Die ehemalige Bischofsstadt Dol-de-Bretagne liegt auf halbem Weg zwischen Saint-Malo und dem Mont-Saint-Michel im Département Ille-et-Vilaine in der Bretagne.
Dol-de-Bretagne, ausgezeichnet als kleine Stadt mit Charakter, beeindruckt mit architektonisch interessanten Häusern aus verschiedenen Jahrhunderten.
Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören vor allem die Gebäude in der Grande Rue des Stuarts, die Kathedrale Saint-Samson und die Promenade des Remparts Jules Revert, die sich entlang der Stadtmauer erstreckt.
Die Promenade des Remparts Jules Revert führt um die Reste der im 13. Jahrhundert errichteten und im 14. und 15. Jahrhundert verstärkten Stadtmauer (Rempart) herum. Beeindruckend ist der monumentalste Artillerieturm der Befestigungsanlagen, der Grande Tour des Carmes aus dem 15. Jahrhundert.
Westlich des Grande Tour des Carmes befindet sich der 1990 restaurierte Tour de la Motte. Einst erstreckte sich die Stadtmauer von Dol-de-Bretagne von der Porte Saint-Michel bis zur Porte Notre-Dame.
Die alte Burg Château de Dol lag an einem Ende der Stadtmauer.
In den Chroniken des 11. und 12. Jahrhunderts wird die Burg von Dol mit "Turris Doli" bezeichnet.
Der imposante Menhir du Champ Dolent befindet sich einen Kilometer von Dol-de-Bretagne entfernt in der Nähe von Carfantin. Mit einer Höhe von 9,30 m und einem Umfang von 8,30 m ist der Menhir du Champ Dolent der größte Menhir des Departements Ille-et-Vilaine. Er stammt aus der Zeit des späten Jungsteinzeit.
Der 65 m hohe Mont Dol in der Nähe der Stadt Dol-de-Bretagne bietet einen herrlichen Blick auf die Bucht des Mont-Saint-Michel.
alte Häuser Grande Rue des Stuarts - Kathedrale Saint-Samson
Zahlreiche alte Häuser machen einen Spaziergang durch das Stadtzentrum von Dol-de-Bretagne zu einem Erlebnis. Zahlreiche alte Häuser rund um die Kathedrale, in der Grande Rue des Stuarts, in der Rue Le Jamptel und in der Rue Ceinte stehen unter Denkmalschutz.
Das Herz der Stadt ist die Grande Rue des Stuarts, benannt nach den Königen von Schottland und England, deren Vorfahren aus Dol stammten. Sehenswert sind hier zehn mittelalterliche Fachwerkhäuser (Maisons à pans de bois) und Herrenhäuser.
Am Anfang der Grande Rue des Stuarts steht das zweigeschossige Rathaus (Mairie), das zwischen 1855 und 1870 erbaut wurde. Das Obergeschoss beeindruckt mit einem großen Balkon. In der kleinen Dachgaube befindet sich über der Inschrift "Hôtel de Ville" eine quadratische Uhr.
Das aus dem 12. Jahrhundert stammende romanische Haus "Maison des Petits Palets" in der Grande Rue des Stuarts Nr. 17 wurde als Herrenhaus gebaut. Es wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts umgebaut. Das Erdgeschoss weist auf der linken Seite eine Doppelarkade aus Rundbögen auf, die von einem Mittelpfeiler getragen wird.
Auf der rechten Seite befindet sich eine einfache rundbogige Arkade. Zwei der Arkaden sind mit Zickzackfriesen verziert. Im Obergeschoss sind eine vollständig vermauerte romanische Fensteröffnung und eine romanische Fensteröffnung mit einem kleinen neuzeitlichen Fenster zu sehen. Das Maison des Petits Palets ist eines der ältesten Häuser der Bretagne!
In der Grande Rue des Stuarts 18 steht das rote Fachwerkhaus "Maison de la Croix verte" aus dem 15. Jahrhundert. Das Gebäude beherbergt einen Keller mit Kreuzgratgewölbe aus dem 12. Jahrhundert, den "Cave de L'Enfer". Die Architektur dieses Gewölbekellers muss noch erforscht werden, da die Doppelsäulen aus dem ehemaligen Kreuzgang der Kathedrale stammen könnten.
Das Fachwerkhaus "La Guillotière" in der Grande Rue des Stuarts 27 wurde im 15. Jahrhundert mit einem Säulengang erbaut. Das ähnlich gebaute "Maison La Cour Chartier" mit der Hausnummer 32 stammt ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert und bildete den Eingang zum ehemaligen Herrenhaus Hôtel de Plédran.
Das alte Haus mit der bemerkenswerten Architektur, wurde vor kurzem restauriert.
Im Säulengang des Maison La Cour Chartier befindet sich ein Gemälde, das zeigt, wie die Burg Château de Dol und ihr Umfeld gegen 1500 aussah.
