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Vitré, sehenswerte Stadt - Ille-et-Vilaine


Die sehenswerte Stadt Vitré liegt etwa 60 km von Combourg und 35 km von Rennes entfernt im Département Ille-et-Vilaine in der Bretagne. Vitré beeindruckt durch zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie das Schloss, die Kirche, das Bahnhofsgebäude, die Fachwerk- und Herrenhäuser sowie die Laubengänge in den Gassen.

Die mittelalterliche Stadt Vitré verdankt ihren ehemaligen Reichtum der Leinen- und Tuchindustrie, die ein reiches Kulturerbe hinterlassen hat. Entdecken Sie den Charme der Fachwerkhäuser und Herrenhäuser, die sich zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert rund um die Festung (Château de Vitré) angesiedelt haben.

Am Bahnhof kann man kostenlos parken und ist in wenigen Minuten zu Fuß im historischen Stadtzentrum. Von der Fußgängerbrücke über die Gleise hat man einen herrlichen Blick auf die historischen Gebäude von Vitré.

Vitré - Blick von der Fußgängerbrücke
Vitré - Blick auf das Château

Der schlossartige Bahnhof (Gare de Vitré) wurde 1856 erbaut und zuletzt 2010 restauriert. Die befestigte Altstadt (Ville close) war von einer 500 m langen und 200 m breiten Stadtmauer umgeben. Die mit Türmen und Toren versehene Stadtmauer (Rempart) wurde vom 13. bis zum 16. Jahrhundert erbaut.

Vitré - Bahnhof (Gare)

An der Kirche Notre-Dame beginnt ein Weg entlang der
noch sichtbaren Stadtmauer.

Der Gefängnisturm (Tour des Prisonniers) stammt aus
dem 13. Jahrhundert.
Vitré - Gefängnisturm Tour des Prisonniers

Der dreistöckige Turm Tour de la Bridole wurde ebenso wie der Tour d'Embas, auch Tour d'En-Bas genannt, im 13. Jahrhundert erbaut. Der Tour d'Embas erhielt im 19. Jahrhundert eine neue Verkleidung und Maschikulis.

Das Mauerstück rechts vom Tour d'Embas ist das einzige Überbleibsel der Porte d'Embas, auch Porte d'En-Bas genannt. Von der Stadtmauer sind außerdem die Türme Tour Rompue, Tour des Claviers, Tour aux Chèvres, Tour du Géomètre, Tour Doré und das Tor Poterne Saint-Pierre erhalten.

Vitré - Tour de la Bridole
Vitré - Tour d'Embas

Die Rue de la Baudrairie ist eine der schönsten Straßen von Vitré mit zahlreichen bunt bemalten Fachwerkhäusern. Sehenswerte Häuser der Stadt haben vorkragende Geschosse.

Vitré - Fachwerkhäuser Rue de la Baudrairie
Vitré - Fachwerkhäuser Rue de la Baudrairie

In der engen Rue de la Poterie befinden sich zahlreiche alte Kaufmannshäuser mit einem Säulenvorbau, der als Laubengang dient. Ihre Stockwerke ragen in die Straße hinein und bilden so eine überdachte Passage, in der sich Boutiquen und Geschäfte befinden.

Vitré - Kaufmannshäuser Rue de la Poterie
Vitré - Kaufmannshäuser Rue de la Poterie

Das schmale Herrenhaus Maison de l'Isle, das an seiner Inselform leicht zu erkennen ist, stammt aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Es ist eines der meistfotografierten Sehenswürdigkeiten von Vitré. In der Rue de Sévigné steht dieses schöne Renaissancehaus. Es beeindruckt durch seine Verzierungen über den Steinkreuzfenstern, über dem Eingang, an der Balkonbrüstung und am extravaganten Giebel.

