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Paimpol - Abtei Abbaye de Beauport


Die Hafenstadt Paimpol liegt am Ärmelkanal (Manche) am westlichen Ende der Bucht Baie de Saint-Brieuc im Département Côtes-d'Armor in der Bretagne. Paimpol wird von dem Fluss Quinic durchquert, der im Süden der Stadt Kerfot entspringt und die Becken des Yachthafens (Port de Plaisance) füllt, bevor er in den Ärmelkanal mündet.

Paimpol gehört wie Saint-Quay-Pontrieux, Plouha und Pontrieux zur sehenswerten Küste Côte de Goëlo des historischen Lands Pays de Saint-Brieuc.

Place du Martray Paimpol
Place du Martray Paimpol

Die Bucht von Paimpol fällt durch ausgeprägte Gezeitenunterschiede bei Ebbe bis auf wenige Rinnsale trocken. Der für die Region wichtige Fischerei- und Yachthafen (Port de Plaisance) kann daher nicht immer angelaufen werden. Ein ausreichender Wasserstand der beiden Häfen wird durch eine Schleuse erreicht.

Die Tradition der Fischerei geht bis ins Mittelalter zurück. Der Fang von Kabeljau führte die Fischer der nördlichen Bretagne bis vor die Küste Neufundlands. Von 1852 bis 1935 fuhren die Fischer mit Paimpolaise-Schonern (Goélette paimpolaise) für den Kabeljaufang vor die Küsten Islands. Der Paimpolaise-Schoner wurde speziell in Paimpol zum Angeln in Island erbaut.

Yachthafen (Port de Plaisance) Paimpol
Collége Saint Joseph Paimpol

Besuchen Sie die Stadt der Islandfischer am schönen Hafen. In Hafennähe steht das schöne Gebäude des Collège Saint Joseph. Von einem der kleinen Cafés und Restaurants am Hafen genießen Sie den Blick auf die zahlreichen Segelboote und die Aktivitäten der Eigner.

Die Innenstadt lädt zum Bummeln in schön gepflasterten Straßen mit alten Steinhäusern, Fachwerkhäusern (Maisons à Pans de Bois) und zahlreichen kleinen Geschäften ein. Am Platz Place du Martray stehen noch einige Gebäude aus dem 16. und 18. Jahrhundert. In der Rue de Ploubazlanec befindet sich ein schön renoviertes Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert.

In der Rue Pierre Feuthen befindet sich die neue Kirche Église Notre-Dame-de-Bonne-Nouvelle de Paimpol aus dem Jahr 1914. Die in Form eines lateinischen Kreuzes gebaute neue Kirche Notre-Dame-de-Bonne-Nouvelle beherbergt mehrere Statuen aus der alten Kirche (ancienne Église), darunter die der Notre-Dame-de-Bonne-Nouvelle.

Fachwerkhaus Rue de Ploubazlanec Paimpol
Fluss Quinic Paimpol

Die Kirche besitzt wertvolle Kunstwerke aus der Abtei Abbaye de Beauport: ein Triptychon mit bemalten Fensterläden der Passion aus dem 15. Jahrhundert und ein um 1600 entstandenes Ölgemälde der Grablegung (Mise au Tombeau) sowie ein Ölgemälde des Abendmahls (Cène) aus dem Jahr 1756.

Ein weiteres Gemälde vom Ende des 17. Jahrhunderts zeigt den auf einer Wolke sitzenden Heiligen Augustinus, der die Regeln des Prämonstratenserordens dem Heiligen Norbert übergibt. Der Hochaltar (Maître-Autel) stammt aus dem Jahr 1932.

Zu den Sehenswürdigkeiten von Paimpol gehören der vieille Tour genannte Kirchturm (Clocher) der alten Kirche (ancienne Église Notre-Dame-de-Bonne-Nouvelle de Paimpol), die Kapellen Chapelle Notre-Dame de Kergrist und Chapelle Lanvignec, die Herrenhäuser Manoir de Kerloury und Manoir de Grand-Pontébar. Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist die Abtei Abbaye de Beauport im Stadtteil Kérity.

