Zahlreiche keltische Legenden und Mythen ranken sich um den Wald von Huelgoat (Forêt de Huelgoat) und um das Chaos rocheux der Monts d'Arrée. Durch die Kuriosität und chaotische Anordnung der Felsen ist der Wald von Huelgoat ein beliebtes Reiseziel. Der Wald bezaubert mit mystischen Steinen (Chaos rocheux) und einem sich bewegenden Granitfelsen in der bretonischen Landschaft Monts d'Arrée.
Huelgoat ist Teil des mitten im Argoat (Binnenland) befindlichen Naturparks Parc naturel régional d'Armorique im Département Finistère in der Bretagne. Huelgoat liegt idyllisch an einem See. Der Fluss Rivière d'Argent (oder le Fao) plätschert durch Huelgoat und seinen Wald.
Eindrucksvolle Granitfelsen und Formationen tragen märchenhafte Namen wie Roche tremblante, Ménage de la vierge, Gouffre, Mare aux Fées, Grotte d'Artus, Mare aux Sangliers oder Grotte du Diable.
Moulin du Chaos - Roche tremblante - Ménage de la Vierge - Gouffre
Das älteste Gebäude von Huelgoat ist die Mühle Moulin du Chaos, die durch den Fluss Rivière d'Argent angetrieben wurde. Eine Tür der Mühle trägt die Jahreszahl 1339. Die Moulin du Chaos war der herzogliche Sitz von Jean, dem II. Später gehörte die Moulin du Chaos dem Königreich Frankreich und wurde auch als Gefängnis genutzt.
Ein Spaziergang in den Wald von Huelgoat beginnt bei der Mühle Moulin du Chaos und führt über zahlreiche markierte Wege. Da die Felsen aufgrund der Nässe oft feucht und rutschig sind, empfiehlt es sich, entsprechendes Schuhwerk zu tragen.
Der 137 Tonnen wiegende Felsen Roche tremblante besitzt zwei unscheinbar aussehende Dellen an der unteren Seite. Durch drücken dieser Dellen ist es möglich, dass der riesige Granitblock erzittert und wackelt.
Steine oder Felsen sind ein legendenumwobenes Element der Bretagne. Danach sind Dolmen die Häuser der Feen und Kobolde. Zwischen Menhiren verbergen sich die Zauberwelten der Korrigieren und Elfen.
Das Chaos rocheux ist ein geologisches Phänomen. Das Felsenmeer Chaos rocheux zieht sich vom See über die Schlucht hinweg entlang des Bachs Rivière d'Argent durch den legendären Wald von Huelgoat.
Das Chaos rocheux entstand im Innern der Erde aus flüssigem Gestein, das bis zur Erdkruste wanderte. Durch Erosion wurde es im Laufe vieler Jahre sichtbar. Einige Felsen rollten die Hänge hinab und stapelten sich zu den heutigen Formationen.
Die Einwohner von Huelgoat sehen in der Felsformation Ménage de la Vierge den ersten Haushalt der Jungfrau. Die Felsen sollen einen Topf, eine Kelle, eine Gabel sowie ein Bett oder einen Regenschirm darstellen.
Beim Abgrund Le Gouffre stürzt ein riesiger Wasserfall (Cascade) kraftvoll in das Erdreich und verschwindet auf Nimmerwiedersehen. Nach einer Legende soll eine Fee im Morgengrauen ihre Liebhaber in den Abgrund geworfen haben. Die erschöpften Liebhaber sollen noch auf Rettung warten.
Grotte du Diable - Camp d'Artus
In der Höhle Grotte du Diable bewacht angeblich der Teufel einen sagenhaften Schatz. Die Grotte du Diable wird über eine eiserne Leiter betreten. Die Zuwegung ist mit einem stabilen Stahlgitter gesichert. Vorsicht, die Grotte hat kaum Tageslicht und ist nicht beleuchtet (Taschenlampe mitnehmen).
Weiter entfernt befindet sich die Grotte d'Artus, die dem Schlaf des bretonischen König Artus diente. Im Lager Camp d'Artus soll der berühmte Schatz, den der Zauberer Merlin den Geistern der Wachleute anvertraut hatte, liegen. Vielleicht finden Sie den Schatz ...
Mare aux Sangliers - Église Saint-Yves - Chapelle des Cieux
Am Teich der Wildschweine (Mare aux Sangliers) hielten sich die Wildschweine auf, tranken Wasser und suhlten sich. Die dort platzierten Felsen sollen aussehen, wie die Köpfe der Wildschweine.
Huelgoat bietet neben dem Wald bemerkenswerte Bauwerke. Die Kirche Église Saint-Yves de Huelgoat stammt aus dem Jahr 1591. Die Kirche Saint-Yves wurde im 19. und 20. Jahrhundert restauriert und steht unter Denkmalschutz (Monument historique).
Im schlichten Kirchenschiff steht ein aus Holz geschnitzter Baldachin für das Taufbecken (Fonts baptismaux) mit Baldachinen und einem polygonalen Heiligtum. An der Wand des Chors sind bemerkenswerte Holzstatuen angebracht. Die Statuen stellen den Heiligen Saint-Yves zwischen dem guten Armen und dem schlechten Reichen dar.
Die Kapelle Chapelle des Cieux aus dem 15. Jahrhundert wurde im gotischen Stil erbaut. Der Glockenturm stammt aus dem 18. Jahrhundert. Der Chor besitzt hinter dem Altar geschnitzte mehrfarbige Holzskulpturen.
Die Holzskulpturen stellen sechs Szenen aus der Kindheit Jesu von der Verkündigung bis zum Massaker der Unschuldigen dar. Auf den farbenfrohen Kirchenfenstern der Kapelle Chapelle des Cieux sind die Dreifaltigkeit und der Tod der Jungfrau zu sehen.
Ein bretonischer Markt (Marché breton) findet donnerstags ab 9 Uhr auf dem Platz Place Aristide Briand und der Rue du Général de Gaulle in Huelgoat statt. Es werden Lebensmittel, lokale Produkte, Obst, Gemüse, Käse, Fleisch, Wurst und Fisch angeboten.
Je nach Jahreszeit reicht das Angebot von Textilien, dekorativen Objekten und Kunsthandwerk bis zu Schmuck, Pflanzen und Blumen. Markttage der Bretagne