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Le Faou - Naturpark Armorique - Finistère


Le Faou liegt an einer Mündung der Reede von Brest gegenüber von Landévennec im Naturpark Armorique (Parc naturel régional d'Armorique) des Départements Finistère der Bretagne. Zur Kommune gehört das für Wallfahrten bekannte Dorf Rumengol.

Die Gassen von Le Faou schmücken 24 denkmalgeschützte Fachwerkhäuser (Maisons à Pans de Bois). Die Granithäuser aus dem 16. bis 17. Jahrhundert wurden mit einem vorkragenden Fachwerk erbaut und nach der Revolution mit Schieferplatten verkleidet.

Le Faou, kleine Stadt mit Charakter
Aufgrund der zahlreichen Sehenswürdigkeiten trägt Le Faou den Titel kleine Stadt mit Charakter (petite Cité de Caractère).
Der kleine Küstenfluss Faou (Ster Goz) mündet in einem Ria von 500 m bis 1000 m Breite in die Rade de Brest. Die Ria ist ein Küstentyp mit einer schmalen langen tief in das Land eindringenden Küstenbucht. In der Bretagne werden die Rias meistens Aber genannt (siehe Aberküste). Wie unterschiedlich Le Faou wirkt, kann man bei Ebbe und Flut sehen.

Le Faou bei Flut
Le Faou bei Ebbe

Die von verschieferten Fachwerkhäusern gesäumte Durchgangs- und Hauptstraße führt als D 770 durch Le Faou. Die neue Pflasterung der Bürgersteige und Plätze des Dorfzentrums hat einen positiven Einfluss auf den Gesamteindruck von Le Faou. Schöne historische Gebäude stehen am Place des Fusillés-et-Résistants, in der Rue du Général-de-Gaulle und in der Rue de Rosnoën.

Rue du Général de Gaulle 50 + 52
verschieferte Fachwerkhäuser Hauptstraße

Die restaurierten historischen Gebäude auf der Rue du Général de Gaulle 50 und 52 dienen als Blickfang in der Straßenkurve. Das Haus Nr. 50 punktet mit rot angestrichenen Fenstern und Türen in der mit Schieferplatten gedeckten Fassade. Im Eckhaus 52 ist die Épicerie Les quattre Saisons untergebracht. Das Dach und die turmförmige Gaube sind mit Schieferschindeln gedeckt.

Rathaus (Hôtel de Ville)
Office de Tourisme

Am Place de la Mairie (Parkplatz) befindet sich das Rathaus (Hôtel de Ville) von Le Faou. Schräg gegenüber steht das Haus des Naturparks (Maison du Parc naturel régional d'Armorique). Das Office de Tourisme befindet sich in einem Natursteinhaus mit roten Fenstern und verschiefertem Dach.

Die Sandwicherie - Pizzeria am Place des Fusillés et Résistants 5 besitzt einen abgerundeten Schiefervorbau auf dem Fachwerk. Im denkmalgeschützten Haus am Place des Fusillés et Résistants 11 hat sich eine Poissonnerie niedergelassen. Die Fenster und die Hauseingangstür wurden leider nicht stilgerecht erneuert.

Place des Fusillés et Résistants 5
Place des Fusillés et Résistants 11

In der Rue du Général de Gaulle 6 befindet sich ein historisches Haus aus dem 16. Jahrhundert mit verschieferten Baldachin mit abgerundeten Vorkragungen. Vor dem Südeingang der Kirche Église Saint-Sauveur steht ein 1659 als einfache Arkade gebauter Triumphbogen (Arc de Triomphe).

Rue du Général de Gaulle 6
Triumphbogen Le Faou

Die Route der Tour de France führte 2021 durch die Bretagne und durchquerte dabei Le Faou. Zahlreiche Geschäfte und Privatleute hatten ihre Häuser mit Fahrradbekleidung oder Fahrradzubehör geschmückt.

Tour de France geschmücktes Fachwerkhaus Le Faou
Tour de France geschmücktes Fachwerkhausr Le Faou

Die Rasenfläche an der Kirche Saint-Sauveur war mit Fahrrädern geschmückt und feuerte die Radfahrer mit dem Wort "allez" an.

Tour de France geschmücktes Geschäft
Tour de France geschmückte Rasenfläche Kirche Saint-Sauveur

Am Kai von Le Faou findet das ganze Jahr über samstagmorgens von 9 bis 12 Uhr ein kleiner Markt (Marché) mit etwa zehn Produzenten statt.

Kirche Saint-Sauveur


Die prächtig geschmückte Kirche (Église) Saint-Sauveur wurde 1544 und 1680 erbaut. Von der ursprünglichen Anlage sind nur noch die Kirche und das Triumphtor aus dem Jahr 1695 erhalten, das Beinhaus (Ossuaire) von 1603 wurde 1892 zerstört, um die Straße zu verbreitern.

Der gewölbte Kirchturm wurde in vier Bauabschnitten von 1628 bis 1647 im Stil der Spätrenaissance errichtet. Der Kirchturm umfasst zwei übereinander liegende Glockenkammern, ein achteckiges drittes Stockwerk mit vier Zinnen und eine Kuppel mit Laterne. Die beiden Kirchenglocken stammen aus dem Jahr 1714.

Kirche Saint-Sauveur
Seitenansicht mit Apsis Kirche Saint-Sauveur

Der Portalvorbau entstand 1593 und 1613. In den verzierten Nischen des Portalvorbaus stehen 1680 hergestellte Apostelstatuen (Apôtre) aus Holz . Alle 12 Statuen wurden von 2019 bis 2020 restauriert und farbig gestaltet.

