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Bonnieux - Naturpark Luberon - Vaucluse


Bonnieux liegt geschützt zwischen dem kleinen und großen Luberon und beherrscht den nördlichen Zugang eines Erosionstals das sich nach Lourmarin öffnet. Das terrassenartig über dem Tal des Calavon thronende Bonnieux ist Teil des Naturparks Luberon des Départements Vaucluse in der Provence.

In Bonnieux kann man die Wohnkultur eines typisch provenzalischen Bergdorfs (Village perché) besichtigen. Ein Village perché wurde auf felsigen Untergrund erbaut und hat seinen mittelalterlichen Charakter bewahrt.

Bonnieux - neue Kirche - Tal des Calavon
Bonnieux - Maison en hauteur

Bonnieux verfügt über einige in die Höhe gebaute Häuser (Maisons en hauteur). Nach mediterraner Tradition dienten sie der Unterbringung von Menschen und Tieren. Ein "Maison en hauteur" war den Dorfbauern vorbehalten, die wenig Vieh zu beherbergen hatten. Das Haus besaß einen Stall im Erdgeschoss, eine ein- oder zweistöckige Wohnung und ein Dachgeschoss.

In der Rue Jean Baptiste Aurard sieht man Relikte der im 12. Jahrhundert gebauten Stadtmauer sowie noch vorhandene Türme. Eingebettet in die Stadtmauer ist der Waschplatz des alten Krankenhauses (Lavoir de l'ancien Hôpital). Das alte Krankenhaus wurde später zur Hostellerie du Prieuré und wird heute als Rathaus (Hôtel de Ville) genutzt.

Bonnieux - Stadtmauer
Bonnieux - Lavoir de l'ancien Hôpital

Der Waschplatz des alten Krankenhauses erhielt Wasser aus dem Brunnen Fontaine des Quattre-Ormeaux am Place Carnot. Die kleinen Wasch- und Spülbecken durften höchstens drei Wäscherinnen gleichzeitig benutzen.

Bonnieux besitzt verwinkelte Gassen mit ehemaligen Herrenhäusern aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, die um die Stadtmauer (Rempart) erbaut wurden. Beeindruckend sind die Mauerbögen der Häuser, die auf die mit groben Steinen gepflasterten Gassen (Rues caladées) führen. Die Rue Voltaire war früher die Hauptgeschäftsstraße von Bonnieux.

Bonnieux - entlang der Stadtmauer
Bonnieux - gewölbter Gang Rue Voltaire

Auf dem Place Carnot steht ein Brunnen geschützt unter Platanen. In der restaurierten Passage de la Juiverie befand sich ein kleiner Raum, in dem die Juden im Mittelalter eingesperrt waren. Der Raum wurde abends geschlossen, weil Juden einer besonderen kirchlichen Gerichtsbarkeit unterstanden und nur geduldet wurden.

Bonnieux - Place Carnot
Bonnieux - Zentrum

In den Häusern der Altstadt (vieux Village) befinden sich viele Geschäfte, die Antiquitäten, Kunst, Malereien, Postkarten, Souvenirs, Honig der Provence und regionale Spezialitäten verkaufen. Mehrere Makler bieten Immobilien der Region zum Verkauf an oder vermitteln Ferienwohnungen an Touristen.

Bonnieux - Rue en Calade Altstadt
Bonnieux - Antiquitäten

Bonnieux wird von der alten Kirche (haute Église) aus dem 12. Jahrhundert oberhalb des Dorfs dominiert. Die neue Kirche (Église neuve) wurde 1870 inmitten von Bonnieux erbaut.

Hôtel de Rouville - Hôtel Dieu - alte und neue Kirche - Le Castellas


Sehenswert ist das Hôtel de Rouville, das als Kloster Couvent des Récollets erbaut wurde. Das Kloster Couvent des Récollets wurde im Jahr 1604 gegründet. Die Kirche des Klosters wurde 1664 geweiht. In die Fassade des Hôtel de Rouville ist eine Uhr eingelassen.