Vitré - Renaissancehaus Rue de Sévigné
Vitré - Maison de l'Isle Rue de la Poterie

Auch die Rue d'Embas wird von mittelalterlichen Häusern mit Schieferverkleidung und Fachwerkhäusern gesäumt. Bemerkenswert sind die schönen Holzverkleidungen und die kleinen, schmalen Balkone zur Straße hin. Alle Gassen in der Ville close sind mit bunten Fahnen geschmückt.

Das Monastère de Saint-Nicolas, ein ehemaliges Kloster, wurde im 17. Jahrhundert nach dem Vorbild der mittelalterlichen Hospitäler Saint-Nicolas und Saint-Yves (12. und 13. Jahrhundert) erbaut.

Vitré - Rue d'Embas
Vitré - Monastère de Saint-Nicolas

Die angrenzende Kapelle Saint-Nicolas wurde im 15. und
16. Jahrhundert im hochgotischen Stil erbaut.

Diese Gebäude gehören zu den ältesten Krankenhäusern
Frankreichs (Hôtel-Dieu).

Das Hôtel du Bât, auch Hôtel du Bol d'Or genannt, wurde 1513 erbaut und ist eines der ungewöhnlichsten Herrenhäuser von Vitré. Das aus Stein erbaute Herrenhaus beeindruckt durch seinen polygonalen Turm.

Bemerkenswerte historische Häuser stehen in der Rue Notre-Dame, die zur gleichnamigen Kirche führt. An der Ecke zur Rue des Bénédictines steht ein schmales Haus mit einem runden Turm auf einem Sockel. Wurde der Turm früher als Wachturm genutzt?

Vitré - Hôtel du Bât
Vitré - Haus mit Turm

In der gleichen Straße befinden sich diese schönen Häuser mit vorspringenden Dachgeschossen. Direkt gegenüber der Kirche Notre-Dame stehen zwei restaurierte Fachwerkhäuser mit Laubengängen.

Der älteste Teil des Herrenhauses Hôtel Hardy, ehemals Hôtel Ringues de la Troussannais, wurde 1607 im Renaissancestil schräg gegenüber der Kirche Notre-Dame erbaut.

Vitré - Rue Notre-Dame

Ein Teil des Gebäudes wurde wahrscheinlich zu Beginn
des 19. Jahrhunderts aus Fragmenten abgerissener
Gebäude errichtet.

Die Umfassungsmauer und das monumentale Portal
stammen aus dieser Zeit.
Vitré - Portal Hôtel Hardy

Burg Château de Vitré - Kirche Notre-Dame


Das Schloss (Château fort) ist eine mittelalterliche Burg in der sehenswerten Stadt Vitré. Vom Place du Château aus hat man einen herrlichen Blick auf die Festung, die von einem Graben umgeben ist. Die monumentale Silhouette geht auf das 15. Jahrhundert zurück. Damals wurden das Eingangsportal und die Türme Tour Saint-Laurent und Tour de la Madeleine errichtet.

Vitré - Burg Château de Vitré
Vitré - Burg Château de Vitré seitlich

Die beiden Zwillingstürme, die ein gewölbtes Eingangsportal (Châtelet d‘Entrée) einrahmen, sind mit Maschikulis versehen und jeweils mit einem Pfeffertopf gedeckt. Ein Bohlensteg dient als Zugbrücke. Der 1875 wieder aufgebaute Turm Tour Saint-Laurent, ein Bergfried (Donjon), beherbergt ein Museum mit Gemälden aus fünf Jahrhunderten zur Geschichte der Stadt.

Der Turm Tour de l'Oratoire verdankt seinen Namen der Renaissance-Apsis, die seine Fassade schmückt. Rund um den Innenhof befinden sich die herrschaftlichen Gebäude, die heute als Rathaus (Hôtel de Ville) genutzt werden. Bemerkenswert ist auch die große Treppe aus dem 15. Jahrhundert, die zur Galerie des Rathauses führt.

Der älteste Teil der Burg ist die Fassade der romanischen Kapelle aus dem 12. Jahrhundert, die aus der Zeit der Zerstörung der Burg stammt.