Kirche Saint-Sauveur - unrestaurierte Apostel 2011
Kirche Saint-Sauveur - restaurierte Apostel 2021

Die Kirchentür befindet sich unter einer Archivolte, die auf beiden Seiten von Pilastern mit ionischen Kapitellen begleitet wird. Auf dem Gesims über der Tür steht die ebenfalls 2020 restaurierte Statue von Jesus Christus (bretonisch: AN AOtROU KRISt) aus dem Jahr 1721.

Das für die Bretagne einzigartige Gehäuse des Taufbeckens (Baptistère oder Fonts baptismaux) ist mit Schlangen verziert. Man vermutet, dass es sich bei dem Taufbecken um das alte Brunnenbecken aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts handelt. Das Taufbeckengehäuse erhielt 1881 einen hölzernen achteckigen Baldachin.

Kirche Saint-Sauveur - Eingangstür Vorhalle
Kirche Saint-Sauveur - Taufbecken

Das kurze Kirchenschiff steht im Gegensatz zu einer weiten Doppelvierung. Das Kirchenschiff ist von einem mit Pfetten verstärkten Gewölbe bedeckt. Die 2020 restaurierte Gewölbemalerei wirkt himmelartig, da auf blauen Grund gelbe Sterne leuchten.

Die dreiseitige Apsis wurde 1680 mit Spitztonnengewölbe errichtet. Interessant ist die Deckenführung über der Vierung als Kreuzgratgewölbe. Der beeindruckende Hochaltar (Maître-Autel) aus dem Jahr 1770 wurde als konkaves Grabmal gestaltet.

Der Tabernakel hat ein gemaltes und vergoldetes Hochreliefdekor über dem sich ein Kreuz mit zwei daneben stehenden Engeln erheben. Das Altarbild (Retable) des Hochaltars aus dem Jahr 1754 bedeckt die Wände des Chors mit großformatigen Gemälden, Flachreliefs und Statuen. Alle Kirchenfenster der Apsis werden von geschnitzten Elementen in das Altarbild einbezogen.

Kirchenschiff Saint-Sauveur
Kirche Saint-Sauveur - Hochaltar

Rechts vom Chor erhebt sich der Altar Autel du Rosaire (18. Jahrhundert) mit der Statue de Notre-Dame-du-Rosaire. Über der Statue von Notre-Dame-du-Rosaire hängt ein Gemälde der Jungfrau Maria, die dem Heiligen Dominikus den Rosenkranz überreicht. Neben dem Gemälde stehen die Statuen von Saint Louis und Saint ?.

Links vom Chor steht der konkave Altar Autel Saint Antoine. Sein Altarbild besteht aus einem fein ziselierten vergoldeten Türmchen über dem sich links und rechts an der Wand zwei Statuen erheben. In der Mitte thront das Gemälde mit dem Titel "Les Larmes de Saint Pierre" (die Tränen des heiligen Petrus).

Kirche Saint-Sauveur - Autel du Rosaire
Kirche Saint-Sauveur - Autel Saint Antoine

Die beiden Beichtstühle stammen aus dem 17. Jahrhundert. Die Kanzel (Chaire) wurde im 19. Jahrhundert mit zahlreichen Holzintarsien hergestellt. 2014 erhielt die Kirche eine liturgische digitale Orgel.

Das aus einem Grabalter bestehende Altarbild eines Seitenaltars wird nur durch den ausdrucksvollen Tabernakel verziert. Die Tür des Tabernakels ist mit einem Flachrelief geschmückt, das das Lamm Gottes darstellt. Ein durchbrochener Baldachin an dem sich vier Statuetten der theologischen Tugenden lehnen, dient als Krönung.

Kirche Saint-Sauveur - Kanzel und Beichtstuhl
Kirche Saint-Sauveur - Seitenaltar

Die ursprünglichen Kirchenfenster wurden 1930 zerstört. Ein Ensemble von fünf historischen Glasfenstern wurde von 1932 bis 1933 in ein Maßwerk mit Nonnenköpfen und Fischblasen eingesetzt. Die abgebildeten polychromen Kirchenfenster stellen sehr lebendige Szenen von Saint Joseph, des guten Pfarrers (le bon Pasteur) und von Sainte Thérèse dar.

Kirchenfenster Saint Joseph
Kirchenfenster le bon Pasteur
Kirchenfenster Sainte Thérèse

Die Kirche Église Saint-Sauveur in Le Faou ist mit zahlreichen Statuen und Prozessionsfahnen (Bannières) geschmückt. Die im 2 km entfernten Weiler Rumengol stehende Kirche Église Notre-Dame de Rumengol ist für ihre Wallfahrten (Pardons) berühmt.

bretonischer Markt (Marché breton)


Ein bretonischer Markt (Marché breton) findet jeden Samstag von 8 Uhr bis 13 Uhr auf der Rue de la Grève gegenüber der Kirche (Herbst, Winter und Frühling) und im Sommer auf dem Kai Quai Quélen in Le Faou statt. Im Herbst, Winter und Frühling bieten permanent 9 Händler ihre Waren an. Im Sommer bieten zahlreiche weitere Händler ihre Waren an.
Markttage der Bretagne

Quellen:

www.infobretagne.com/faou.htm#

patrimoine.region-bretagne.fr/gertrude-diffusion/dossier/maitre-autel/3e7e38f8-bde4-4486-b862-a0d7550e37dc

www.ouest-france.fr/bretagne/le-faou-29590/un-nouvel-orgue-pour-leglise-saint-sauveur-1911605 (Orgel)

www.fondation-patrimoine.org/les-projets/l-eglise-saint-sauveur-au-faou (restaurierte Statuen und restauriertes Gewölbe)