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Notre-Dame-de-la-Joie - Saint-Nonna - Tour Carré Penmarch


Die Kirchen und Kapellen von Penmarch sind sehenswerte Raritäten. Die spätgotische Kapelle Chapelle Notre-Dame-de-la-Joie wurde Ende des 15. Jahrhunderts im Flamboyantstil erbaut. Das mit starken Strebepfeilern verstärkte Gebäude steht umgeben von einer Schutzmauer zwischen den Häfen Port de Saint-Pierre und Port de Saint-Guénolé in Penmarch.

Seitenansicht Kapelle Notre-Dame-de-la-Joie Penmarch
Rückseite mit Chor Notre-Dame-de-la-Joie

Der ohne Fenster versehene und dem Meer zugewandte Westgiebel bildet eine Glockenturmmauer, die einen Glockenturm mit zwei Jochen trägt, der von einem kurzen Turm gekrönt wird. Der Glockenturm wird von zwei runden Treppentürmchen flankiert. Die rundbogige Eingangstür ist von einem gemauerten gotischen Bogen umgeben, der von einem auf dem Mauerwerk aufgesetzten verzierten Kielbogen überragt wird.

Glockenturmmauer Notre-Dame-de-la-Joie
Eingangstür Notre-Dame-de-la-Joie

Das rechteckige Kirchenschiff und der anschließende Chor werden von einem hölzernen Spitztonnengewölbe in Form eines umgedrehten Bootsrumpfs bedeckt. Die Querbalken des Kirchenschiffs sind an ihren Enden mit geschnitzten Mündern von Krokodilen verziert.

Eine 1998 entdeckte Meerjungfrau (Sirène) mit Kamm und Spiegel wurde neben einem Krokodil befestigt. Auf der Randbefestigung des Spitztonnengewölbes befinden sich geschnitzte Figuren: über dem Altarbild links eine Frau, die ein Netz einholt und rechts ein Fisch.

Kirchenschiff Notre-Dame-de-la-Joie
Querbalken des Kirchenschiffs Notre-Dame-de-la-Joie

Der Hochaltar (Maître-Autel), der Altaraufsatz und der Tabernakel sind aus blau gestrichenen Holz gefertigt. Beide Elemente bezaubern mit goldenen Ornamenten. Auf dem Altarbild (Retable) aus dem Jahr 1756 beeindruckt links die Statue der Jungfrau mit dem Kind und rechts die Statue von Joseph.

Zu beiden Seiten des Tabernakels befinden sich Engelstatuen und historische Kerzenleuchter. Über dem Altar erhebt sich ein spätgotisches Maßwerksfenster. Das Retabel wurde für die Kirche Saint-Nonna in Auftrag gegeben und später in die Kapelle Notre-Dame-de-la-Joie verlegt. Das aus Eichenholz gearbeitete Chorgestühl (Stalles) steht an einer Wand des Chors.

Altarbild Notre-Dame-de-la-Joie
Chorgestühl Notre-Dame-de-la-Joie

Vor dem rechten Teil des Altarbilds steht eine Prozessionsmadonna. Die an den Querbalken hängenden Schiffsmodelle wurden im 19. Jahrhundert angefertigt. Diese Schiffsmodelle wurden Notre-Dame-de-la-Joie als Dank für die aus Sturm geretteten Seeleute als Ex-Votos überlassen.

Die Kapelle Notre-Dame-de-la-Joie beherbergt Statuen von Saint Méen, Saint Côme, Saint Damien und der Jungfrau (18. Jahrhundert). Die Statue der unbefleckten Empfängnis (Immaculée Conception) wurde im 19. Jahrhundert aus polychromen vergoldeten Holz erschaffen.