Fachwerkhaus Paimpol
vieille Tour Paimpol

Die 1603 gebaute rechteckige Kapelle Notre-Dame de Kergrist befindet sich auf einer Klippe mit Blick auf den Fluss Trieux. Innerhalb der Einfriedung (Placître) der Kapelle stehen ein Kalvarienberg (Calvaire) aus dem 16. Jahrhundert und ein Brunnen. In der Kapelle Notre-Dame de Kergrist befinden sich drei Altäre, die Notre-Dame de Kergrist, Sainte Philomène und Notre-Dame du Yaude gewidmet sind.

Für die Fischerei sind die Häfen von Loguivy-de-la-Mer (Fischversteigerung, französisch: Criée) und Pors-Even in der Gemeinde Ploubazlanec zuständig. In Pors-Even werden Jakobsmuscheln (Coquille Saint-Jacques), Hummer (Homard) und Krabben (Crabe) verkauft. Probieren Sie auch die Austern (Huîtres creuses und Huîtres plates), die in der Bucht von Paimpol gezüchtet werden.

Das Meermuseum (Musée de la Mer) ist in einem alten Kabeljau-Trockenhaus (Séchoir à Morue) untergebracht. Die Ausstellung im Meermuseum zeigt die Geschichte des Hafens und des Kabeljaufangs der Islandfischer, der 83 Jahre für den Aufschwung von Paimpol sorgte.

Crêperie Innenstadt Paimpol
schöne Steinhäuser Paimpol

Von Paimpol fährt in der Saison die touristische Dampfeisenbahn La Vapeur du Trieux nach Pontrieux. Etwa 6 km von Paimpol entfernt befindet sich die Landzunge Pointe de l’Arcouest. Von der Pointe de l’Arcouest können Sie mit der Fähre zur Insel Bréhat übersetzen. Die Insel Île de Bréhat ist ein von Franzosen und Touristen beliebtes Ausflugsziel. Eine Besichtigung sollten Sie nicht an Wochenenden, Feiertagen und in der Hauptsaison vornehmen.

In der Bucht von Paimpol ist die Klosteranlage Beauport ein wichtiges Zeugnis religiöser Architektur der Bretagne. Im Jahr 1203 begannen Kanoniker der Prämonstratenser (Prémontré) auf Veranlassung des Grafen Comte Alain de Goëlo mit dem Bau der Abtei Abbaye de Beauport.

Die Abtei wurde im Stil der normannischen Gotik mit englischem Einfluss erbaut. Die Abtei de Beauport ist bis auf die Kirche und das Refektorium unbeschädigt. Von der Abteikirche wurden der Kirchturm sowie das südliche Seitenschiff und die Apsis zerstört.

Abtei Abbaye de Beauport Paimpol
Abteikirche Abbaye de Beauport Paimpol

Von außen kann man die Fassade der Kirche Église Beauport, die Wände des Kirchenschiffes, das nördliche Seitenschiff und den linken Querschiffarm besichtigen. Der Gästesaal, der Herzogssaal, der Kapitelsaal und die Speisekammern sind beispielhaft für die gotische Architektur. Der zweischiffige Gästesaal dient zur Zeit als Empfangs- und Informationsgebäude.

Ein kostenpflichtiger Rundgang der Abtei zeigt das Refektorium (Réfectoire), den Herzogssaal (Salle au Duc), den Kapitelsaal (Salle Capitulaire), den Schlafsaal der Kanoniker (Dortoir des Chanoines), den Kreuzgang (Cloître), den Gästesaal (Salles des Hôtes), die Speisekammern (Celliers), die Küche (Cuisine) und den Heizungsraum (Chauffoir).