Auf dem Dachfirst befindet sich ein eiserner Campanile mit einer Glocke. Das Klostergebäude wurde Ende des 18. und 19. Jahrhunderts umgebaut und steht unter Denkmalschutz. Von der oberhalb des Klosters gelegenen Aussichtsterrasse sieht man den Campanile mit der Glocke des Hôtel de Rouville und das sehenswerte Dorf Lacoste am Hang des Luberon.

Bonnieux - Hôtel de Rouville
Bonnieux - Glocke Hôtel de Rouville

Das ehemalige 1749 als Pilgerherberge gebaute Hôtel-Dieu besitzt drei Stockwerke und umfasst mehrere Gebäude. Zum Ensemble des Hôtel-Dieu gehört eine Kapelle (Chapelle), die 1866 erweitert wurde. Das Nebengebäude beherbergt eine Statue der Jungfrau (Vierge) mit Kind.

In der Rue de la République befindet sich in einem Haus des 17. Jahrhunderts das Bäckereimuseum (Musée de la Boulangerie). Das Bäckereimuseum vermittelt die Praktiken der Brotherstellung und präsentiert die Entwicklung von Werkzeugen und Techniken, die seit Ende des siebzehnten Jahrhunderts bis heute entstanden.

In der Rue des Aires de Foulage finden Sie ein Haus der Bücher und der Kultur (Maison du Livre et de la Culture).

Bonnieux - Hôtel-Dieu
Bonnieux - historisches Portal

Die obere alte Kirche Église Saint-Gervais-et-Saint-Protais wird Église haute oder vieille Église genannt. Die alte Kirche im oberen Teil von Bonnieux galt als zu eng und für ältere oder gebrechliche Menschen als schwer zugänglich.

Deshalb wurde 1870 die neue Kirche (Église neuve) in Form eines lateinischen Kreuzes im unteren Dorfteil von Bonnieux auf 335 m Höhe erbaut. An der Vorderseite wird das halbkreisförmige Portal von einem Erker und dem Glockenturm überragt.

Bonnieux - neue Kirche
Bonnieux - Kirchenschiff neue Kirche

Das Kirchenschiff wird von zwei Seitenschiffen flankiert. Der sechsseitige kuppelartige Chor mit in Rundbögen eingefasstem Chorumgang wird von Säulen eingerahmt. Die Kirchenfenster besitzen zwei Arkadenbögen, die auf Pilastern ruhen.

Bonnieux - Arkadenbögen der Kirchenfenster  - neue Kirche
Bonnieux - Chor neue Kirche

Bemerkenswert sind die bunten Glasfenster mit floralen Design und gut herausgearbeiteten Heiligendarstellungen. Im Kirchenschiff befinden sich vier Gemälde aus dem 16. Jahrhundert mit Szenen aus der Passion Christi, die aus der alten oberen Kirche stammen. Gemälde des Künstlers Soteras zeigen den Abstieg vom Kreuz und die Geburt.

Bonnieux neue Kirche - Gemälde der Passion
Bonnieux - Altar neue Kirche

Die alte obere Kirche (vieille Église oder Église haute) wurde auf 429 m Höhe erbaut und ist zu Fuß von der Rue droite über 86 Treppenstufen erreichbar. Beim Aufstieg durchstreift man die Altstadt (vieux Village), die sich vom 12. bis 14. Jahrhundert Le Castellas nannte. Von der doppelten Stadtmauer, dem Portal Portail des Chèvres (oder Tor Porte du Castellas), dem Torbogen (Portalet) und dem Wachraum existieren markante Überreste.

Bonnieux - Le Castellas - Portail des Chèvres (Porte du Castellas) mit Stadtmauer
Bonnieux - Le Castellas - Torbogen

Auf einem mit Zedern bepflanzten Aussichtspunkt (Belvédère de Castellas) auf der Hügelkuppe befinden sich ein Oratorium (Oratoire) und ein Kalvarienberg (Calvaire) aus dem Jahr 1839. Vom Belvédère oberhalb der alten Kirche (vieille Église) reicht der Blick auf Lacoste, Ménerbes, Gordes und Roussillon. Im Hintergrund zeichnet sich bei klarer Sicht der Berg Mont Ventoux ab.