Statue Saint Joseph und Prozessionsmadonna
Kalvarienberg Notre-Dame-de-la-Joie

Der südlich der Kapelle stehende Kalvarienberg (Calvaire), dessen Sockel eine Statue von Notre-Dame de Pitié trägt, stammt aus dem Jahr 1588. Der Kalvarienberg wurde zuletzt im 20. Jahrhundert restauriert.

Eine große Wallfahrt (grand Pardon) mit einer Messe findet jedes Jahr am 15. August zu Mariä Himmelfahrt in der Kapelle Notre-Dame-de-la-Joie statt. Die Gemeinde Penmarch befindet sich im Département Finistère der Bretagne.

Die Kirche Église Saint-Nonna de Penmarch wurde 1508 im Stil der Flamboyantgotik im Zentrum von Penmarch errichtet. Die Kirche Saint-Nonna ist dem bretonischen Heiligen Saint Nonna geweiht. Die Fassade ist mit steinernen Skulpturen in Form von Booten und einem Pferdekopf aus dem 16. Jahrhundert verziert. Die Pferdekopf-Skulptur erinnert an den Ursprung des Namens Penmarch (penn march: Pferdekopf).

Kirche Saint-Nonna Penmarch
Kirche Saint-Nonna

Durch ein kleines Rundbogentor mit darüber befindlichen gemauerten Kielbogen wurde der Friedhof betreten. Majestätisch wirkt der gewaltige quadratische westliche Turm zu den sonstigen Proportionen der Kirche. Der 10 Meter hohe quadratische Turm mit dem Kegeldach diente früher als Wachturm. Die Strebepfeiler des Turms sind mit Wasserspeiern verziert. Der Turm wurde 2015 renoviert.

Tor zum Friedhof Kirche Saint-Nonna
ehemaliger Wachturm Kirche Saint-Nonna

Die Kirche Saint-Nonna besitzt im Westen ein pompöses gotisches Portal (1509) mit von drei Bögen und Laub-Girlanden umrahmten Doppeltüren unter dem quadratischen Turm.

Über einem weiteren verzierten Bogen erhebt sich ein mit Laubranken und Kleeblättern verzierter Kielbogen, der mittig eine Krone trägt. Der dreieckige Giebel darüber trägt die gleichen Verzierungen. Über dem westlichen Portal erhebt sich ein gedrückter Spitzbogen mit schönem Maßwerkfenster.

Die Kirche Saint-Nonna wird durch die südliche Vorhalle (Porche Sud) betreten. Die Vorhalle hat zwei mit Laubwerk verzierte Rundbogenöffnungen, die von einem dreieckigen Giebel mit Kreuz überragt werden. Die Statue darüber fehlt, es ist nur noch die Nischenverzierung vorhanden.

westliches Portal Kirche Saint-Nonna
südliche Vorhalle Kirche Saint-Nonna

Die Mitte des großen Kirchendachs wird von einem eleganten kleinen Glockenturm dominiert. Den Glockenturm flankieren zwei Treppen-Türme, die den Campanile durch Strebepfeiler verbinden. Der Glockenturm wurde 1818 durch Blitzschlag zerstört und 1824 wieder aufgebaut. Die beiden Kirchenglocken wurden 1949 gegossen.

Die Größe der Kirche ist einer Kathedrale würdig; sie ist fast 50 Meter lang, 24 Meter breit und 24 Meter hoch. Spitzbögen, die auf achteckigen Säulen ohne Kapitelle ruhen, trennen das fünfjochige 10 Meter breite Kirchenschiff von zwei je 7 Meter breiten Seitenschiffen. Die Kirchenschiffe werden von einem getäfelten Gewölbe bedeckt. Der Chor endet in einer flachen Apsis.

Glockenturm Kirche Saint-Nonna
Aussenansicht Apsis Kirche Saint-Nonna

Das zentrale Glasfenster, deren älteste Teile aus dem 16. Jahrhundert stammen, zeigt Szenen aus dem Leben und Leiden Christi. Andere Buntglasfenster sind jüngeren Datums (1863-1870) und zeigen unter anderem Sainte Thumette, Saint Peter und Saint Paul. Das Taufbecken Fonts baptismaux stammt aus dem 15. Jahrhundert.

