Moncontour - Côtes-d'Armor
Das mittelalterliche Moncontour liegt ca. 25 km von Saint-Brieuc entfernt im Département Côtes-d'Armor in der Bretagne. Das Dorf ist von Relikten einer Stadtmauer (Rempart) aus dem 12. bis 13. Jahrhundert umgeben. Die Befestigungen erlaubten Moncontour seinerzeit die 1034 geschaffene Grafschaft Comté de Penthièvre zu verteidigen.
Der im Jahr 1400 gebaute Turm Tour Mognet gehörte zur Stadtbefestigung. Der Turm Mognet hat einen Durchmesser von etwa 10 m und verband die Stadtmauer mit dem Bergfried (Donjon). Durch das kleine im 14. bis 15. Jahrhundert gebaute Ausfalltor Poterne Saint-Jean (oder Porte du Faubourg Saint-Jean) verließ man das Dorf.
Moncontour wurde mit dem Titel petite Cité de Caractère (kleine Stadt mit Charakter) ausgezeichnet.
Das zu den schönsten Dörfern Frankreichs (les plus beaux Villages de France) zählende Moncontour liegt am rechten Ufer des Flusses Evron auf einer Anhöhe.
Ebenso wie Locronan wurde Moncontour vom ehemaligen Export von Tuchwaren aus Leinen und Hanf geprägt. Zu den Sehenswürdigkeiten dieser Blütezeit zählen die im 16. Jahrhundert gebauten noblen Stadtvillen und Fachwerkhäuser (Maisons à Pans de Bois) der reichen Leinentuchhändler, das Rathaus (Hôtel de Ville) und die Kirche Saint-Mathurin.
Gehen Sie gemütlich durch die schmalen Gassen und schauen auf das prachtvolle Gebäude Hôtel Kerjégu, in dem jetzt das Rathaus (Hôtel de Ville) untergebracht ist. Das Portal sowie ein Kamin des ehemaligen Hôtel Kerjégu stammen aus dem 17. Jahrhundert.
Das historische Hôtel Veillet-Dufrêche wurde im 18. Jahrhundert von dem bedeutenden Tuchhändler Jean-Baptiste Veillet-Dufrêche erbaut. Die Zimmer sind mit opulenten Holzarbeiten des 18. Jahrhunderts dekoriert, die von örtlichen Tischlern hergestellt wurden. Gediegen wirkt das Gebäude des alten Pfarrhauses (Presbytère) aus dem 17. Jahrhundert.
Schöne Fachwerkhäuser (Maisons à Pans de Bois) findet man in jeder Straße. Das Fachwerkhaus in der Rue de la Pompe hat Pilaster zur Stütze des Fachwerks. Außerdem wurde das Fachwerk der 2. Etage leicht eckig nach hinten versetzt.
Im originellen Kostümtheater Théatre du Costume (auch Musée du Costume) werden Szenen von 10 Jahrhunderten dargestellt. Die in den Szenen vorkommenden Personen tragen die zeitgemäße Kleidung. Eine ehemalige Kostümdesignerin für Theater, Kino und Fernsehen hat dieses außergewöhnliche Kostümtheater in einem historischen Fachwerkhaus aus dem 16. bis 17. Jahrhundert realisiert.
Das private Herrenhaus Hôtel de Clézieux wurde im 17. Jahrhundert mit Pilaster und schmiedeeisernen Balkonen erbaut. Auf einer Wand eines altes Gebäudes weist eine Erinnerungstafel auf den am 4. August 1591 in Moncontour gestorbenen französischen Hugenottenführer und Schriftsteller François de La Noue (genannt Bras de Fer) hin.
In der Rue du Docteur Sagory beeindruckt ein Haus aus dem 17. Jahrhundert mit einem mittelalterlichen Eingangsportal. Die rundbogenförmige Holztür ist mit drei Korbpflastern verziert und wird von zwei auf Pilastern ruhenden eckigen Säulen mit ionischen Kapitellen eingerahmt. Über dem Rundbogen der Tür sieht man ein einfaches Tympanon mit einem Querbalken und darüber ein Giebeldreieck mit einem Wappen.
Das Eingangsportal eines anderen Hauses trägt das Baujahr 1712. Das Portal wurde offensichtlich restauriert. Die Pilaster neben der Holztür sind noch zu erkennen, aber die Säulen fehlen. Über der gebogenen neuen Holztür befindet sich ein Giebeldreieck mit dem ehemaligen Baujahr.