Séguret - Vaucluse - Provence
Séguret, eines der schönsten Dörfer der Provence, wird von einer feudalen Burgruine überragt und besitzt Teile einer Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert.
Die durch Tore durchbrochene Stadtmauer führte ursprünglich vom Dorf bis zum Schloss. Séguret liegt zu Füßen der Dentelles de Montmirail in der Nähe von Vaison-la-Romaine im Département Vaucluse.
Durch das dicke Portal Portail de la Bise gelangt man in das Zentrum von Séguret. Das Portail de la Bise, auch Porte de la Reynier genannt, stammt aus dem 14. Jahrhundert und ist im Originalzustand.
Zu den Sehenswürdigkeiten von Séguret gehören die Tore der Stadtmauer, die Rue des Poternes, der Mascarons-Brunnen, der Glockenturm, die Kapelle Sainte Thècle, die Rue du Four, die Kirche Saint-Denis, das Waschhaus und der Place des Arceaux.
Der barocke Brunnen Fontaine des Mascarons aus dem 17. Jahrhundert besitzt ein rundes Becken. Das Becken wird von einer Säule überragt, die mit vier steinernen wasserspeienden Maskaronen (Fratzengesichter) verziert ist. Früher war dies die einzige Wasserquelle im Dorf!
Sehenswerte Häuser stehen in der Rue des Poternes, die das Dorf vom Portail de la Bise im Norden bis zum Portail Neuf im Süden durchquert.
Provenzalisches Flair erzeugen die mittelalterlich mit groben Steinen gepflasterten Gassen (Rues en Calades) in Séguret.
Der viereckige Glockenturm (Beffroi) mit dem eisernen Campanile stammt aus dem 17. Jahrhundert. Der Glockenturm besitzt eine der ältesten intakten Glocken des Vaucluse aus dem Jahr 1680, die jede Stunde schlägt. Früher kündigte die Glocke auch Feuer, Kriege und andere schreckliche Ereignisse an.
Unweit des Glockenturms wurde die im 18. Jahrhundert gebaute Kapelle (Chapelle) Sainte Thècle im 19. Jahrhundert für Gottesdienste entweiht. Die Kapelle wurde in den 1960er Jahren restauriert. Heute finden dort von April bis Oktober Gemäldeausstellungen und Santons-Ausstellungen statt.
Das Portal Portail Neuf wird auch Porte des Huguenots genannt. Das Portail Neuf besitzt Reste einer Brüstung und ein Holztor mit Eisenbeschlägen. Das Portail Neuf und die Holztür wurden seit dem 14. Jahrhundert nicht mehr restauriert und sind im Originalzustand.
Der öffentliche überdachte Waschplatz (Lavoir) steht auf dem schattigen Platz Place des Arceaux neben dem Portail Neuf. Auf dem Place des Arceaux wachsen hundert Jahre alte Platanen. Vom Platz Place des Arceaux hat man einen großartigen Blick auf die Dentelles de Montmirail und die Ebene von Vaison-la-Romaine.
Die romanische Kirche (Église) Saint-Denis, deren älteste Gebäudeteile aus dem 10. Jahrhundert stammen, war ursprünglich sehr klein. Das Kirchenschiff wurde im 13. Jahrhundert vergrößert. Im 14. Jahrhundert erhielt die Kirche Saint-Denis einen zinnenbewehrten Glockenturm. Die Kirche Église Saint-Denis ist für Besichtigungen geschlossen.
Ab dem 10. Jahrhundert lag Séguret in der Grafschaft Venaissin und gehörte den Grafen Comte de Toulouse. Der Graf von Toulouse ließ in der Region eine Reihe von befestigten Burgen bauen. Ein Teil der befestigten Burg (Château fort), die Séguret überragte, ist erhalten geblieben. Von der Burg sind noch Mauern und ein verfallener Turm vorhanden.