Burg Château de Vitré Tour Saint-Laurent
Burg Château de Vitré Innenhof

Die im Stil des Übergangs von der Hochgotik zur Renaissance erbaute Kirche (Église) Notre-Dame de Vitré stammt im Wesentlichen aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Sie ist die einzige erhaltene Kirche der ehemaligen Festungsstadt (Ville close). Die Südfassade ist mit einer gotischen Außenkanzel geschmückt. Die Außenansicht des Chors wird von den Gebäuden des ehemaligen Benediktinerpriorats verdeckt.

Die Reihe der sieben Giebel stellt den architektonisch interessantesten äußeren Teil des Gebäudes dar und ist zweifellos eines der vollendetsten Beispiele einer Mehrgiebelkirche. Die vier ganz rechten Giebel wurden zwischen 1480 und 1500 errichtet, die drei westlichsten zwischen 1530 und 1540 im Stil der Frührenaissance.

Vitré - Kirche Notre-Dame
Vitré - Kirche Notre-Dame gotische Außenkanzel

Der Glockenturm hat einen quadratischen Grundriss mit abgeschrägten Ecken. Seit 1858 trägt er eine Balustrade mit acht Fialen und wird von einer achteckigen Spitze gekrönt. Der Glockenturm beherbergt vier Glocken.

Von den drei Portalen sind das Westportal und das Südportal besonders sehenswert. An der Westtür befinden sich Holzreliefs aus dem 16. und 17. Jahrhundert mit Szenen der Verkündigung, der Kreuzigung und der Apostel. Das Südportal ist das kunstvollste der drei Eingänge. Die Südtür der Kirche stammt aus dem Jahr 1669 und beeindruckt durch ihre hölzernen Flachreliefs. Ein Relief zeigt Petrus mit seinem Schlüssel.

Das 61 m lange Hauptschiff wird von einem getäfelten Spitztonnengewölbe überspannt, das auf jeder Seite von spitzbogigen Arkaden durchbrochen wird, die auf achteckigen Pfeilern ruhen. Zwei Seitenschiffe erschließen sechs Kapellen im Norden, fünf im Süden und die Sakristei. Die Seitenschiffe und das Querschiff werden von einem steinernen Kreuzgratgewölbe überspannt.

Vitré - Kirche Notre-Dame Südportal
Vitré - Kirchenschiff Notre-Dame

Das vergoldete Retabel des Hochaltars (Maître-Autel) stammt aus dem Jahr 1852. Der Hochaltar ist mit drei Medaillons geschmückt, die das siegreiche Auferstehungslamm, einen verliebten Pelikan und zwei Tauben, die aus einem Kelch trinken, darstellen.

Der Chœur-aux-Moines (Mönchschor), auch Chapelle de Saint-Sacrement (Sakramentskapelle) genannt, ist ein ehemaliges romanisches Seitenschiff aus dem 12. Jahrhundert, das im 19. Jahrhundert restauriert wurde. Das spitzbogige Gewölbe des Mönchschors ist mit Holztäfelungen versehen, die mit Blattwerk, Rosetten, Sternen und Engeln geschmückt sind.

Vitré - Kirche Notre-Dame Hochaltar
Vitré - Kirche Notre-Dame Gewölbe Mönchschor

Die nördliche Apsiskapelle war einst die Kapelle der 1639 gegründeten Schutzengelbruderschaft. Bei der Restaurierung dieser Kapelle im Jahr 2007 wurden Reste von Fresken aus dem Jahr 1619 freigelegt. Sie zeigen die fünfzehn Geheimnisse des Rosenkranzes, die Kreuzabnahme und Jesus unter den Jüngern.

Die südliche Apsiskapelle ist zusammen mit dem Mönchschor die am besten restaurierte Kapelle des 19. Jahrhunderts. Die Wände und die Spitzbögen sind bemalt. Das Gewölbe ist mit Sternen auf blauschwarzem Grund verziert. Auf dem Altar befindet sich ein Basrelief aus Gips, das die Kreuzigung darstellt.

