/wiki/%C3%89glise_Saint-Tudy_de_Loctudy
www.loctudy.fr/a-decouvrir/histoire-et-patrimoine/le-patrimoine-religieux/