Das malerische Pont-Aven liegt am Ufer des Flusses Aven, wenige Kilometer von Concarneau entfernt. Der Aven, der den Gezeiten unterliegt, fließt durch den Ort, vorbei an zahlreichen Wassermühlen, durch ein Chaos von Felsen und bildet einen Mündungstrichter (Aber) in den Atlantik. Pont-Aven befindet sich im historischen Land Cornouaille des Départements Finistère in der Bretagne.
Pont-Aven entwickelte sich rund um eine kleine Granitbrücke. Der fischreiche Aven durchfließt die Stadt und bietet mit Felsen und Grünanlagen ein wunderschönes Panorama. Die abgebildete mit Blumen geschmückte Fußgängerbrücke (Passerelle) führt über den Aven.
Gegenüber der Fußgängerbrücke, im Stadtzentrum, in der Rue des Meunières und auf den Plätzen Place Royal und Délavallée sind schöne alte Häuser zu bewundern. Die Granitfassaden stammen aus dem 15., 17. und 18. Jahrhundert. Die Häuser waren früher Residenzen von Händlern, Müllern und königlichen Beamten der reichen Handelsstadt.
Der Yachthafen (Port de Plaisance) von Pont-Aven bietet Platz für 80 Boote. Der Hafen (Port) verfügt über einen Besucherbereich mit 100 verfügbaren Plätzen. Der maximale Tiefgang beträgt 4 m.
Entlang des bei Flut anschwellenden Yachthafens gelangt man zu den Gassen von Pont-Aven. Zu beiden Seiten des Hafens sind Villen aus dem frühen 20. Jahrhundert zu bewundern. Das hübsche Reetdachhaus (Chaumière) gehört zum Hotel/Restaurant Roz Aven.
An der Granitbrücke des Orts befindet sich die bekannte Biscuiterie de Pont-Aven. Pont-Aven ist für die Gebäckspezialität Galettes de Pont-Aven bekannt, die unter dem Namen Traou Mad vermarktet wird.
Die Galettes de Pont-Aven werden aus Weizenmehl, gesalzener frischer Butter, Zucker und Eiern hergestellt. Die Galettes werden mit Magermilch bestrichen und goldbraun gebacken. Das bretonische Traou Mad bedeutet auf französisch: die guten Dinge (bonnes Choses).
Schlendern Sie ab der Biscuiterie durch die von zahlreichen Kunstgalerien und Geschäften besiedelten Gassen von Pont-Aven.
Kirche Saint-Joseph - Promenade Xavier Grall - Chaos de l'Aven
Die Kirche (Église) Saint-Joseph wurde 1875 im neugotischen Stil in Form eines lateinischen Kreuzes mit zwei Seitenschiffen erbaut. Aufgrund des engen Baugrundstücks bilden die zwei Seitenschiffe ein falsches Querschiff.
Der Glockenturm wurde mit durchbrochener Glockenkammer und einer sechseckigen Pfeilspitze erbaut. Die drei Kirchenglocken stammen aus dem Jahr 1897. Das siebenjochige Kirchenschiff ist seit 1888 mit einem blau getäfelten Gewölbe mit verzierten Querbalken gedeckt. Die Seitenschiffe sind durch spitzbogige Arkaden vom Kirchenschiff getrennt.
Im Kirchenschiff befinden sich drei Gemälde von Emile Bernard, die den Kreuzweg, die Kreuzigung und die Kreuzabnahme darstellen. Die Gemälde sind in einer künstlerischen Facette des jungen Künstlers entstanden. Sie entsprechen nicht dem Stil der "École de Pont-Aven".
Der Altaraufsatz (Retable) des Hochaltars (Maître-Autel) wurde aus dunklem Holz mit zwei bunten Bas-Reliefs gefertigt. Zu beiden Seiten des Altars steht eine Engel Statue auf einem Sockel. Die Kirche beherbergt Statuen der Heiligen Saint Josef, Saint Yves, Saint Nicolas, Saint Guénolé (18. Jahrhundert) und von Jesus.
Die modernen bunten Kirchenfenster zeigen das Leben von Saint Joseph und die Verehrung des Heiligen Saint Mathurin.
Andere Fenster zeigen eine Hommage an Pater Tanguy und die Vorstellung des Saint Guénaël durch den Heiligen Saint Guénolé.
Die Kirche Saint-Joseph wurde zuletzt in den Jahren 2003 bis 2004 innen und außen restauriert.
In der Nähe der Kirche Saint-Joseph steht ein Haus mit einem schönen Fliesenmosaik. Das Fliesenmosaik trägt die Beschriftung Ti Gwastell.
