Cap Erquy - Bucht Saint-Brieuc - Penthièvre Küste
Erquy liegt zwischen dem Cap d'Erquy und der Pointe de la Heussaye an der Küste Côte de Penthièvre in Nähe der Smaragdküste (Côte d'Émeraude). Die Penthièvre Küste befindet sich zwischen Cap Fréhel und der Landzunge Pointe de Pléneuf in der Bucht Baie de Saint-Brieuc im Département Côtes-d'Armor im Norden der Bretagne.
Das Seebad Erquy befindet sich am Fuß einer Steilküste aus rosa Sandstein (Falaises de grès rose). Zur Gemeinde Erquy gehören 19 Dörfer. Sieben feine Sandstrände laden zum Baden und Wassersport treiben ein. Der Strand Plage de Caroual ist der schönste Strand. Das Betreten der Strände ist für Hunde vom 15. Mai bis 15. September verboten.
Der Fischereihafen in Erquy ist einer der besten der Côtes-d'Armor. Im Hafen (Port) liegen ca. 80 Fischerboote und 12 Schiffe für die Hochseefischerei. In der Bucht Baie de Saint-Brieuc graben die Fischer die nussig schmeckende Jakobsmuschel Coquille Saint Jacques von Oktober bis März aus dem Meeresboden.
Nur an zwei Werktagen pro Woche ist es erlaubt, Jakobsmuscheln während 45 Minuten zu fangen. Die Mindestgröße der gefangenen Jakobsmuschel liegt zur Zeit bei 11 cm, sie wird jedoch jedes Jahr neu festgelegt. In der Bucht Baie de Saint-Brieuc mit den Häfen Erquy, Loguivy-de-la-Mer und Saint-Quay-Portrieux werden fast 50 Prozent der französischen Jakobsmuscheln gefangen.
Bekannt für ihren guten Geschmack sind auch die in der Bucht Baie de la Fresnaye von Nicolas Nonnet (Erquy) gezüchteten pazifischen Felsenaustern (Huître creuse).
Der Hafen von Erquy wird von zwei Leuchttürmen (Phares) bewacht. Der erste Leuchtturm auf dem Hafendamm, der Phare de la Jetée, wurde 1899 mit einer Reichweite von 5,15 km erbaut. Als drittgrößter Hafen der Bretagne und fünftgrößter Hafen Frankreichs wurde 2011 ein neuer Hafen (nouveau Port) mit einem zweiten 10 m hohen Leuchtturm für die Fischer erbaut.
Die hügelige Pointe de la Heussaye, die den südlichen Teil des Hafens von Erquy begrenzt, besitzt gut erhaltene Strukturen von Unterwasservulkanismus, die bei Ebbe zu besichtigen sind.
Die beeindruckend hohe Kapelle Chapelle Notre-Dame des Marins wurde 1867 aus rosa Sandstein erbaut. Die Kapelle Notre-Dame des Marins ist ein Ort des Gedenkens an die auf See umgekommenen Männer und des Dankes für den Fischfang. Aus Dank wurden der Kapelle beeindruckende Ex-Votos geschenkt.
Der durchbrochene Glockenturm der Kapelle Notre-Dame des Marins wurde aus Granitstein erbaut. Der Altar (Autel) stammt aus dem Jahr 1872. Beeindruckend sind drei Ex-Voto-Schiffsmodelle aus dem 20. Jahrhundert. Es handelt sich um die Albatros, ein Topsegelschoner, Zweimastschiff mit Brigantine und Heck, die Sancta Maria, ein Dreimastboot aus Saint-Malo und die Stella Maria, ein Dreimastschoner mit Rundbogen, ein Segelboot.
Die Kapelle Chapelle Saint-Pabu aus dem Jahr 1888 besitzt einen mit einer Mauer eingefassten Friedhof (Cimetière dans le placître). In der Kapelle Saint-Pabu befindet sich ein Kreuz der berühmten Hernot Werkstätten. Im Juli und August werden kostenlose Führungen der Kapelle Saint-Pabu angeboten. Am dritten Sonntag im Juli findet jedes Jahr ein Pardon de la Chapelle Saint-Pabu statt.
Die im klassischen Stil errichtete Kirche Église Saint-Pierre et Saint-Paul stammt aus dem Jahr 1845. Das rechteckige von einem Tragwerk bedeckte romanische Kirchenschiff könnte Teil einer früheren Kirche sein. Das Kirchenschiff öffnet sich durch große Arkaden zu den Seitenschiffen. Ein großer Triumphbogen trennt das Kirchenschiff vom Chor.