Mehr als vierzig Statuen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert schmücken das Kirchenschiff, zum Beispiel Statuen von Saint Michel, Sainte Anne und Saint Nonna. Ein Pardon (Prozession mit der Bitte um Vergebung) findet jedes Jahr am 1. Sonntag im Juli statt. Die Kirche ist im Juli und August von 14 Uhr bis 18 Uhr für Besichtigungen geöffnet.

Seitlich der Kirche Saint-Nonna steht ein Kriegerdenkmal (Monument aux Morts) aus Kersanton zur Erinnerung an die Gefallenen des ersten Weltkriegs. Die Gedenktafel trägt die Namen von 118 Soldaten und Matrosen. Die in der Kirche Saint-Nonna angebrachte Gedenktafel ist mit 203 Namen der Gefallenen von Penmarc'h (oder Penmarch) umfassender.

Aussenansicht Kegeldach des Turms Saint-Nonna
Monument aux Morts - Kirche Saint-Nonna

Der quadratische Turm Tour Carré ist ein Relikt der alten prächtigen Kirche (ancien Église) Saint-Guénolé, die zwischen 1301 und 1488 erbaut wurde. Die alte Kirche Saint-Guénolé verfügte im Westen über einen großen viereckigen Turm (Tour Carré) und im Osten über ein 38 Meter langes Kirchenschiff mit einem einzigen Seitenschiff.

Der ohne Kirchenspitze gebaute Turm wurde als Wachturm und als Glockenturm genutzt. Die Kirche zeugte im 15. Jahrhundert vom Reichtum und von der Bedeutung der Einwohner. Mehr als 200 Jahre lang wurde die Gemeinde durch einen Pfarrer betreut. 1716 lag die Hälfte der Kirche in Trümmern.

Tour-Carré alte Kirche Saint-Guénolé - Penmarch
Westportal Tour Carré alte Kirche Saint-Guénolé

Der Chor wurde 1845 in eine Kapelle verwandelt und mit einem Dach versehen. Von der ehemaligen Kirche die an den Turm angebaut war, ist das einzige noch sichtbare Relikt das Südportal. Allerdings wurde das Südportal vom Besitzer des Manoir de Kernuz in Pont-l'Abbé als Eingangstür für seine Kapelle gekauft.

Das noch vorhandene gotische Westportal besitzt vier Spitzbögen über den zwei primitiven rundbogigen Eingangtüren. Die Spitzbögen werden von einer spitzwinkligen Giebel-Verzierung überragt. Darüber befindet sich ein rundbogiges Maßwerksfenster.

Südansicht Tour-Carré alte Kirche Saint-Guénolé mit Kapelle
Kalvarienberg Westseite Tour Carré alte Kirche Saint-Guénolé

Der Kalvarienberg (Calvaire) des Tour Carré, der sich auf der Westseite des Turms befindet, stammt aus dem 16. Jahrhundert. Der Kalvarienberg trägt neben einer Pietà den Heiligen Saint Guénolé als Bischof und einen unbekannten Heiligen, der ein Wappenschild oder einen Engel trägt.

Besuchen Sie auch die sehenswerte gotische Kapelle Notre-Dame de Tronoën und ihren ältesten Kalvarienberg der Bretagne in Saint-Jean-Trolimont. Die romanische Kirche Saint-Tudy ist einen Ausflug nach Loctudy wert.

Quellen:

de.wikipedia.org/wiki/Notre-Dame-de-la-Joie_(Penmarch)
www.infobretagne.com/penmarch.htm
fr.wikipedia.org/wiki/%C3%89glise_Saint-Nonna_de_Penmarc%27h
www.infobretagne.com/penmarch-eglise-saint-nonna.htm