Die Promenade Xavier Grall führt am Aven entlang und überquert einen Zuleitungskanal der ehemaligen Mühle Moulin de Poulhouars. Eine angelegte Gartenanlage zeigt, wie das Wasser zwischen den Mühlen verteilt wurde. Die Schleusentore existieren noch. Die Frauen knieten früher auf den Steintreppen nieder, um ihre Wäsche im Aven zu waschen.
Die Promenade Xavier Grall ist dem Journalisten und Schriftsteller Xavier Grall gewidmet. In der Verlängerung der Promenade befindet sich das Chaos de l'Aven, das zu einem Halt einlädt. Der vom Chaos de l'Aven geschaffene Tumult hat der Mühle Moulin du petit Poulguin den Namen gegeben (bretonisch Poul=Loch und Guin=Tumult).
Beeindruckend wirken die enormen Granitblöcke des Chaos de l'Aven im Fluss. Die Granitfelsen wurden von der Gletschererosion, durch Regen, Wind und von der Strömung des Aven geschliffen. Kleine Waserfälle und malerische Felsblöcke lassen den Aven fröhlich plätschern.
Ein einstündiger Spaziergang führt am Ufer des Aven entlang durch den Wald der Liebe (Bois d'Amour). Der Bois d'Amour ist ein symbolträchtiger Wald der Maler. 1888 entdeckte Paul Sérusier das Talent von Paul Gauguin, den Bois d'Amour farbenfroh darzustellen.
Die Landschaft hat Künstler wie Paul Gauguin in Pont-Aven zu großartigen Gemälden inspiriert, daher ist Pont-Aven als Stadt der Maler (Cité des Peintres) bekannt. Im Museum Musée des beaux-arts werden 4500 Gemälde gezeigt, darunter Kunstwerke der Schule "École de Pont-Aven" von Émile Bernard und Paul Gauguin.
Notre-Dame Trémalo - Mühle Grand Poulguin - Rosmadec - David
Oberhalb des Bois d'Amour befindet sich die Kapelle Chapelle Notre-Dame de Trémalo. Die rechteckige gotische Chapelle Notre-Dame de Trémalo wurde 1550 erbaut. Auf dem Westgiebel erhebt sich ein kleiner offener Glockenturm, der von einem gotischen Turm überragt wird.
Das von Seitenschiffen gesäumte Kirchenschiff ist durch gotische Arkaden in sechs Joche unterteilt. Das polychrome Holzkruzifix aus dem 17. Jahrhundert diente Gauguin als Inspiration. Das Holzkreuz wurde durch das 1889 von Paul Gauguin gemalte Werk "der gelbe Christus" bekannt.
Früher belebte das Wasser des Aven 14 Mühlen in der kleinen Stadt. Drei Mühlen blieben aus dieser Zeit erhalten. Die Mühlen Moulin du Grand Poulguin und Moulin de Rosmadec dienen als Restaurants. Die noch existierende Moulin de David wurde von Paul Gauguin gemalt. Hinzu kommt die Mühlenanlage Minoterie Le Dérout, die noch als Getreidemühle in Betrieb ist und von der Müllervergangenheit der Stadt zeugt.
Das traditionelle Fest Fête de la Belle-Angèle wird jedes Jahr am letzten Wochenende der Flut im August im Hafen Port de Pont-Aven gefeiert. Entlang des Kais liegen ca. 30 traditionelle Segelschiffe von 5 m bis 30 m Länge als Ein-, Zwei- oder Dreimaster und erinnern an den ehemals wichtigsten Hafen der historischen Provinz Cornouaille.
Auf zwei Bühnen treten verschiedene Bands auf. Nach einen Feuerwerk endet das Fête de la Belle-Angèle mit einem bretonischen Folklorefestival, dem so genannen Fest Noz.
In der Nähe des Hafens steht seit 1932 die Statue von Théodore Botrel. Théodore Botrel organisierte im Jahr 1905 das erste Folklorefest der Bretagne. Das Folklorefest der Ginsterblüten (Fête des Fleurs d’Ajonc) findet jedes Jahr am ersten Sonntag im August statt.
Auf dem Hügel von Saint-Guénolé befinden sich die Villen Castel-Brizeux und Kerbotrel des Sängers Théodore Botrel. Der Sänger Théodore Botrel lebte bis zu seinem Tod in Pont-Aven und ist auf dem Friedhof begraben.
Das ganze Jahr findet in Pont-Aven auf dem Rathausplatz (Place de l'Hôtel de Ville) am Dienstag ein bretonischer Markt (Marché breton) von 8 bis 13 Uhr statt. Auf dem Markt in Pont-Aven werden Fisch, Obst und Gemüse angeboten. Von Mitte Juni bis Mitte September erstreckt sich der Markt außerdem am Hafenkai entlang. Markttage der Bretagne
Nicht weit entfernt befindet sich die sehenswerte Altstadt Ville close von Concarneau. Einen schönen Spaziergang können Sie an der Pointe de Beg Meil in Fouesnant vornehmen.
