Pointe des Espagnols - Halbinsel Roscanvel - Finistère
Die Pointe des Espagnols bildet das nordöstliche Ende der Halbinsel Presqu'île de Roscanvel eine Ausbuchtung der Presqu'île de Crozon der Reede Rade de Brest. Die Pointe des Espagnols ist Teil des Naturparks Parc naturel régional d'Armorique im Département Finistère in der Bretagne.
Die Meerenge Goulet de Brest ist an der Pointe des Espagnols nur 2 km breit und wurde früher durch eine Reihe von Bastionen gesichert. Neben dem Fort de Bertheaume an der Aberküste gehört die Verteidigungsanlage an der Pointe des Espagnols zu diesen Bastionen.
Die Landspitze Espagnols besteht aus einer 60 m hohen Klippe an deren Ober- und Unterseite noch Reste von Militärbefestigungen und Truppenunterkünfte zu sehen sind.
Die Pointe des Espagnols trägt ihren Namen nach einer 1594 stattgefundenen großen Schlacht, an der insgesamt ca. 6500 englische, französische und spanische Soldaten (Espagnols) beteiligt waren. Beim letzten Angriff wurden alle bis auf 13 Spanier getötet und die Festung zerstört.
Ungefähr 100 Jahre später baute Vauban an dieser Stelle eine beträchtliche Verteidigungsbatterie und während des Zweiten Weltkriegs fanden an der Landspitze Espagnols schwere Kämpfe und Bombenangriffe statt.
Ein öffentliches Schild an der Pointe zeigt den Aufbau der früheren viereckigen Verteidigungsanlage Tour-modèle 1811. Das standardisierte Gebäude Tour-modèle wurde auch Tour de l'Empire oder Tour Napoléon genannt und 1811 entworfen.
An dem Gebäude der Pointe des Espagnols fehlt die wahrscheinlich im 2. Weltkrieg zerstörte Terrasse mit der Verteidigungsbrüstung. Die Verteidigungsanlage an der Pointe des Espagnols ist ein Ziel der Route des Fortifications der Halbinsel Presqu'île de Crozon.
Der Weg zu den übrigen Bauten der Verteidigungsanlage führt über die Straße. Beim Überqueren der Straße ist Vorsicht geboten, da der Übergang in einer Kurve liegt. Verpassen Sie nicht die kleine Treppe am Aussichtspunkt (Belvédère), die wie eine Plattform auf höher gelegene Mauerreste führt. Von dort oben haben Sie eine bessere Sicht!
Vom Aussichtspunkt sieht man von der Meerenge Goulet de Brest bis zur Landzunge Pointe Saint-Mathieu an der Aberküste. Vor Brest malt sich der Leuchtturm Pointe du Petit Minou von Plouzané in der Landschaft ab. Auf der rechten Seite blickt man auf die Pointe de l'Armorique, die Küste von Lanvéoc und auf die Inseln Île Trébérons und Île des Morts.
Eine niedrige Batterie wurde 1695 mit Hilfe von Minen als Plattform nach einem Plan von Vauban errichtet. Außerdem existieren noch Batterien (1888 - 1891), Magazine, Bunker und eine Flak-Batterie (1942).
Die Vegetation hat die Kasematten und sonstigen Überreste im Lauf der Zeit überwuchert. In den Jahren 2022 bis 2024 soll die Pointe des Espagnols für 1,3 Millionen Euro saniert, sicherer gemacht und ausgebaut werden.
Um das Interesse der Kinder für die Pointe des Espagnols zu wecken, wurde das Spiel "Jeu des enfants et des Forts" aufgebaut. Auf großformatigen Tafeln wird das Geschehen an der Pointe des Espagnols erklärt. Auf den Schautafeln befinden sich Kriegsschiffe, Unterstände, Hafen und Meerenge von Brest, Kasematten und vieles mehr.
Auf der Presqu'île de Roscanvel stehen die Verteidigungsanlagen Fort de la Fraternité, Fort des Capucins und Batterie de Cornouaille. Weitere Verteidigungsanlagen befinden sich in Camaret-sur-Mer an den Landzungen Pointe du Toulinguet und Grand Gouin.