Die 50 m lange und 20 m breite Abteikirche (Église abbatiale) besaß ein normannisch gotisches Kreuzrippengewölbe über dem Kirchenschiff, den Seitenschiffen und Querschiffen. Über der Kreuzung der Querschiffe erhob sich ein 17 m hoher Kirchturm.

Das Hauptportal besteht aus spitzbogigen Archivolten. Links davon befindet sich ein kleineres halbkreisförmiges Seitenportal. Da die Fensteröffnung über dem Seitenportal strahlenförmigen Stil besitzt, sagt man, dass dieser Teil der Fassade Ende des 13. Jahrhunderts erbaut wurde.

Westfassade Abteikirche Abbaye de Beauport Paimpol
Seitenportal Abteikirche Abbaye de Beauport Paimpol

Der um zwei Stufen erhöhte Chor der Kanoniker war mit hohen und niedrigem Chorgestühlen ausgestattet. Der Hochaltar (Maître-Autel) wurde von Marmorsäulen getragen. Vier Nebenaltäre in Seitenkapellen waren den Heiligen Saint Riom und Saint Maudez gewidmet. Die quadratische Sakristei befand sich am Ende des nördlichen Querschiffs.

Der rechteckige Versammlungsraum (Kapitelsaal) besitzt drei mittig platzierte Säulen mit Kapitellen, die mit eleganten Palmetten aus Blättern verziert sind. Vom zerstörten Kreuzgang (Cloître) gibt es in der nordwestlichen Ecke einige Details aus dem späten 15. Jahrhunderts zu sehen.

In der Wand des Refektoriums öffnet sich eine halbkreisförmige Tür des 13. Jahrhunderts, deren Archivolte mit dorischen Leisten verziert ist. Die dorischen Leisten fallen auf kleine Säulen mit Kapitellen aus breiten aufgerollten Blättern. In der Nähe der Tür befindet sich das in die Wände eingelassene dreibogige Waschbecken der Kanoniker. Das Tympanon dieser Bögen besitzt massive Ornamente die mit kleinen Spitzbögen, Kleeblättern und einer Rose gefüllt sind.

rechte Fassade Kirchenschiff Abbaye de Beauport Paimpol
linke Fassade zum Seitenschiff Abbaye de Beauport Paimpol

Vom imposanten 34,50 m langen Speisesaal (Refektorium) kann man durch acht 2 m breite Rundbogenfenster auf den Garten und das Meer sehen. Unter jedem Fenster befinden sich Nischen zur Aufbewahrung von Küchenutensilien. Von dem im 13. Jahrhundert errichteten Bau blieben die Südfenster des Speisesaals erhalten, die im 16. Jahrhundert größere Fensteröffnungen erhielten.

Nördlich des Refektoriums bilden die teilweise erhaltenen Wände der Küche (Cuisine) des Klosters einen 10 m langen und 7,80 m breiten Raum. In der Küche sieht man noch Reste eines Ofens und einen Kamin.

Unterhalb des Refektoriums befindet sich die 34,20 m lange und 7,20 m breite große Speisekammer (Cellier) aus dem 12. Jahrhundert, deren Decke durch ein auf Säulen und an den Wänden befestigtes Kreuzgewölbe verstärkt ist. Nördlich der großen Speisekammer liegt die kleine 10 m lang und 7,60 m breite Speisekammer. Das Mauerwerk der kleinen Speisekammer wird von zwei Strebepfeilern gestützt.

linkes Seitenschiff Abteikirche Abbaye de Beauport Paimpol
Zisterne ? vor der Abbaye de Beauport Paimpol

Herzogssaal Abbaye de Beauport Paimpol

Der prachtvolle große Herzogssaal besitzt ein Kreuzrippengewölbe mit Doppelbögen auf Konsolen die an den Wänden angebracht sind. Der Herzogssaal beeindruckt durch zwei große Kamine, die den Raum beheizten.

Vor der Abtei Abbaye de Beauport steht eine aus halbrunden Mauersteinen gefertigte runde Anlage. Zwischen den halbrunden Mauersteinen befinden sich auf beiden Seiten große Trittstufen.

