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Halbinsel Presqu'île de Roscanvel - Finistère


Die Halbinsel Presqu'île de Roscanvel ist ein nördlicher Arm der Halbinsel Presqu'île de Crozon und entspricht dem Gebiet der Gemeinde Roscanvel. Die Halbinsel Roscanvel befindet sich im Département Finistère in der Bretagne und ist Teil des Naturparks Parc naturel régional d'Armorique.

Die Halbinsel Presqu'île de Roscanvel ist eine 1,3 km breite Landenge und wird auf 16 km Länge von hohen Felsen begrenzt. Verstärkt wird die Landenge durch den Teich Étang de Kervian, eine ehemalige eingedeichte Meeresbucht, die über ein Wehr mit dem Meer verbunden ist.

Halbinsel Presqu'île de Roscanvel - Île des Morts
Halbinsel Presqu'île de Roscanvel - Étang de Kervian

In der Mitte der Bucht Baie de Roscanvel befinden sich die Inseln Île des Morts und Île Trébéron. Die Insel Île des Morts und die Île Trébéron sind militärisches Sperrgebiet. In unmittelbarer Nähe dieser Inseln gibt es noch die Insel Île Perdue, die nur bei Niedrigwasser zu sehen ist. Im Süden der Bucht liegt die Insel Île du Renard.

Roscanvel liegt geschützt vor den Westwinden mit Blick auf die Südseite des Hafens von Brest. Die Kirche Église Saint-Éloi von Roscanvel besitzt den Stil des 17. Jahrhunderts. Die Eingangstür wurde in Kersanton eingefasst. Der Glockenturm im kornischen Stil trägt an der Basis das Jahr 1686. Die Kirchenglocke stammt aus dem Jahr 1781.

Église Saint-Éloi - Halbinsel Presqu'île de Roscanvel
Kirchenschiff Église Saint-Éloi - Halbinsel Presqu'île de Roscanvel

Bei einem Brand im Jahr 1956 wurde die Kirche Saint-Éloi mit Ausnahme des westlichen Teils zerstört. Beim Wiederaufbau wurde der halbkreisförmige Chor hinzugefügt, das Gebäude erhöht und die Arkaden, die das Kirchenschiff von den Seitenschiffen trennten, entfernt. Die Buntglasfenster behielt man. Bewundernswert sind die terrakottafarbenen Kreuzwegstationen an den Wänden des Kirchenschiffs.

Im rechteckigen Kirchenschiff konnte man bis 2006 die Glasfenster des berühmten Glasmachers Auguste Labouret bewundern. Sie wurden durch Kopien ersetzt, da die vom Salz zerfressenen Metallrahmen und der Zement durch die Löschung des Brands mit Meerwasser zerstört wurden. Ein einziges Buntglasfenster blieb erhalten und zwei weitere wurden restauriert.

Église Saint-Éloi - Kreuz und Krezwegstationen
Église Saint-Éloi - restauriertes Glasfenster Saint-Èloi
Église Saint-Éloi - neues Glasfenster Saint-Èloi

Aufgrund der Lage am Eingang der Reede Rade de Brest spielte die Halbinsel Presqu'île de Roscanvel seit dem Mittelalter eine wichtige militärische Rolle. Die Halbinsel Roscanvel besitzt aus dieser Zeit Reste von Geschützstellungen, Forts und Verteidigungsanlagen, die der Festungsbaumeister Vauban bauen ließ. Durch die Route des Fortifications sind die meisten Verteidigungsanlagen für den Tourismus erschlossen worden.

Fort de la Fraternité


Vom Fort de la Fraternité existieren nur Teile der Verteidigungsmauer und Ruinen von verschiedenen Bauten aus dem 18. Jahrhundert. Das Fort de la Fraternité besteht aus einer Artilleriebatterie aus dem Jahr 1695, die von Vauban in Auftrag gegeben wurde, einem Fort von 1791 und einer Kasematte von 1942 auf der vorgelagerten Insel Îlot du Diable.

Verteidigungsmauer Fort de la Fraternité - Halbinsel Presqu'île de Roscanvel
Fort de la Fraternité - Halbinsel Presqu'île de Roscanvel

wandern: Fort de la Fraternité - Fort des Capucins

An der D 355 ist von Camaret-sur-Mer kommend ein Parkplatz oberhalb des Fort de la Fraternité angelegt. Für die Wanderung zum Fort de la Fraternité und zum Fort des Capucins sollten Sie ca. 1 1/2 Stunden einplanen (hin und zurück).

Zu Füßen des Forts de la Fraternité befindet sich ein Kalkofen (Four à Chaux) aus dem Jahr 1800.

