Saint-Paul-Trois-Châteaux - Drôme provençale
Saint-Paul-Trois-Châteaux beeindruckt mit römischen Überresten, der hohen Kathedrale, dem alten Hôtel de Castellane und dem Maison de la Truffe et du Tricastin. Die schöne Stadt befindet sich am linken Rhôneufer zwischen La Garde-Adhémar und Bollène in der Drôme provençale. Saint-Paul-Trois-Châteaux ist ein beliebtes Reiseziel der Provence.
Um das 1. Jahrhundert besiedelte ein gallisches Volk, die Tricastini, die Gegend von Saint-Paul-Trois-Châteaux. Aus dieser Zeit stammen die Überreste einer 6 m hohen und 10 m langen römischen Stadtmauer (Rempart) im Quartier Saint Jean.
Im 4. Jahrhundert war die Stadt Saint-Paul-Trois-Châteaux der Sitz eines Bistums. Die im 12. Jahrhundert neu gebaute und im 17. Jahrhundert restaurierte Stadtmauer (Rempart) umgibt heute noch die gesamte mittelalterliche Stadt sowie den als Château bezeichneten Hügel mit der Residenz des Bischofs Paul, der der Stadt seinen Namen gab.
Eine Erinnerung an Bischof Paul finden Sie hier: Man geht in den Torbogen mit der Hinweistafel "Passage du Château, Gefängnis des Bischofs (Prison de l'Évêque)". Auf der Wand des Durchgangs befinden sich die abgebildeten Fresken. Auf einem Fresko ist ein springendes Pferd zu erkennen. Wie alt diese Fresken wohl sein mögen?
Die Stadtmauer konnte durch die Tore Porte Notre-Dame, Porte des grandes Fontaines, Porte l'Esplan und Porte Fanjoux betreten werden. Das zinnenbewehrte Tor Porte Notre-Dame aus dem 14. Jahrhundert hat sein mittelalterliches Erscheinungsbild behalten.
In dem vorspringenden von Konsolen getragenen und mit Zinnen versehenen Erker steht in einer Nische die Statue einer gusseisernen Jungfrau (Vierge), die erst im 19. Jahrhundert entstand. Der bogenförmige Gebäudedurchgang der Sackgasse Impasse Notre-Dame wird von einem Holzgebälk getragen.
Das Kriegerdenkmal (Monument aux Morts) steht am Platz Place de la Tour neuve.
Auf dem dahinter liegenden Platz Place de l'Esplan steht der älteste Brunnen (Fontaine Place de l'Esplan) der Stadt. Der neuere Brunnen auf dem Platz Place du Marché besitzt ein rundes Becken mit einer zentralen gusseisernen Säule, die ein großes gusseisernes Becken und ein kleineres Becken darüber, trägt.
Die feudalen Herrenhäuser der Altstadt (vieille Ville) stammen größtenteils aus dem 18. Jahrhundert. Einige Fassaden besitzen schöne Fenster im Renaissance Stil und bezeugen den mittelalterlichen Wohlstand von Saint-Paul-Trois-Châteaux.
An den mittelalterlichen Häusern am Platz Place Birmard entdeckt man Reste der Renaissance Architektur. Hier besticht ein Fenster, das von Pilastern mit korinthischen Kapitellen eingefasst ist. Beachtenswert ist das unterhalb des Daches angebrachte Modillonband. Nördlich des Platzes ist ein einfach dekoriertes Sprossenfenster zu sehen.
Im früheren Porta Aquaria genannten Quartier steht ein feudaler großer Brunnen (grande Fontaine). In der Sackgasse Impasse des Grandes Fontaines beeindrucken einige sehenswerte mittelalterliche Häuser. In der Nähe steht das gleichnamige Tor Porte des Grandes Fontaines in der erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauer.
In der Rue Monseigneur-Sibourg entdecken wir an einem denkmalgeschützten Haus aus dem Jahr 1825 in einer Nische die ausdrucksvolle Statue der Jungfrau mit Kind (Vierge á l'Enfant). In einer anderen Straße steht dieser quadratische Turm (Tour carrée).
In der antiken Stadt Saint-Paul-Trois-Châteaux gab es ein residenzielles Viertel. 1960 wurde bei Arbeiten im Kellergeschoss eines Hauses zehn Mosaiken aus dem 1. Jahrhundert nach Christus gefunden. Beeindruckend ist ein 108 m² großes Mosaik in schwarzem und weißem geometrischem Dekor.
Es handelt sich um den Boden des Esszimmers (Triclinium) einer großzügigen Villa aus dem 1. Jahrhundert, die an die Stadtmauer erbaut war. Dieses gefundene und restaurierte Mosaik wird im archäologischen Museum (Musée d’Archéologie) in Tricastin gezeigt.