Corniche de la Cité d'Alet Saint-Servan - Smaragdküste
Der herrliche Blick von der Corniche der Cité d'Alet reicht von der Korsarenstadt Saint-Malo über die Rance-Mündung, Dinard und die Küste bis Cap Fréhel. Saint-Servan ist ein Stadtteil von Saint-Malo an der Smaragdküste (Côte d'Émeraude) im Département Ille-et-Vilaine in der Bretagne.
Die Ursprünge von Saint-Malo entstanden in der Cité d'Alet (ehemals Cité d'Aleth), die sich auf einer bewaldeten Halbinsel befindet. Seit dem 1. Jahrhundert vor Christus gab es an der Rance die gallo-römische Stadt Aleth. Hier wohnten die ersten Menschen, bevor der Bischofssitz 1145 an den heutigen Standort nach Saint-Malo intra-muros verlegt wurde.
Die sehenswerte Cité d'Alet bietet einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Region und ist ein schöner Ort für Spaziergänge mit Blick auf das Wasser und die umliegende Landschaft.
Man parkt in der Nähe des Yachthafens (Port de Plaisance) und folgt dem Weg über die Corniche de la Cité d'Alet. Der Leuchtturm Phare des Bas-Sablons steht am Kai zum gleichnamigen Strand. Der 1868 gebaute und 19,5 m hohe quadratische Leuchtturm Bas-Sablons von Saint-Servan markiert mit drei weiteren Leuchttürmen den schiffbaren Weg in den Hafen von Saint-Malo.
Die Corniche de la Cité d'Alet führt durch einen Park, in dem ein letzter Teil einer römischen Mauer (Mur romain) der ehemaligen Stadt Alet steht. Die Cité d'Alet war seit dem 4. Jahrhundert von einer Befestigungsmauer umgeben.
Von einem Aussichtspunkt sieht man auf die Ein- und Ausfahrt des Hafens von Saint-Malo. Dahinter zeichnet sich das Fort du Grand Bé auf seiner kleinen Gezeiteninsel ab. Nach einer Wegbiegung sieht man die Silhouette der Stadt Dinard. Oft ankern hier kurzfristig Kreuzfahrtschiffe.
Neben dem Hafen Port Saint-Père von Saint-Servan hat man einen Blick auf den Gezeitenmesser (Marégraph). Der Gezeitenmesser wurde Ende des 19. Jahrhunderts in einem hohlen Gezeitenturm untergebracht, der an der Basis 5 m und an der Spitze 3,5 m breit ist und über eine 19 m hohe Rampe erreichbar ist. Er wird heute noch für den Betrieb des Staudamms an der Rance genutzt.
In der Bucht Anse Solidor steht eine Statue der Jungfrau Maria auf dem Felsen Rocher de Bizeux in der Rance und beschützt die Seeleute. Dahinter malt sich das Gezeitenkraftwerk der Rance ab.
Eine Sehenswürdigkeit ist der Turm Tour Solidor, der zwischen 1369 und 1382 als befestigter Bergfried (Donjon) auf einem Felsvorsprung an der Mündung der Rance in Saint-Servan errichtet wurde. Er besteht aus drei Türmen, die durch kleine Ringmauern miteinander verbunden sind. Er sollte die Schifffahrt in der Mündung überwachen.
Der Tour Solidor wurde auf dem befestigten Platz des Tour d'Oreigle errichtet zu dem eine kleine Burg gehörte, die später als Wachhaus für den Tour Solidor diente. In der Eingangsbastion sind noch Reste einer gallo-römischen Befestigung aus dem 4. Jahrhundert erhalten, die den alten Hafen der Stadt Alet verteidigte.
Auf dem Place Saint Pierre befinden sich die Ruinen der Cathédrale Saint-Pierre d'Alet, die zu einer der ältesten Kultstätten der Region gehörte. Archäologen legten sowohl die Überreste einer karolingischen Kirche als auch die Überreste eines gallo-römischen Gebäudes aus dem vierten Jahrhundert frei.
Die heute sichtbaren Ruinen stammen von der letzten Kathedrale mit doppelter Apsis, die nach der normannischen Invasion gebaut wurde (10. bis 13. Jahrhundert). Die Ruinen wurden 1868 restauriert. Eine umgekehrte römische Säule diente ausgehöhlt als Weihwasserbecken.
Auf dem Gipfel der Halbinsel wurde im 17. Jahrhundert das riesige Fort Cité d'Alet von Vauban gebaut und von der Organisation Todt modernisiert. Während des zweiten Weltkriegs wurde das Fort von den Deutschen mit Bunkern und Unterständen ausgestattet. Zu sehen ist in der Festung auch eine gepanzerte Glocke mit Granateinschlägen.
In einem Bunker der Luftabwehrverteidigung ist das Museum Mémorial 39/45 eingerichtet. Im Museum befindet sich eine Dauerausstellung über den zweiten Weltkrieg in der Region Malouine.
Das Fort Cité d'Alet gehörte ebenso wie das Wachhaus Corps de Garde des Daules in Cancale und das Fort de l'Arboulé auf der Pointe de la Varde in Rothéneuf zu den wichtigen Verteidigungsanlagen von Saint-Malo.
Von der Corniche de la Cité d'Alet hat man noch einmal einen schönen Blick auf den Hafen von Saint-Malo, den gerade eine Fähre verlässt. Der Hafen Port de Saint-Malo in Frankreich wird von mehreren Fähren aus Portsmouth, Guernsey, Jersey und Poole Harbour angesteuert.
Man geht über die Corniche de la Cité d'Alet bis zum Ausgangspunkt in der Nähe des Yachthafens von Saint-Servan zurück.