Übergang Îlot du Diable Fort de la Fraternité - Halbinsel Presqu'île de Roscanvel
Kalkofen Fort de la Fraternité - Halbinsel Presqu'île de Roscanvel

Fort des Capucins


Das Fort des Capucins wurde 1848 auf der Insel Îlot des Capucins nach Plänen erbaut, die der Festungsbaumeister Vauban etwa 150 Jahre früher gezeichnet hatte. Die Insel Îlot des Capucins ist ein felsiger Ausläufer der Pointe des Capucins an der Westküste der Halbinsel Roscanvel. Der Name der Insel nimmt Bezug auf einem Felsen in der Nähe der Insel, der die Form eines Mönchs im Gebet (Kapuziner) hat.

Das Fort des Capucins lag strategisch günstig und hat die Meerenge Goulet de Brest durch ihre Artilleriebatterien lange Zeit verteidigt. Die Kontrolle bezog sich auch auf die gesamte Bucht von Camaret-sur-Mer. Von den Landzungen Pointe du Grand Gouin, Pointe du Petit Minou bis zum Fort de Bertheaume konnte das Meer gut eingesehen werden.

Fort des Capucins - Halbinsel Presqu'île de Roscanvel
Blick auf die Küste Richtung Brest - Fort des Capucins

Vauban plante in den Jahren 1694 bis 1696 den Bau von zwei Artilleriebatterien am Eingang des Goulet de Brest: das Fort du Minou im Norden und das Fort des Capucins im Süden. Von diesen Projekten ist auf der kleinen Kapuzinerinsel nichts übrig geblieben, aber sie wurden in den Jahren 1847-1849 nach Vaubans Plänen aufgegriffen und ausgeführt.

1888 wurde eine Batterie mit einem Felszug an der Wasseroberfläche installiert. Diese Batterie wurde über eine bis tief unter Felsen führende Treppe erreicht. Zusätzlich entstand ein terrassenförmiges Pulvermagazin, das unter 6 bis 8 m hohem harten Gestein erbaut wurde.

Bischofsmütze - Fort des Capucins
Brücke zum Fort des Capucins

1891 bis 1893 wurde ein von einer Elektrofabrik betriebenes Projektorsystem aufgebaut. 1917 wurden die beiden 47 Tonnen schweren Geschütze demontiert. Die Kasernengebäude wurden aus Granit und Schiefer erbaut, sodass sie sich gut in die Natur integrierten.

Das Gelände ist eine militärische Anlage, der Zutritt ist gefährlich und seit 2022 verboten!

Wir waren Mitte Juni 2021 auf der Îlot des Capucins. Der Zugang zu den Überresten des Forts des Capucins ist vom Wanderweg schlecht zu erkennen. Ein bequemer aber zugewachsener Weg führt am Hang entlang und über eine Treppe hinunter zur Îlot des Capucins.

Weg zum Fort des Capucins
Naturstufen-Treppe Fort des Capucins - Fort des Capucins

Die kleine Insel Îlot des Capucins mit dem darauf befindlichen Fort wird über eine steinerne Brücke betreten. Die Brücke wurde im Jahr 1859 aus gehauenen Felsbrocken und Kersanton-Granit erbaut. Die Schnellschussanlage stammt aus dem Jahr 1890. Enorme in zwei Hallen eingeklemmte Geschütze sollten den Rumpf der Panzerkreuzer durchbohren.

Weg zum Fort des Capucins
steiler Zugang Fort des Capucins - Fort des Capucins

Auf dem Foto steigt im Juni 2021 jemand mit auf dem Rücken geschnallten kleinen Schlauchboot über den steilen Fußweg, den wir vor einigen Jahren noch selbst gegangen sind, zum Fort des Capucins. Der steile Fußweg besteht aus schmalen Felsstufen.

Quélern - Batterie de Cornouaille


Quélern ist eine 1,3 km lange Verteidigungslinie. Quélern verband die Ufer der Reede Rade de Brest und Mer d'Iroise an Land und versperrte den Zugang der Pointe de Tremet durch die Caserne Sourdis. Die Batterie de Cornouaille wurde von Vauban geplant und im Jahr 1696 abgeschlossen.

Die Geschützstellung Batterie de Cornouaille wurde naturnah in halbrunder Form an der Pointe de Cornouaille erbaut. Sie besaß 36 Schießscharten. Eine Bastion und Überreste von Verteidigungsanlagen befinden sich an der Pointe des Espagnols am nordöstlichen Ende der Halbinsel Presqu'île de Roscanvel.