Ich nehme an, dass es sich um eine Zisterne handelt, die den Wasserbedarf deckte. Im Garten der Abtei Beauport stehen Apfelbäume, die etwa 70 alte und lokale Apfelsorten tragen.

bretonischer Markt (Marché breton) - Festival du Chant de Marin


Ein bretonischer Markt (Marché breton) findet in Paimpol jeden Dienstag auf den Plätzen Place du Martray, des Halles und de la vieille Tour sowie in den Straßen Rue Saint Vincent und Rue de l'Église statt.

Markt Paimpol
Im Sommer beginnt der Markt gegen 8 Uhr und endet gegen 13:30 Uhr. Im Winter öffnet der Markt gegen 9 Uhr und schließt gegen 12 Uhr.

Lokale Produzenten bieten auf dem Markt Gemüse, Käse, Fisch, Meeresfrüchte, Wurst, Fleisch, Pizza, Galettes und Crêpes an. Zur Pflanzzeit bereichern Blumen das Angebot.

Bis zu 119 Händler bieten ihre frischen Lebensmittel an. Markttage der Bretagne

Alle zwei ungeraden Jahre findet im Monat August im Hafen von Paimpol das Fest der Seemannslieder (Festival du Chant de Marin) statt.

Das dreitägige Festival ist eine musikalische und maritime Veranstaltung von freitags bis sonntags. Das maritime Treffen gilt hauptsächlich Seemannsliedern und alten Schiffen mit Takelage aus der ganzen Welt.

Das Festival der Seemannslieder thematisiert bei jeder Ausgabe einen Kontinent oder eine Region, die repräsentativ für die Musik der Weltmeere ist. Das Festival von Paimpol ist neben dem Festival interceltique de Lorient, den Tombées de la nuit in Rennes, den Vieilles Charrues in Carhaix, dem Bout du Monde in Crozon oder dem Festival de Cornouaille in Quimper Teil der bretonischen Kultur.

Pointe de Bilfot - Minard - Falaises Plouézec - Plouha - Gwin Zégal


Einen schönen Blick auf die Bucht Baie de Paimpol und den Archipel de Bréhat genießen Sie von den Landzungen Pointe de Bilfot und Pointe de Minard, die sich über den Klippen Falaises de Plouézec befinden. Die grün bewachsene Steilküste Falaises de Plouézec zählt zu den höchsten Steilküsten der Bretagne.

Die 7 km von Paimpol entfernte Landzunge Pointe de Bilfot kann zu Fuß über den Zöllnerweg (Sentier des Douaniers, GR 34) als auch mit dem Fahrrad oder mit dem Auto erreicht werden. Von der Pointe de Bilfot blicken Sie auf die vorgelagerten Inseln Île le petit Mez de Goëlo, le grand Mez de Goëlo und Lernenez.

Pointe de Bilfot - Falaises de Plouézec
Pointe de Minard - Falaises de Plouézec

Die 70 m über dem Meer kulminierende Pointe de Minard liegt etwa 12 km von Paimpol entfernt. Von der Pointe de Minard haben Sie ein bemerkenswertes Küstenpanorama. An die Bucht von Bréhec grenzt rechts die Pointe de la Tour und weiter entfernt die Steilküste Falaises de Plouha. Die 104 m hohe Küste Falaises de Plouha ist die höchste Steilküste der Bretagne.

An der Pointe de Plouha befindet sich der originelle Hafen Port de Gwin-Zégal. Der natürliche Hafen Gwin-Zégal ist mit dem Hafen Port de Mazou in Porspoder (Finistère) einer der letzten Häfen mit bis zu 8 m hohen Holzpfählen zum Festmachen der Boote.

Falaises de Plouha
Hafen Port de Gwin-Zégal - Falaises de Plouha

Quelle:

www.infobretagne.com/paimpol.htm