Die alte Kirche (vieille Église) wurde im 12. Jahrhundert auf einem Oppidum erbaut. Aus dieser Zeit sind nur noch die beiden ursprünglichen Joche erhalten, auf denen ein Bau aus dem fünfzehnten Jahrhundert basiert. Der östliche Teil der alten Kirche besitzt provenzalisch-romanischen Stil. Die Erweiterungen des fünfzehnten Jahrhunderts sind im provenzalisch-gotischen Stil gehalten.

Bonnieux - Le Castellas - Oratorium und Kalvarienberg
Bonnieux - alte obere Kirche

Man betritt die alte obere Kirche durch das Südportal, das dem Mistral trotzt. Das Südportal ist mit einen floralen Bogen ausgestattet. Darüber war ein nicht mehr vorhandenes Tympanon mit einen Adler angebracht. Der Adler blieb erhalten.

Das vergoldete hölzerne Altarbild (Retable) stammt aus dem sechzehnten Jahrhundert. Der Hochaltar (Maître-Autel) wurde ebenso wir das Taufbecken (Baptistère) und zwei kleine seitliche Kapellen im siebzehnten Jahrhundert errichtet. Die 1778 gebaute Orgel wurde bis 1939 verwendet.

Bonnieux - alte obere Kirche
Bonnieux - Portal alte obere Kirche

Der quadratische Kirchturm besitzt offene Rundbögen für vier Kirchenglocken und wird von einer pyramidenförmigen Kirchturmspitze gekrönt. Die von der Statue der Jungfrau (Vierge) überragte Kirchturmspitze datiert aus dem Jahr 1865.

Enclos des Bories - Tour Philippe - Garten Jardin de la Louve


Auf dem Plateau de Claparèdes befindet sich unter dem Namen Enclos des Bories eine Ansammlung von Trockenmauerhütten, die von Bauern und Hirten im 19. Jahrhundert erbaut wurden.

Die Bories dienten als vorübergehende oder saisonale Wohnstätten und bildeten ein authentisch kleines ländliches Dorf. Das Dorf Enclos des Bories kann vom 1. April bis 20. November täglich besichtigt werden.

Bonnieux - Enclos des Bories

Auf dem Weg zum Zedernwald (Forêt des Cèdres) ragt
ein 30 m hoher steinerner Turm, der Tour Philippe,
aus dem Wald heraus.
Der Tour Philippe wurde im 19. Jahrhundert von
Philippe Audibert erbaut, der von diesem im Luberon
errichteten Turm das Meer sehen wollte.
Bonnieux - Turm Tour Philippe

Der bemerkenswerte Garten Jardin de la Louve ist einer der sechs Gärten, der von der bekannten Gartengestalterin Nicole Vessian angelegt wurde. Der Garten Jardin de Louve bietet ein Zusammenspiel von Landschaft und dem Grün der Pflanzen.

In aufeinander folgenden Terrassen wurden sowohl kugelartige als auch in andere Formen geschnittene Pflanzen mit Kieseln, Steinkugeln, Holzbänken, Brunnen und Engeln in Szene gesetzt. Der Garten kann vom 1. Mai bis 31.Dezember besichtigt werden.

Der Zedernwald (Forêt des Cèdres) des regionalen Naturparks Luberon erstreckt sich über die Gemeinden Bonnieux, Lacoste und Ménerbes auf rund 250 Hektar. Er ist von Bonnieux aus in Richtung Lourmarin zu erreichen.

Etwa 5 km nördlich von Bonnieux befindet sich in Apt die sehenswerte römische Brücke Pont Julien aus dem 3. Jahrhundert vor Christus.

provenzalischer Markt (Marché provençal)


Freitags findet von 8 Uhr bis 13 Uhr in Bonnieux auf dem Place du Terrial und in den Gassen des Dorfs ein provenzalischer Markt (Marché provençal) mit regionalen Produkten statt. Markttage der Provence

Weintipp
Biowein
Château la Canorgue
Route du Pont Julien
Bonnieux