Sehenswert sind zwölf alte Häuser in der Rue Lejamptel. In der HausNr. 34 befindet sich das ehemalige Handelshaus "Maison La Grisardière", das wahrscheinlich im 13. Jahrhundert gebaut wurde. Es wurde im 19. Jahrhundert umgebaut und verfügt seitdem über zwei Granitarkaden, ein zweites Stockwerk und eine Mansarde.
Das Viertel rund um die Kathedrale mit den Straßen Rue des Écoles, Rue des Perrons und entlang des nördlichen Teils der Rue Ceinte steht auf der Liste des Kulturerbes. In der Rue Ceinte befinden sich sechs alte Häuser.
Beeindruckend ist das 4 m lange und 1,85 m breite Boot "Maen Vag", das aus einem einzigen Granitblock herausgearbeitet wurde. Die 3,5 Tonnen schwere Granitskulptur steht schwebend vor der Kathedrale Saint-Samson in Dol-de-Bretagne. Sie stellt die Legende von Saint-Samson dar, der im 6. Jahrhundert den Ärmelkanal überquert haben und in einem steinernen Trog nach Dol gekommen sein soll.
Im 6. Jahrhundert wurde Dol-de-Bretagne eines der ersten Bistümer der Bretagne. Samson de Dol, der erste Bischof der Stadt, war einer der sieben Gründungsheiligen der Bretagne. In karolingischer Zeit war Dol-de-Bretagne eine Etappe der Wallfahrt "Tro Breiz" zu den Kathedralen der sieben bretonischen Heiligen.
Die sieben Etappenorte der Tro Breiz und ihre Gründer sind: Saint-Malo in Saint Malo, Saint Samson in Dol-de-Bretagne, Saint-Brieuc in Saint Brieuc, Saint Tugdual in Tréguier, Saint Paul Aurélien in Saint-Pol-de-Léon, Saint Corentin in Quimper und Saint Patern in Vannes.
Die gotische Kathedrale (Cathédrale) Saint-Samson wurde im 13. Jahrhundert auf den Grundmauern der ehemaligen romanischen Kirche erbaut.
Sie ist eine der schönsten Kathedralen in der Bretagne. Der Südturm der Kathedrale wird derzeit restauriert.
Das schlichte Portal an der Westfassade zeigt deutlich, dass früher eine Vorhalle mit drei Arkaden entfernt wurde. Die große Vorhalle des Südportals stammt aus dem 14. Jahrhundert und wird von einem Kreuzrippengewölbe (15. Jh.) überspannt.
An den drei Außenseiten der Vorhalle sind die Gewölbezwickel mit Szenen aus dem Neuen Testament in Form von kleinen rechteckigen Flachreliefs geschmückt.
Der unvollendete viergeschossige Nordturm der Kathedrale ähnelt eher einem Bergfried. Er stammt im Wesentlichen aus dem 16. Jahrhundert. Der zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert erbaute Südturm ist 52 m hoch und hat vier Stockwerke. Das oberste Stockwerk ist mit einer Balustrade und einer Laterne geschmückt, die den Treppenturm krönt. In der Laterne befinden sich drei große Glocken.
Die "Porte de l'Évêque" (Bischofstür, 13. Jh.) mit dreieckigem Giebel öffnet sich zu zwei spitzbogigen Arkaden, die auf kleinen Säulen ruhen. Das Gewölbe trägt das Wappen des Bischofs Cœuret.
Das Hauptschiff ist über 39 m lang und über 17 m breit und hat zwei Seitenschiffe. Es besteht aus sieben Jochen mit drei Geschossen, in denen sich große Arkaden, das Triforium und hohe Fenster befinden. Das Langhaus wird von einem Kreuzrippengewölbe überspannt.
Im Querschiff der Kathedrale befindet sich das Grabmal (Tombeau) des Bischofs Thomas James aus dem Jahr 1507. Es ist das älteste Renaissancegrabmal der Bretagne. Das Grabmal besteht aus Pilastern mit feinen und zarten Skulpturen und einem horizontalen Giebel.
Vor der Schatzkammer (Salle du Trésor) steht die Statue des Heiligen Samson. Die Schatzkammer befindet sich im Nordturm und beherbergt zahlreiche Reliquien.
Der riesige Chor ist über 27 m lang und fast 9 m breit. Er ist von einem rechteckigen Chorumgang mit zehn Seitenkapellen umgeben. Der fünfjochige Chor schließt mit einer flachen Apsis ab. Die Apsis öffnet sich zum Chorumgang durch zwei spitzbogige Arkaden, die von einem Rundbogen eingerahmt werden. In einer Nische steht eine polychrome Holzstatue der Jungfrau Maria aus dem 14. Jahrhundert.
Im nördlichen Chorumgang (Ambulatorium) befinden sich die Kapellen Chapelle du Sacré-Cœur, Chapelle Saint Gilles et Saint Roch, Chapelle Saint Gilduin et Saint Méen und Chapelle de la Sainte Vierge. Daran schließt sich die Apsiskapelle aus dem 15. Jahrhundert an, die dem Heiligen Samson de Dol geweiht ist.