Vitré - Kirche Notre-Dame nördliche Apsiskapelle
Vitré - Kirche Notre-Dame Gewölbe Taufkapelle

Die monumentale Kanzel wurde 1855 im neugotischen Stil errichtet. Das Kanzelbecken ist der steinernen Predigtkanzel des Straßburger Münsters nachempfunden. Zahlreiche Gemälde aus dem 15. bis 18. Jahrhundert schmücken die Kirche Notre-Dame de Vitré.

Die Taufkapelle (Chapelle des Fonts Baptismaux) beherbergt einen steinernen Altaraufsatz aus dem 19. Jahrhundert, ein Taufbecken und das etwas verstümmelte Grabmal des 1498 verstorbenen Pierre Hubert. Die Skulptur des Dekans weist interessante Basreliefs auf, die auf den Verzierungen des Umhangs zu sehen sind.

Vitré - Kirche Notre-Dame Kanzel
Vitré - Kirche Notre-Dame südliche Apsiskapelle

Die Kirche Notre-Dame beherbergt in ihren Seitenkapellen vier große Altarbilder aus dem 17. Jahrhundert. Im klassizistischen Stil ist der Altaraufsatz (Retable) Saint-François. Barock sind die Altaraufsätze von Saint-Michel, Sainte-Mélaine und Saint-Sébastien.

Die Altaraufsätze Saint-Joseph (19. Jahrhundert) und Sainte-Anne sowie eine Skulptur des Pfarrers Gilles Aubrée unter einem Baldachin befinden sich im nördlichen Seitenschiff.

Der sehenswerte Altaraufsatz mit der Darstellung der Jungfrau Maria und des Christus stammt aus den 1540er Jahren und ist heute im Turm des Oratoriums des Schlossmuseums ausgestellt. Das Altarbild ist als Triptychon ausgeführt. Es besteht aus 48 emaillierten Tafeln, die in vier Reihen angeordnet sind. Die Flügel enthalten jeweils zwölf gerahmte Szenen und schließen sich zu einem Mittelteil mit 24 Szenen zusammen.

Vitré - Kirche Notre-Dame Altaraufsatz Sainte-Mélaine
Vitré - Kirche Notre-Dame  Altaraufsatz Saint-Joseph

Die meisten bunten Glasfenster stammen aus dem 19. Jahrhundert, darunter die Kreuztragung (Portement de Croix, 1886) und die Wurzel Jesse (l'Arbre de Jesse, 1868). Zu den Schätzen von Notre-Dame gehört ein sehr schönes Glasfenster aus dem Jahr 1537, das den Einzug Christi in Jerusalem darstellt.

Die Orgel aus dem Jahr 1851 mit einem spitzbogigen Gehäuse steht auf einer Orgelempore im Stil der Renaissance. Die Orgelempore mit neugotischer Balustrade stammt aus dem Jahr 1639. Die Chororgel von Notre-Dame befindet sich in der fünften Kapelle, die auf das nördliche Seitenschiff der Kirche blickt.

Vitré - Kirche Notre-Dame Fenster Kreuztragung
Vitré - Kirche Notre-Dame Fenster Wurzel Jesse

bretonischer Markt (Marché breton) - Weihnachtsmarkt Noël


Ein bretonischer Markt (Marché breton) findet jeden Montag und jeden Freitag von 8.30 Uhr bis 13 Uhr auf dem Place de la République in Vitré statt. Rund 40 Händler bieten Fisch, Fleisch, Wurstwaren, Obst, Gemüse und vieles mehr an.

Der Weihnachtsmarkt findet in Vitré an den zwei Wochenenden vor Weihnachten statt. Im allgemeinen ist er Freitag von 17 bis 21 Uhr, Samstag von 13 bis -21 Uhr und Sonntag von 13 bis 20 Uhr geöffnet.

Markttage der Bretagne

Quellen:

fr.wikipedia.org/wiki/Ch%C3%A2teau_de_Vitr%C3%A9
www.patrimoine-histoire.fr/P_Bretagne/Vitre/Vitre-Notre-Dame.htm