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Orpierre - Naturpark Baronnies provençales - Hautes-Alpes


Das mittelalterliche Dorf Orpierre liegt am Fuß des Felsens Rocher Quiquillon an der Route des Princes d’Orange des Departements Hautes-Alpes. Der Ort ist 25 km von Sisteron entfernt und ist eine der Gemeinden des regionalen Naturparks Baronnies provençales.

Der lateinische Name des Orts ist "Vallis Petrosus" und bedeutet steiniges Tal. Orpierre befindet sich im beschaulichen Céans-Tal umgeben von den beeindruckenden felsigen Berggipfeln Le Suillet, Rocher Saint-Michel, Rocher Quiquillon und Montagne de Chabre.

Das Wappen von "Vallis Petrosius" schmückt den Eingang zur Grand Rue. Durch das Portal Grand Rue der ehemaligen Stadtmauer betritt man das mittelalterliche Dorf. Die Grand Rue wird von herrschaftlichen Häusern, Gewölben, Drailles und kunstvollen Türportalen dominiert.

Orpierre
Grand Rue Orpierre + Wappen Vallis Petrosius

Der von Stadtmauern (Rempart) umgebene mittelalterliche Ortskern (vieux Village) aus dem 14. Jahrhundert zeugt von der früheren Bedeutung des Orts als Handelsachse. Die Stadtmauer besitzt drei Öffnungen: das Portal Portail Grand Rue, die Tore Porte d’Ayguière und Porte du Rochas. Orpierre war einst Sitz der Fürsten von Oranien.

Zu Beginn der Religionskriege wurde auf der felsigen Anhöhe zum Berg Belleric eine Festung (Forteresse) errichtet. Die zur gleichen Zeit zerstörte Kirche Église Saint Julien de Orpierre wurde 1631 mit runder Apsis wieder aufgebaut und mehrfach restauriert.

Draille + überdachte Passage Orpierre
Draille + Türportal Orpierre

Erst im Jahr 1828 wurde eine auf den Namen Marie Sauveterre getaufte Kirchenglocke installiert. In der Nähe der Kirche und des Rathauses (Mairie) steht ein Kriegerdenkmal (Monument aux Morts) in Form einer Stele zu Ehren der gefallenen Soldaten des 1. und 2. Weltkriegs.

Viele kleine herab und hinauf steigende Straßen, Drailles genannt, führen durch die Häuser des 15. und 16. Jahrhunderts. Die in Erde eingelassenen, mit Kopfsteinpflaster bedeckten oder asphaltierten Drailles verlaufen zum Teil durch überdachte Passagen.

herrschaftliches Gefängnis Orpierre
Voûte des Cassettes Orpierre

Zu den Sehenswürdigkeiten von Orpierre gehören die Drailles, Türportale aus dem 17. Jahrhundert, Renaissancefassaden, ein herrschaftliches Gefängnis (Prison seigneurale), die nahezu vollständige Stadtmauer und das Haus Maison du Prince d'Orange.

Das Gewölbe Voûte des Cassettes erlaubt den Zutritt in das Quartier Boureynaud, das ein bevorzugtes Viertel von Ärzten, Bankiers, Goldschmiedemeistern und jüdischer Reisender im 14. Jahrhundert war. Man sieht noch Überreste der Scharniere, die dem nächtlichen Ausschluss der Nachbarschaft dienten. Die abgebildete Treppe führte zum koscheren Gasthaus.

enge Gasse Orpierre
Häuser mit Übergang Orpierre

Augen auf, denn prächtige Straßenschilder aus Keramik verzieren beispielsweise den Place du Marché, den ancienne Place de la Cure, die Draille de la Font Ronde, die Rue des Remparts und den Place de la Font Ronde.

In der Grand Rue beeindruckt ein renoviertes mittelalterliches Haus. Das Gebäude war von 1334 bis 1530 das Maison des Chalon-Arlay, von 1530 bis 1702 das Maison des Orange Nassau (oder Maison du Prince d'Orange) und von 1702 bis 1741 Maison Conti. Dieses Haus besitzt auf der linken Seite einen runden Turm, der einst mit einem Taubenschlag versehen war.

Maison du Prince d'Orange Orpierre
Turm Maison du Prince d'Orange Orpierre

Auf dem renovierten Platz Place de la Font Ronde steht ein sechs- oder achteckiger imposanter Brunnen (Fontaine), der geschätzt aus dem 15. oder 16. Jahrhundert stammt. Hier wurden einst die Pferde der Fürsten von Oranien (Princes d'Orange) getränkt.

Unter den geschützten Gewölbebögen Voûte des Arceaux entdecken Sie beim Vorbeigehen die Spuren der alten Verkaufsstände. In einem alten Keller in der Grand Rue bietet sich ein Besuch des Ökomuseums Écomusée sur la Vigne an. Das Museum zeigt, wie Weinreben in der Vergangenheit angebaut wurden.

Auf dem Weg Sentier botanique du Belleric sieht man die für die Region charakteristischen Baumarten. Im Wald Forêt de Beynaves erklärt ein 2,1 km langer behindertengerechter Lehrpfad, die Fauna und Flora sowie etwa hundert Schmetterlingsarten.

Stadtmauer Orpierre
alte Holztür mit Intarsien Orpierre

Orpierre schmiegt sich an den Fuß eines großen Felskessels. Die Felsen befinden sich direkt über dem Dorf und sind zu Fuß leicht zu erreichen. Orpierre ist bekannt als eines der größten Klettergebiete Europas mit mehr als 600 ausgerüsteten Seillängen. Der Ort empfängt jedes Jahr professionelle Kletterer aus der ganzen Welt, die die neun Kalksteinfelsen über dem Dorf mit Seil und Haken erklimmen.

Der nördlich gelegene Le Suillet ist mit 1324 Meter der höchste Berg. Der Felsen Rocher Saint-Michel gipfelt auf 1216 Meter und der Felsen Rocher Quiquillon auf 1025 Meter. Außerdem kann man in Châteauneuf-de-Chabre auf den 1318 Meter hohen Berg Montagne de Chabre klettern.

Markt (Marché provençal)


Ein provenzalischer Markt (Marché provençal) findet vom 1. April bis 10. November sonntagvormittags auf dem Platz bei der Kirche in Orpierre statt. An fünf Ständen bieten Händler ihre Waren an. Das Angebot umfasst Obst und Gemüse sowie Lebensmittel aus Eigenvermarktung.

In der Hauptsaison findet vom 1. Juli bis 31. August zusätzlich mittwochs von 16 Uhr bis 21 Uhr ein Markt in Orpierre statt.
Markttage der Provence

Quellen:

www.orpierre-escaladedurable.com/destination-vacances/orpierre-le-village-soleil/
www.sisteron-buech.fr/fr/m-organise/j-ai-besoin-conseils/brochures-plans
www.sisteron-buech.fr/fr/equipement/site-escalade-orpierre