Das Fayence Dorf Moustiers-Sainte-Marie liegt aussichtsreich auf 630 m Höhe am Ausgang der Verdonschlucht mit Blick auf den See Lac de Saint-Croix. Moustiers-Sainte-Marie liegt wie Castellane im regionalen Naturpark Verdon des Départements Alpes-de-Haute-Provence.
Besonders sehenswert sind die lokalen Fayencen, die Kirche Notre-Dame-de-l'Assomption, die Kapelle Notre-Dame-de-Beauvoir, Tuffstein-Grotten sowie die in einer Grotte eingerichtete Kapelle Madeleine. Vom Weg oberhalb des Dorfs hat man einen prachtvollen Blick auf den See Lac de Saint-Croix.
Moustiers-Sainte-Marie liegt am Fuß eines steilen Felshangs. Über Moustiers-Sainte-Marie spannt sich zwischen zwei Bergen eine 135 m lange Kette. An der Kette hängt über der Kapelle (Chapelle) Notre-Dame-de-Beauvoir ein goldener Stern mit einem Durchmesser von 115 cm.
Von der ehemaligen Stadtmauer (Enceinte) existiert nur noch ein Tor aus dem 15. Jahrhundert. Eine Brücke verbindet die beiden Seiten des Dorfs. Entlang der begrünten Gassen befinden sich zahlreiche Geschäfte.
Wie in jedem typisch provenzalischen Dorf stehen in den Gassen viele Brunnen (Fontaines). Moustiers-Sainte-Marie ist eines der schönsten Dörfer Frankreichs (plus beaux Villages de France) in der Haute Provence.
Da Moustiers-Sainte-Marie sehr überlaufen ist, ist eine Besichtigung an Wochenenden, Feiertagen sowie in den Monaten Juli und August nicht zu empfehlen.
Die romanische Kirche Notre-Dame-de-l'Assomption wurde im 12. Jahrhundert in Moustiers-Sainte-Marie erbaut. Der 22 m hohe quadratische Kirchturm im romanisch lombardischen Stil besteht aus kalkhaltigem Tuffstein.
Der Kirchturm besitzt fünf Ebenen. Die Ebenen werden von unterschiedlich großen Zwillingsarkaden unterbrochen. Im 17. Jahrhundert wurde der Kirchturm durch Pfeiler verstärkt und mit Eisenankern gesichert.
Das Kirchenschiff besitzt ein fünfjochiges Spitztonnengewölbe im romanisch provenzalischen Stil. Das Spitztonnengewölbe wird von Gurtbögen gehalten und von großen Pfeilern mit Rundbögen getragen. Der Chor wurde von 1336 bis 1361 im gotischen Stil wieder aufgebaut. Die Säulen, die den Chor von den Seitenschiffen trennen, sind von Kapitellen mit Eichenblättern gekrönt.
Der Hochaltar (Maître-Autel) besteht aus einem Marmorsarkophag aus gallo-römischer Zeit (4. Jahrhundert). In den Nischen befinden sich verschiedene Nebenaltäre. Die Kirchenfenster zeigen die Apostel Petrus, Paulus und Joseph. Der Chor besitzt ein schönes Rundbogenfenster mit Maria, der Schutzheiligen der Kirche Notre-Dame-de-l'Assomption.
Ein Fußweg führt als Kreuzweg über 262 Stufen zur Kapelle Chapelle Notre-Dame-de-Beauvoir. Die Kapelle Notre-Dame-de-Beauvoir wurde Ende des 12. Jahrhunderts auf den Ruinen eines Marientempels aus dem 5. Jahrhundert erbaut. Die Kapelle besitzt einen romanischen Portalvorbau, der vom Kirchturm überragt wird. Die Kirchentüre aus Holz stammt aus der Renaissancezeit.
Das Kirchenschiff besitzt ein vierjochiges Tonnengewölbe, das aus zwei romanischen und zwei gotischen Buchten besteht. Der gotische Chor wurde 1536 mit einem Triumphbogen angebaut.
Oberhalb der Kapelle befinden sich einige von der Natur geformte Grotten aus Tuffstein.
Ein aussichtsreicher Wanderweg führt über die Kapelle Chapelle de la Madeleine nach Moustiers-Sainte-Marie. Trittfeste Schuhe mit Profilsohlen erleichtern den Auf- und Abstieg. Dauer der Rundwanderung: ca. 2 Std.
Die ausgeschilderte Wanderung führt zur Kapelle Notre-Dame-de-Beauvoir und verläuft auf schmalem Weg am Hang entlang. Nach einiger Zeit erreicht man die in einer Grotte eingerichtete Kapelle Chapelle de la Madeleine. Über Serpentinen führt der mit Schotter versehene Wanderweg teilweise steil nach Moustiers-Saint-Marie hinunter.
Der vom Weg sichtbare Wasserfall Cascade de Riou war zu unserer Zeit ausgetrocknet. Vom Weg blickz man auf das Dorf und den in der Nähe gelegenen See Lac de Saint-Croix.
Fayencen - Museum - provenzalischer Markt
Moustiers-Sainte-Marie ist seit Jahrzehnten für seine Fayencen (Faïencen) bekannt. Zahlreiche Ateliers stellen handgemalte Fayencen im eigenen Design her. Die handwerklich gestalteten Fayencen werden in den Ausstellungsräumen der Geschäfte und der Keramikwerkstätten zum Verkauf ausgestellt.
Ein provenzalischer Markt (Marché provençal) findet jeden Freitag von 8 Uhr bis 13 Uhr auf dem Platz Place de l'École in Moustiers-Sainte-Marie statt. Etwa 20 Händler bieten frische Lebensmittel an. Markttage der Provence