Das Rathaus Hôtel de Ville befindet sich in unmittelbarer Nähe der Kirche Saint-Pierre et Saint-Paul. In Erquy stehen drei Gebäude unter Denkmalschutz: das Schloss Chateau de Bienassis, der teilweise zerstörte neolithische Dolmen de la Ville-Hamon (Allée couverte avec Cairn) und der Viadukt Viaduc de Caroual.
Die Heide- und Ginsterlandschaft am Cap Erquy gehört zu den bedeutenden Naturschönheiten (Grands Sites) des Départements Côtes-d'Armor der Bretagne. Die Pflanzenvielfalt lässt die Landschaft in unterschiedlichen Farben erblühen. Pinien kontrastieren zum smaragdgrünen Meer.
Das Cap Erquy befindet sich in einem 170 ha großen Naturschutzgebiet an der Penthièvre Küste (Côte Penthièvre) der Bretagne. Im Gegensatz zum rosa Granit, der aus abgekühltem Magma hervorgegangen ist, ist der rosa Sandstein am Cap Erquy das Ergebnis von Sandschichten, die sich seit über 470 Millionen Jahren gebildet haben. Die Steilküste des rosa Sandsteins (Falaise de Grès rose) ist am Cap Erquy 60 m hoch.
Das Cap Erquy liegt zwischen den Stränden der Bucht Anse de Port-blanc und dem Strand Plage du Lourtuais. Hinter dem neuen Hafengebäude beginnt der Wanderweg GR 34, ein ehemaliger Zöllnerweg (Sentier des Douaniers), zum Cap Erquy. Um auf die Höhe der rosa Sandsteinküste zu gelangen, sind 128 Treppenstufen zu überwinden.
Nach Überwindung der Treppenstufen kann man zuerst die 100 m entfernten blauen Seen (Lacs bleus) besichtigen. Die blauen Seen liegen in einem Pinienwald und werden von Resten der früheren rosa Sandsteinbrüchen begrenzt. Die blauen Seen sind das Ergebnis der Gewinnung von rosa Sandstein aus der Steilküste.
Die Farbe des rosa Sandsteins ist auf den Bestandteil von Eisenoxid zurückzuführen. Die Härte als Kieselgestein machen rosa Sandstein zu einem edlen Material, das hauptsächlich zu Beginn des 20. Jahrhunderts für den Bau von Gebäuden und die Pflasterung von Straßen verwendet wurde.
Wir gehen nach Besichtigung der blauen Seen dem Weg zurück und beginnen die Wanderung zum Cap Erquy (angebrachter Wegweiser GR 34). Vom Cap Erquy hat man einen schönen Blick auf die Bucht Baie de Saint-Brieuc.
In der Bucht Anse de Port-blanc stehen drei Gebäude aus der Geschichte des Orts: das Wachhaus (Corps de Garde) aus dem Jahr 1744, der Kanonenkugel Ofen (Four à Boulets) und der Rettungsbootunterstand (Abri du Canot de Sauvetage), der erbaut wurde, weil viele Schiffe an den drei Felsen Schiffbruch erlitten.
Der Ofen sollte Kanonenkugeln vorglühen, die eine Batterie von drei Kanonenkugeln auf feindliche Schiffe schoss, um diese in Brand zu setzen. Der Ofen konnte jedoch aufgrund des Fehlens von geeigneten Geräten nicht in Betrieb genommen werden. Der Rettungsbootunterstand wurde für ein Seenotrettungsboot genutzt, das Matrosen von havarierten Schiffen in Sicherheit bringen sollte. Das Rettungsboot wurde über Schienen ins Wasser gelassen.
Die Felsen Rochers Les Châtelets befinden sich direkt neben der Spitze des Cap Erquy am Fuß des Strandes Plage de Lourtuais.
Drei herrliche Sandstrände (Plages des Sables fines) grenzen an Cap Erquy: die Strände Plage de Lourtuais, Plage du Portuais und Plage du Guen. Umgeben von einem smaragdfarbenen Meer bieten sie ihren Besuchern einen herrlichen Blick und ruhige Momente inmitten der Natur. Die Strände sind über den GR 34 Wanderweg zugänglich.
Der Wanderweg GR 34 führt 15 km durch die Landschaft des Cap Erquy. Wer eine längere Wanderung unternehmen möchte, dem empfehlen wir die Wanderroute über den Zöllnerweg (Sentier des Douaniers) von Erquy bis Fort la Latte.
Pléneuf-Val-André und Sables-d'Or-les-Pins sind sehenswerte Seebäder der Penthièvre Küste.