Im südlichen Chorumgang befinden sich die Kapellen Chapelle Saint-Joseph et Sainte-Thérèse, Chapelle Saint-Michel, Chapelle Notre-Dame-de-la-Pitié, Chapelle du Crucifix und die Taufkapelle Chapelle des Fonts baptismaux mit einem Taufbecken aus dem 15. oder 16. Jahrhundert.
In der Kapelle Saint-Joseph und Sainte-Thérèse befinden sich ein schöner Beichtstuhl aus geschnitztem Holz und einige Reste von Glasfenstern aus dem 15. Jahrhundert. In der Kapelle du Crucifix befindet sich ein alter Brunnen, der durch einen unterirdischen Gang mit einem zweiten Brunnen außerhalb verbunden ist.
Der Hochaltar (Maître-Autel) mit seinen polychromen Flachreliefs stammt aus dem Jahr 1980 und ist aus feuerfester Terrakotta. Der quaderförmige Hochaltar zeigt auf den Hauptseiten das Abendmahl und die Beweinung des Gekreuzigten. Auf den Nebenseiten sieht man den Heiligen Samson, der den Ärmelkanal überquert, und den Heiligen Magloire, der die englischen Soldaten besänftigt.
Das aus Eichenholz geschnitzte Chorgestühl aus dem 14. Jahrhundert ist das älteste und bedeutendste der Bretagne. Nur die Handstützen sind mit geschnitzten Köpfen verziert. Im 16. Jahrhundert wurde dem Chorgestühl ein reich geschnitzter Bischofssitz hinzugefügt. Ein vergoldeter hölzerner Bischofsstab ragt über den Bischofssitz hinaus.
Die reich verzierte neugotische Kanzel stammt aus dem Jahr 1898. Die große Orgel auf der Empore steht in einem Orgelgehäuse von 1652. Die 1877 erbaute und 1978 erweiterte Orgel ist eines der größten Instrumente im Département Ille-et-Vilaine.
Die Chororgel, eine der ersten elektrischen Trakturorgeln, wurde 1895 durch das heutige Instrument ersetzt und 1973 umgebaut. Sie befindet sich in einem neugotischen Orgelprospekt.
Die Kathedrale Saint-Samson gehört zu den wenigen Sakralbauten der Bretagne, in denen noch Glasfenster aus dem 12. Jahrhundert vorhanden sind. Sie wurden in den folgenden drei Jahrhunderten durch einige Fragmente ergänzt.
Das Hauptfenster des Chors mit acht Lanzetten stammt aus den Jahren 1280-1290 und ist das älteste erhaltene monumentale Glasfenster der Bretagne. Es wurde in den nachfolgenden Jahrhunderten mehrfach restauriert. Das kunstvoll gestaltete Fenster ist 9,50 m hoch und 6,50 m breit.
In der Apsiskapelle sind in den mittleren Lanzetten der Glasfenster die Figuren von vier Bischöfen erhalten. Diese um 1265-1270 entstandenen und 1890 restaurierten Fenster sind die ältesten der Kathedrale. Im 19. Jahrhundert wurden sie mit den Wappen der Bischöfe Jean de Lizaunet, Jean Mahé, Thibaud de Pouancé und Jean du Bosc geschmückt.
Nur wenige Schritte von der Kathedrale Saint-Samson entfernt befindet sich ein einzigartiges Museum, das "Cathédraloscope". Es bietet einen Einblick in die Epoche der Kathedralen und ist eine Hommage an die Arbeit der verschiedenen Baumeister.
bretonischer Markt (Marché breton) - Markthalle
Ein bretonischer Markt (Marché breton) findet jeden Samstag von 8 bis 13 Uhr in der Grande Rue bis zur Rue des Carmes in Dol-de-Bretagne statt. Mehr als 100 Händler bieten Lebensmittel wie Gemüse, Käse, Fisch und Blumen an.
Ein Drittel der Stände ist der Gastronomie gewidmet. Im Sommer werden bis zu 160 Stände aufgebaut, die sehr gut besucht sind.
Die modern anmutende Markthalle (Les Halles) wurde 1879 im "Baltard-Stil" erbaut, wie man an den gusseisernen Säulen, dem Metallgerüst und den großen Glasfenstern erkennen kann.
Ursprünglich war die Markthalle ein Ort des Verkaufs, des Handels und der Volksfeste.
Heute werden die Hallen von Künstlern und einem Bio-Markt genutzt. Der Bio-Markt findet jeden Dienstag von 16 bis 20 Uhr statt.
Auf dem Bio-Markt kann man Kunsthandwerker treffen und zertifizierte Bioprodukte von lokalen Erzeugern entdecken.
Käse, Gemüse, Obst, Brot, Lebensmittel, Buchweizenpfannkuchen, Fleisch und Kosmetik werden angeboten..